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Hallo zusammen, ich bin neu hier.

@christin 77
Ich habe eine Frage an dich. Habe gestern die Anfänge deiner Probleme gelesen. Ich glaub die Beiträge waren aus dem Jahr 2016.
Konnte nicht alles durchlesen. Sind ja mittlerweile 3 Jahre vergangenen
Das mit dem Würgen damals hat mich aber an meine Probleme erinnert.
Jetzt wollte ich dich fragen wie es dir mittlerweile geht. Wie du mit deinen Ängsten klar kommst und ob du Medikamente nimmst.
LG

Wer kennt das?
Jedes Mal wenn ich das Haus verlassen muss oder will bin ich sehr nervös und meine Beine fangen an mit zittern.
Ich vermeide zur Zeit alles damit ich ja keine PA bekomme. Bin noch am Anfang der Krankheit und sehr überfordert.
Laut meinem Therapeuten soll ich ja nicht vermeiden. Also habe ich mir vorgenommen in Begleitung Auto zu fahren und zwar jeden Tag zu üben. Meine Anfänge der Panik kamen ja zuerst während der Autofahrt.
Aber mittlerweile habe ich bei jedem Gedanken das Haus zu verlassen ganz egal ob ich selber fahren muss oder abgeholt werde höllische Angst davor und fange an mit Zittern, Herzrasen, Atemproblemen, Schwindel und habe weiche Knie.

Wie kann ich dies unterbrechen? Muss ich mich jeden Tag mit dieser Angst konfrontieren damit sie nachlässt? Bringt das was? Wer von euch hat Erfahrung?

Zusätzlich leide ich an einer mittelschweren Depression bzw. die Depression war zuerst da (schleichend), die PAs kamen später hinzu.
An manchen Tagen drückt die Depression so sehr dass ich es nicht schaffe aus dem Bett zu steigen. Darf ich an solchen Tagen die bewusste Konfrontation auch mal sein lassen oder sollte ich mich trotzdem dazu zwingen?

Wäre für jede Hilfestellung und eure Erfahrungen dankbar.

A


Seit 5 Wochen Unruhe, ständiges Würgen Appetitlosigkeit

x 3


Zitat von Lotta1983:
Zitat von Nadera:
Ach Mensch, das tut mir leid



Nanana Mitleid hilft da ja auch nicht;)


Eine kleine Prise Mitleid kann manchmal aber auch gut tun

Zitat von Lunaa:
Wäre für jede Hilfestellung und eure Erfahrungen dankbar.


1. Unter Angst kann man nicht lernen.
2. Konfrontation ist wichtig, allerdings sollte das dabei therapeutisch aufgearbeitet werden. Nützt ja nix, wenn man sich zwar unter Todesangst konfrontiert, es irgendwie übersteht und das irgendwie nicht versteht.
3. Depression behandeln. Was mich zur Frage führt, nimmst du dagegen Medis?

Hallo Icefalki,

Danke für deine Antwort, ja gegen die Depression nehme ich Mirtazepin weil ich gar nicht mehr zur Ruhe kam. Seit Mitte März bin ich krankgeschrieben. Am Anfang ging es noch mit dem Einkaufen und in der Stadt kurze stecken fahren.
Doch immer mehr schränkte mich die Angst ein und nun seit Mitte/ Ende April bin ich in der jetzigen Situation. Rausgehen ist der Horror.

Mit dem Mirtazapin bin in noch am einschleichen. Habe ganz klein angefangen mit 3,75mg (vor lauter Angst an Nebenwirkungen) heute Abend werde ich die erste 15mg nehmen.

Aber wie soll ich dass den angehen wenn ich unter Angst nicht lernen kann? Ich werde eben sehr nervös wenn ich das Haus verlassen sollte. Bin tagsüber zuhause auch nicht immer ruhig und gelassen. Auch zuhause fange ich an zu zittern einfach so weil ich innerlich unruhig werde.

