OK, viele Infos auf einmal, leider kommen noch mehr davon... Aber Du kannst sie ja langsam durcharbeiten. Und leider sind die Gründe für viele Erkrankungen, einschliesslich psychischer oft nicht leicht zu ermitteln, deshalb muss man vielen Indizien gleichzeitig nachgehen. Und zu viel darf das alles auch nicht kosten. Was macht denn die Heilpraktikerin genau mit Dir: was hat sie diagnostiziert und welche Therapie führt sie durch? Hat sie die Schimmelallergie und Mikronährstoffdefizite (Magnesium und Kalzium, sonst noch etwas?) diagnostiziert und wenn ja wie hat sie das gemacht?
Ich empfehle immer noch die Bücher von Dr. Joachim Mutter. Da steht Vieles drin, was Du wissen musst in Deiner Situation. Vielleicht gibt es sie auch schon in einer Bibliothek vor Ort, oder die Heilpraktiker kennt sie bzw. kann sie ausleihen oder würde sie sich selbst kaufen wollen.
Zitat von leena90:Wo soll ich anfangen? Ich bin 21 Jahre jung und leide seit 1,5 Monaten unter starken Panikattacken, mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, starkem Zittern/Frieren, Todesangst und das Gefühl verrückt zu werden..
Warst Du in 2013 vielleicht beim Zahnarzt und hat er evtl. an Amalgamfüllungen rumgebohrt oder neue gelegt? Alternativ: Bist Du in 2013 geimpft worden? In beiden Fallen könntest Du eine Quecksilber- oder Aluminiumlastung haben, die manchmal sehr stark nervenschädigend wirken kann. Man kann jedoch Einiges dagegen machen. Alternativ: wurdest Du schon auf Nahrungsmittelallergien getestet, bzw. könntest Du mal ein Ernährungstagebuch führen und schauen, ob es zu verzögerten (20 min - 7 Tage nach Nahrugsaufnahme) Reaktionen kommt. Im Prinzip kann jedes Nahrungsmittel allergische Reaktionen hervorrufen, aber Glutengetreide (Weizen etc.), Hühnerei, Kuhmilch, Lauchgemüse (Zwiebeln, Knoblauch etc.), Nüsse, Erdnüsse Hülsenfrüchte, Gewürze, Kohlgemüse und künstliche Lebensmittelzusatzstoffe sind unter den häufigsten Auslösern.
Zitat von leena90:Ich würde so gerne wissen, woher diese Angst kommt.
Hat sich vor 1,5 Monaten (Anfang Oktober?) etwas stark geändert an Deiner Lebenssituation oder in Deinem Umfeld? Wann wurde die Altbauwohnung saniert, d.h. könnten z.B. neue Holzschutzmittel, Wandfarben, Böden, Möbel, Teppiche etc. ggf ungesunde Chemikalien, z.B. VOCs, freisetzen? Seit wann wohnst Du in der Wohnung?
Zitat von leena90:Mein Plan ist jetzt einen Selbsttest im Internet zu bestellen und das mal zu testen.
Gute Idee! Wie funktioniert der Test? Ist es ein Test zur Feststellung der Schimmelbelastung in der Wohnung? Oft sieht man auch nichts an den Wänden, obwohl es schon Schimmel gibt.
Zitat von leena90:Ich habe anscheinend auch eine Mangelerscheinung (Magnesium und Kalzium)..
Magnesium kann man gut mit grünem Blattgemüse aufüllen, was enorm gesund ist. Man sollte jeden Tag davon essen. Wenn Biosalate zu teuer sind, gute regionale Ware aus Supermärkten kaufen, da gibt es manchmal auch Bioware, wenn auch oft von minderer Qualität, d.h. mehr Pestizide etc. Gut wären auch Salate, Kräuter oder Gräser vom Balkon oder aus dem eigenen Garten ode Wald (aber vorher einen Bestimmungskurs machen, damit man keine giftigen sammelt), wenn der nicht in der Stadt bzw. in der Nähe von stärker befahrenen Strassen liegt.
Kalziummangel entsteht u.a. bei Vitamin D Mangel. Die Messung des Vitamin D25 Wertes im Blut beim Arzt sollte die Kasse bezahlen (kostet wohl sonst so um die 30 EUR). Insgesamt scheint mir bei Dir durchaus auch ein Vitamin D Mangel vorliegen zu können (wie bei 90% aller Deutschen), auch das Frieren und die Möglichkeit einer Nahrungsmittelallergie könnten dazu passen. Allein die Einnahme von ca. 3000 - 4000 I.E. pro Tag könnte Deine Symptome innerhalb von einer Woche beseitigen (es gibt viele ähnliche Fälle, auch Bücher zu den vielen Vorteilen eines hohen Vitamin D Spiegels, ich habe hier in einem anderen Beitrag welche erwähnt). Das wäre nicht zu teuer und solltest Du in Absprache mit einem Arzt einfach mal ausprobieren. Besser wäre allerdings natürliche Sonnenbestrahlung der Haut (deshalb ware ein 4-wöchiger Urlaub auf einer tropischen Insel die beste aller Vitamin D Therapien, aber das ist noch teurer), evtl. sind Solariumsbesuche beser als Vitamin D Supplementation (2-3 pro Woche maximal und nach Rücksprache mit einem naturheilkundlichen Arzt oder Heilpraktier und immer ohne Sonnenbrand, am Anfang je nach Hauttyp maximal 5-10 Minuten!). Natürlich kann man auch Kalzium direkt einnehmen, wenn sich der Spiegel durch Vitamin D Supplementation oder Ernährungsmassnahmen nicht bessert, wobei immer auch die Möglichkeit besteht, dass der Körper gerade selbst die Kalziumverfügbarkeit reduziert aus irgendwelchen Gründen. Es ist leider nicht gesagt, dass jeder Mensch in jeder Situation einen gleich hohen Mikronährstoffspiegel braucht, egal bei welchem Stoff. Insgesamt solltest Du auch mal testen, ob Du eine zu saure Stoffwechsellage hast (Urin pH Test, gibt es ganz billig in jeder Apotheke). Wenn er im Tagesverlauf immer zu sauer ist solltest Du über eine Basenkur bzw. säurebildende Nahrungmittel und Getränke reduzieren, vor allem Fleisch, Wurst, einfache Kohlenhydrate, Zucker, zuckerhaltige Getränke etc. Das sollte die Heilpraktikerin gut kennen. Natürlich solltest Du auch immer Dein Gewicht etwas im Auge behalten und durch eine Nahrungsumstellung nicht noch viel mehr abnehmen. Ggf erstmal auf Roggen- oder Dinkelbrot (kein Weizen), Reis, pflanzliche Fette (aber keine Margarine oder teilgehärtete Fette - siehe Deklaration auf den Verpackungen), Nüsse (wenn nicht allergisch), Avokados, umstellen, um das Gewicht besser zu halten. Optimal wären dafür auch grüne Smoothies und Wildkräueter in grösseren Mengen, aber das ist eine grössere Umstellung (sieh auch Dr. Mutters Bücher).
Zitat von leena90:Zusätzlich nehme ich seit Jahren Hormone für meine Schilddrüsenunterfunktion (L-Thyroxin 