Meinst du das kommt eher von der Depression und ich sollte mit der Konfrontation warten bis das Mirtazapin richtig anschlägt?

Bis zur richtigen PA kam es heute im Auto nicht. Bin dann nur sehr sehr nervös und angespannt und die Beine zittern.
Während der Fahrt merke ich dann wie mein Puls sich langsam beruhigt und denke dann ich hab es ja doch geschafft.
Aber am nächsten Tag geht die Nervosität wieder von vorne los.

Wie bekomme ich denn die Nervosität/Angst in Griff?
Ich denke die Depression ist bei mir auch noch ängstlich agiert.
Ich sollte Anfangs das Sertralin nehmen. Habe aber nach dem 3. Tag abgebrochen da ich sehr starke PAs bekommen habe und danach fing es dann mit dieser zitterei an. 3 Tage im Bett verbracht, null Appetit gehabt. Ich dachte, jetzt dreh ich komplett durch und das zittern wird nie aufhören und ich werde nie Gesund werden.

Bin eben wie gesagt am Anfang der Krankheit und alle Symptome überfordern mich.

Zitat von Lunaa:
Hallo zusammen, ich bin neu hier.

@christin 77
Ich habe eine Frage an dich. Habe gestern die Anfänge deiner Probleme gelesen. Ich glaub die Beiträge waren aus dem Jahr 2016.
Konnte nicht alles durchlesen. Sind ja mittlerweile 3 Jahre vergangenen
Das mit dem Würgen damals hat mich aber an meine Probleme erinnert.
Jetzt wollte ich dich fragen wie es dir mittlerweile geht. Wie du mit deinen Ängsten klar kommst und ob du Medikamente nimmst.
LG

Hallo Lunaa
Schön das du hier bist wenn auch nicht erfreulich. Mir gehts relativ gut. Immer mal wieder Panikattacken aber nicht häufig. Das würgen ist nur noch unter der Panikattacke. Erst hab ich duloxetin genommen jetzt 75 mg Venlafaxin

Hallo Christin77

schön zu hören dass es dir besser geht. Ja das würgen kenne ich allzu gut. Bei mir kam es auch immer bei einer PA oder wenn ich so sehr nervös war oder eben nach dem erwachen früh morgens. Mit dem Mirtazapin habe ich das Würgen im Griff. Das Medikament verhindert den Würgereiz aber die PAs habe ich trotzdem noch. Sie sind seltener geworden. Es ist eher die Angst vor der Angst und dadurch kommt mein Vermeidungsverhalten.

Mit dem Mirtazapin kann ich ganz gut ein-und durchschlafen und es regt meinen Appetit an. Das ist zur Zeit super da ich total appetitlos bin. Hab auch keine Reserven (1,66m groß und 47 kg zur Zeit) daher möchte ich ganz gern bei dem Medikament bleiben.

Im Moment spüre ich aber keine so große Wirkung hinsichtlich der Depression oder der Angst da ich noch am einschleichen bin. Ich hoffe das kommt dann auch noch.

Venlafaxin soll ja ganz gut gegen die Ängste helfen habe ich gelesen.
Wie sieht es aber mit den Nebenwirkungen aus? Hattest du welche?
Das Opipramol hat dir damals nicht so gut geholfen oder? Das soll ja eigentlich auch gut gegen Ängste sein. Aber jeder reagiert eben anders dadrauf.

LG

Zitat von Lunaa:
Mit dem Mirtazapin bin in noch am einschleichen. Habe ganz klein angefangen mit 3,75mg (vor lauter Angst an Nebenwirkungen) heute Abend werde ich die erste 15mg nehmen.


Da ich auch gerade wieder ein AD nehme (Citalopram), und vor 15 Jahren auch mal paar Jahre das Gleiche genommen habe, kann ich dir nur vom eigenen Erleben berichten.

Ich hatte damals Panikattacken, 17 Jahre unbehandelt und am Schluss natürlich eine Depri. Erst dann habe ich mir helfen lassen. Aber egal.

Bei mir wirkt ein AD sehr gut. Allerdings kenne ich einfach diese extreme innere Unruhe, dieses Leichentuch, das auf der Seele liegt. Panik habe ich deswegen nimmer. Deshalb habe ich auch keine Angst, wenn sich die Unruhe anfänglich verstärkt. Hab ich eh, also was soll's. Kann nur besser werden.

Bei mir wirken AD wie ein Schutzschild. Ich komme wieder zur Ruhe, bin ausgeglichener, kann wieder vernünftig denken. Dauert eben, bis die Wirkung eintritt. Und ich mag mich nimmer quälen, kann das einfach nicht mehr.

Jetzt drück ich dir die Daumen, dass du auch, so wie ich, mal durchatmen kannst, alles wieder leichter wird. Trotzdem Therapie machen, denn an die Ursache sollte man schon ran.

Zitat von Icefalki:
Ich hatte damals Panikattacken, 17 Jahre unbehandelt und am Schluss natürlich eine Depri. Erst dann habe ich mir helfen lassen. Aber egal.


17 Jahre...ist eine sehr lange Zeit. Wie bist du damals damit klar gekommen?
Hat es dich nie in deinem Alltag eingeschränkt?

PAs kenne ich von früher auch schon. Hatte immer wieder mal welche dann waren sie weg von alleine. Paar Jahre Ruhe, dann kamen sie wieder aber immer vereinzelt und haben mich nie in meinem Alltag eingeschränkt.

Aber nun geht garnix mehr. Kann es mir garnicht erklären wieso es diesmal so schlimm ist. Nun ja 2018 war für mich ein sehr stressiges Jahr. Nicht nur Job mäßig auch Privat habe ich einiges erledigen müssen und war nur noch am funktionieren wie ein Duracell Hase immer auf dem Sprung, am organisieren, machen, tun, erledigen.... und als dann Ende Januar alles erledigt war und der Körper zu Ruhe kam (außer auf der Arbeit, das ist wieder eine andere Geschichte) machte es Boom und die erste heftige Panik während der Autofahrt zur Arbeit. Dann ging die Abwärtsspirale los.

Als der Arzt zu mir sagte sie haben eine mittelschwere Depression gucke ich erst mal dumm und musste mich selbst erst mal informieren wie das ganze sich äußert.
Bis dato verspürte ich eine tief sitzende Blockade in der Brust und die fehlende Freude am Geschehen in der Umwelt und dachte mir ah ok so fühlt sich die Depression also an.

Aber dass das noch nicht alles war, das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Sie war noch nicht am Höhepunkt angelangt. Dass ich dann paar Wochen später es nicht mal schaffte aus dem Bett zu kommen um auf Toilette zu gehen, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Dazu die heftig drückenden Gefühle der Gefühlslosigkeit. Unbeschreiblich....

Am Anfang wehrte ich mich regelrecht gegen die ADs. Ich dachte dass ich es auch ohne schaffen werde aber nachdem dann auch noch die starke Nervosität dazukam und die Ängste stärker wurden, habe ich es selbst eingesehen dass es ohne nicht gehen wird und ich wollte auf gar keinen Fall in eine Klinik.

Jetzt hoffe ich nur auf die Wirkung vom Mirta mit der höheren Dosis. Wenn die Depression etwas nachlassen würde, dann denke ich dass ich etwas mutiger werden würde was die Angst anbelangt.

Zitat von Icefalki:
Und ich mag mich nimmer quälen, kann das einfach nicht mehr.


Das kann ich sooooo gut nachvollziehen. Ich habe zwar erst seit paar Monaten damit zu tun aber in der kurzen Zeit habe ich mich von Tag zu Tag regelrecht gequält. Nachdem auch mein Job sich durch die Krankschreibung erledigt hatte, kam ich mir komplett nutzlos vor. Gammelte an manchen Tagen nur noch zuhause und zu 90% im Bett rum. Aber arbeiten ging nunmal nicht mehr.
Das die Depression soviel Macht haben kann erschreckt mich immer noch.

Es wird soviel schlechtes über die ADs gesagt aber wenn es eben nicht mehr geht dann muss man damit erst mal wieder einen Einstieg ins Leben finden.

An einer Therapie bin ich auch schon dran. Das kostet halt sehr viel Zeit. Naja, Geduld ist gefragt.

Ich danke dir, ich Drücke uns allen die Daumen dass wir es schaffen wieder ein normales Leben zu führen ohne zu leiden.

LG

Zitat von Lunaa:
17 Jahre...ist eine sehr lange Zeit. Wie bist du damals damit klar gekommen?
Hat es dich nie in deinem Alltag eingeschränkt?


Natürlich, ich bin Meisterin der Ausreden, des Vermeiden, kenn alle Tricks, die es gibt. Damals war das aber noch nicht so bekannt. Ich hatte null Ahnung, was mit mir das geschieht und habe mich irgendwie durchgewurstelt. Ist deshalb auch chronisch.

Und das mit den Medis, habe ich auch so empfunden. Wollte nie welche nehmen. Allerdings kann man nur mitreden, wenn man die Erfahrung selber macht.

Irgendwie geht trotzdem alles weiter. Ich denke, kein Mensch kommt ohne Blessuren weg.

Hey Lunaa und leider willkommen im Club. Das mirtazapin dürfte ab 15mg erst antidepressiv wirken bzw. dann wäre eine Wirkung zu erwarten. Denke in Kombi mit einen ssri könntest du bessere Erfolge erzielen, aber das musst du natürlich mit deinem arzt besprechen.

Ich denke in dem stadium wie wir es haben kommt man nicht mehr um ein medi drum rum. Man hat ja ständig irgendwie Symptome...

Gehst du auch zur Therapie? Sorry falls ich das überlesen habe.

Wichtig wäre noch dass du deine panikattacken von den Situationen abkoppelst, also kein vermeidungsverhalten entwickelst. Also nicht nach dem Motto oh gott beim Autofahren habe ich eine Attacke bekommen, da fahr ich jetzt nicht mehr.

Zitat von Tulpe94:
Hey Lunaa und leider willkommen im Club. Das mirtazapin dürfte ab 15mg erst antidepressiv wirken bzw. dann wäre eine Wirkung zu erwarten. Denke in Kombi mit einen ssri könntest du bessere Erfolge erzielen, aber das musst du natürlich mit deinem arzt besprechen.


Hallo Tulpe94
mit einem SSRI habe ich ja angefangen (Sertralin). Leider verstärkte es meine Unruhe so sehr dass ich nur noch zitterte und habe es dann wieder abgesetzt. Jetzt warte ich erst mal die Wirkung vom Mirtazapin ab und je nachdem wie es wirkt spreche ich nochmal mit meinem Doc. Habe nach dem langsamen einschleichen heute die erste 15mg genommen. Ab jetzt sollte ich mit 2-3 Wochen rechnen um die Wirkung zu beurteilen oder?

Ja mache auch zusätzlich eine ambulante Therapie. Bin noch ziemlich am Anfang. Die ersten 5 Sitzungen waren zum kennenlernen. Jetzt geht es dann richtig los.

Habe mich auch schon sehr viel belesen was die Depression und die Panikstörung anbelangt. Bücher über positives Denken usw. Versuche auch sehr viel mit Entspannungsübungen zu arbeiten und hinterfrage meine Denkweisen ob das so alles richtig ist oder nicht.

Ah Gott ich wollte die ganze Sache mit der Depression und Panik so schnell wie möglich wieder loswerden. Von 100 auf 0 innerhalb von 2 Monaten hat mich so sehr fertig gemacht dass ich permanent das Gefühl hatte dass ich aktiv was dagegen machen müsste und somit habe ich mich permanent unter Druck gesetzt. Ich glaube ich habe es bis jetzt noch nicht wirklich realisiert dass ich das Ganze nicht innerhalb von paar Wochen loswerden kann.

Leider bin ich schon in dem Vermeidungsverhalten
erst war es das Auto fahren, dann bin ich nicht mehr einkaufen gegangen und nun würde ich am liebsten garnicht mehr aus dem Haus.

Da steuere ich jetzt aber dagegen indem ich jeden Tag in Begleitung zu meinen Eltern fahre und mit dem Hund Gassi gehe. Zwar ist die Runde sehr kurz und ich mach mir jedes Mal in die Hose vor Nervosität aber ich komme eben mal raus und überlebe es sogar

Hast du auch PAs? Wie gehts du damit um? Kennst du auch das Vermeidungsverhalten?
Ich finde es sehr schwierig da dagegenzusteuern. Ich war da so schnell drin, so schnell konnte ich nicht mal zugucken.

LG

Hallo Lunaa,

willkommen hier.

Das tolle Vermeidungsverhalten ist einfach nur Gift. Man rutscht die Spirale immer weiter hinab und man schränkt das Leben sehr ein. Das Gegensteuern ist sehr schwer. Aber leider gibt es nur eins. Man darf es nicht zulassen. Egal wie sch. es einem geht. Sonst ist es irgendwann soweit das man es nicht mal zur Therapie schafft und der Weg wird länger und länger. Soweit es dir Möglich erscheint, vermeide nichts!
Überlege dir was das schlimmste ist was Dir passieren kann wenn du in einer Situation bist?!
Es ist die Angst vor der Angst die Dich lähmt.

Apropo ich schließe mich Tulpe an. Ein SSRI wäre nicht verkehrt. Sertralin ist gegen Ängste und Depressionen gut geeignet. Die anfänglichen NW hast du tatsächlich bei jedem Antidepressiva. Die erste Zeit heißt es Zähne zusammen beißen. Sofern es kurzfristig ist kann man in der Anfangsphase ein Benzo dazu nehmen. Aber Achtung, bitte nur kurz, diese machen abhängig!

Bist du alleine? Hast du Kinder?

Liebe Grüße

Zitat von Lotta1983:
Es ist die Angst vor der Angst die Dich lähmt.


Hallo Lotta1983
Ja so ist es... die Angst vor der Angst ist das schlimmste. Wenn ich es mal schaffen würde die große Nervosität vor dem Rausgehen zu unterbinden. Die allgemeine Unruhe ist zur Zeit so präsent dass ich meinem Körper im Moment gar nicht mehr traue.
Ich zittere manchmal eine Stunde lang und dann hört es auf einmal auf. Dann kommt es irgendwann wieder und hält wieder lange an.

In solchen Momenten hinterfrage ich mich. An was habe ich gedacht dass es angefangen hat oder habe ich an was bestimmtes gedacht dass es aufgehört hat. Aber ich finde meistens keinen Grund. Klar wenn es dadrum geht rauszugehen dann weiß ich wovon es kommt. Aber sonst wenn ich zuhause bin kann ich es nicht nachvollziehen ob es ein Gedanke war oder nicht.

Ohje... der Weg zur Therapie. Jedes Mal ein Drama für mich trotz Begleitung aber ich beiße jedes Mal die Zähne zusammen. Unterwegs lässt es ja dann nach. Das weiß mein Hirn aber trotzdem jedes Mal das gleiche Drama. Wann lernt es denn endlich umzudenken.

Ich werde beim nächsten Termin nochmals mit meinen Doc. die Sache mit den SSRIs besprechen.

Habe gelesen dass Escitalopram weniger Nebenwirkungen hat wie das Sertralin. Hat jemand damit schon Erfahrung gemacht? Oder mit dem Venlafaxin?

Mit Benzos will ich erst garnicht anfangen. Bin nämlich Krankenschwester und kenne dieses Zeug allzu gut. Habe selbst vor einem operativen Eingriff zur Prämedikation eine bekommen. Ich weiß hilft wunderbar aber eben nur kurzfristig und ich will mich nicht in noch mehr schwierige Situationen bringen. Hab es so schon schwer genug
Lieber schließe ich mich 3 Wochen bis das AD wirkt daheim ein und halte die Ängste und Unruhe aus.
Vor der Nebenwirkung der Appetitlosigkeit habe ich aber sehr viel Angst. Durch die Depression habe ich von 52kg auf 45kg abgenommen. Da hat mir das Mirtazapin sehr gut geholfen. Durch die Fressattacken wiege ich im Moment 47kg. Die will und kann ich nicht wegen den SSRIs auch noch verlieren. Davor habe ich noch großen Respekt. Nun ja, ich bespreche das erst mal mit meinem Arzt.

Ich bin verheiratet, habe aber keine Kinder. Zum Glück nicht... wüsste sonst garnicht wie ich das bewältigen soll.

LG

Zitat von Lunaa:
Wer kennt das? Jedes Mal wenn ich das Haus verlassen muss oder will bin ich sehr nervös und meine Beine fangen an mit zittern. Ich vermeide zur Zeit alles damit ich ja keine PA bekomme. Bin noch am Anfang der Krankheit und sehr überfordert. Laut meinem Therapeuten soll ich ja nicht vermeiden. Also habe ich mir vorgenommen in Begleitung Auto zu fahren und zwar jeden Tag zu üben. Meine Anfänge der Panik kamen ja zuerst während der Autofahrt. Aber mittlerweile habe ich bei jedem Gedanken das Haus zu verlassen ganz egal ob ich selber fahren muss ...


Hallo Lunaa,
ich kann dich seeeeehr gut verstehen, denn mir geht es aehnlich. Bei mir hat sich die Angst auch so dermassen breit gemacht, dass ich nirgends wo hin kann. Da mir die Problematik mit dem Vermeidungsverhalten bewusst war, habe ich mich immer weiterhin den Situationen gestellt bzw. bin zu den Terminen etc. hin. Das ging leider nach hinten los, war wohl zu viel fuer meinen Koerper. Dann hat die Hoelle angefangen mit immer mehr Symptomen, die ich bekommen habe obwohl ich zu Hause und nicht mehr in der Situation war. Ich will dir keine Angst machen, ich berichte nur von meinen Erfahrungen. Aber wie auch hier schon erwaehnt wurde, ist es besser es solche Konfrontationen therapeutisch zu begleiten. Ich hatte gerade mit einer Therapie angefangen und die Therapeutin hat mich sozusagen so aengstlich gesehen. Ich war manchmal Tage vor einem Termin schon aengstlich und kurz davor hat sich die Angst extrem gesteigert. Habe trotzdem durchgehalten und meistens wurde es waehrend der Termine besser und ich war stolz auf mich. trotzdem war es anscheinend wohl zu viel fuer mich, immer unter so einer permanenten Angst zu stehen. Nach einem Frisuertermin bin ich dann wenige Tage danach komplett zusammengebrochen. Natuerlich hat sich dadurch meine Angst verstaerkt, da ich dachte, das Richtige zu machen und man mich ja auch darin bestaerkt hat. Vielleicht war das aber in meinem Fall zu viel oder ich bin es falsch angegangen. Das ist ja individuell. Haette nur nie gedacht, dass sich das so auswirken kann, da ich auch einen ganz guten Lebensstil hatte; 4 Mal die Woche Sport, 6 Mal die Woche Entspannungsuebungen, kein Alk, Kaffee, Nikotin etc.

Ich hoffe, dass es dir bald besser geht, bin mir sicher, dass das Medikament bald noch wirksamer ist. Ich wollte wie auch du eigentlich auch keine Medis, aber wie du schon richtig gesagt hast, manchmal hat man keine andere Wahl. Wenn es einem so schlecht geht, dann ist man so froh, wenn es irgendetwas gibt, was einem zu mindest etwas hilft. Ich war so abgemagert, das war schon erschreckend.

Auch von mir nochmal: Willkommen im Forum
Liebe Gruesse
Nette

Das Opipramol hat nicht geholfen. Hatte weiterhin Unruhe und würgen. Bei mir stand Echt im Vordergrund die Angst. Auch heute noch aber gedämpft. Nebenwirkungen hatte ich nicht do wie bei citalopram. Eigentlich nur müde zum Anfang und Schwindel. Den hab ich ab und zu noch. Vor kurzem war ich ja bei Venlafaxin auf 150 mg aber da waren die Nebenwirkungen das ich nervenzucken hatte. Wie Stromschläge. Zack musste ich den Arm hochreissen oder hüpfte regelrecht hoch wenn ich lag. Meine Neurologin sagte das ist eine Überdosierung und das äußert sich dann so. Bin dann runter auf 75 mg und alles wieder gut.
Mirtazepin hab ich anfangs zum einschlafen genommen

Weißt du noch in welcher Dosis du Opipramol genommen hast? Gerade Zweifel ich auch daran ob es so top für mich ist
Es sind jetzt so 6 Wochen wo ich es nehme. Seit zwei Wochen 100 mg?!
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Lunaa ich hab zwar keine Erfahrung mit sertralin, aber habe schon häufig gehört, dass es straffe Nebenwirkungen hat. Jeder reagiert natürlich anders auf Medikamente aber escitalopram soll wohl als sehr wirksam und nebenwirkungsarm gelten. Ich selbst nehme 15mg escitalopram und 7,5mg mirta zum schlafen.
Warte noch ein paar Wochen, das mirta wird dann sicherlich richtig anschlagen.

Ich selber kann nur sagen, dass in einer akuten Angstphase Konfrontationstherapie absolut kontraproduktiv ist. Du begibst dich völlig panisch in eine Situation, die purer Stress für dich ist und am Ende bist du völlig fertig und am nächsten Tag geht's wieder von vorne los. Dein Gehirn lernt praktisch nüscht. Die Angst bzw. Depressionen lässt alles bedrohlich erscheinen. Wenn du wieder stabiler bist oder mal einen guten Tag hast kannst du ja mal probieren auto zu fahren oder so... Du kommst da auf jeden Fall wieder raus. Nur darauf achten, dass du nicht irgendwann nur noch zu Hause sitzt und dich vielleicht noch abhängig von irgendwelchen Verwandten machst.

Was hast du denn für Ängste wenn du raus gehst und was für Symptome?

Hey Tulpe,

Danke für deine Nachricht.
Weißt du mich irritiert immer alles sehr schnell. Ich bin (war) sonst immer ein Mensch dass wenn ich ein Problem habe, egal in welche Richtung, brauche ich am besten jetzt sofort eine Lösung, egal wie. Ich kann allgemein keine Probleme beiseite schieben. Ich muss sofort dadran arbeiten und es lösen.

So gehe ich grad auch mit der Krankheit um. Ich habe die Krankheit, also sofort die Lösung mit der Konfrontation (weil hat ja Therapeut gesagt dass es nur damit zu bekämpfen ist) und schwups bin ich innerhalb von paar Tagen geheilt....

Abeeeeer ich sehe in dem Fall bringt mir meine lösungsorienrierte Art nix. Im Gegenteil es machts nur noch schlimmer. Bin absolut kein geduldiger Mensch.

Somit dachte ich immer, also raus irgendwie immer raus und konfrontieren. So oft es geht. An den Tagen, an dem die Depression mich wirklich nur ins Bett gedrückt hatte, habe ich mir dann nur noch ein schlechtes Gewissen gemacht. Nach dem Motto schei... heute komme ich nicht aus dem Bett, wie soll ich raus, habe vor meinem eigenen Schatten ja schon Angst usw. dann kamen noch die Katastrophen Gedanken. Ich werde für immer so bleiben, werde nur noch an das Bett gefesselt sein... usw. die typische Angstgedanken gepaart mit dem Druck den ich mir selbst mache.

Und jaaaaaaa, alles kam mir soooooo was von bedrohlich vor. Selbst das Aufstehen zur Toilette hat mir Angst gemacht.
Ich konnte das nicht einordnen woher diese Angst oder Bedrohung kommt aber ich denke die Depression spielt hier eine große Rolle oder?
Ich hatte noch nie Depressionen, zumindest nicht in dem Ausmaß, deswegen komme ich ja mit den Symptomen nicht ganz klar.
Habe die Bedrohung immer auf die Angst vor einer Panikattacke geschoben. Deswegen wollte ich mit der Konfrontation üben.

Dann gibt es Tage so wie gestern und heute da macht mir die Umwelt weniger Angst. Ist jetzt nicht alles toll aber ich muss mich eben nicht vor meinem eigenen Schatten fürchten.

Oh jetzt geht mir ein Licht auf... jetzt weiß ich was los ist. Das heißt wenn die Depression so richtig drückt dann kommt mir alles sooooo sehr bedrohlich vor?!
Das heißt es ist nicht unbedingt meine Angst vor einer Panikattacke?!
Ist das so?
Könnt ihr das bestätigen?
Die Umwelt ist deshalb so bedrohlich weil die Depression grad besonders arg drückt?!
Habe ich das richtig verstanden?

Oh man.. und ich dachte immer ich drehe noch ganz durch. Wieso sagt mir das denn mein Doc nicht dass einiges an Bedrohung die Depression mit sich bringt. Wenn das so ist dann bin ich doch nicht am durchdrehen

@tulpe du bist ein Schatz. Danke, danke, danke dir so sehr! Jetzt hats grad Klick gemacht bei mir.

Eben, wenn ich raus gehe habe ich einfach Angst vor der ganzen Umwelt, alles kommt mir so fremd und bedrohlich vor. Ich kann das nicht so beschreiben aber das ganze macht mir die Angst. Vielleicht verstehst du was ich meine. Natürlich habe ich auch noch den Gedanken an einer Panikattacke aber diese enorme Bedrohung ist noch präsenter wie die Panikattacke.

An solchen Tagen denke ich dann, also wenn ich eh schon enorme Angst einfach so vor der Umwelt habe und dann kommt oben drauf noch eine Panikattacke dann drehe ich auf der Stelle durch, wie soll ich dann dieses Gefühl der Panikattacke noch mit auf die Bedrohung drauf packen.
Dann weiter gesponnen: kommt der Krankenwagen und bringt mich gegen meinen Willen ins Krankenhaus und da will ich auf gar keinen Fall hin weil da machen sie mit einem was sie wollen.
Das ist meine ganze Angst, denke ich.

Klar bei einer Panikattacke kommen die typischen Symptome wie Unruhe, Herzrasen, Schwindel, Atemprobleme und wie wenn mir jemand eine Käseglocke drüber stülpt und ich dann die Kontrolle über mich verliere.

Das funktioniert leider nicht mit dem schnell mal heilen... Das kann Ewigkeiten dauern.

Ja, ich würde sagen, dass das Gefühl der Bedrohung schon von der depressionen kommt, es ist halt ein misch masch mit der Angst. Ich hatte sogar manchmal Angst vor meinen Verwandten, klingt echt total dämlich... Es ist auch so ein ekliges Entfremdungsgefühl, wo man sich nicht mal im eigenen Bett wohl fühlt.. Man denkt, man verliert den Verstand.

Gegen deinen Willen kommst du nicht ins kh, zumindest wenn du keine Gefährdung für dich oder andere bist. Wie ich sehe haben dich die Katastrophengedanken auch schon eingeholt.

A


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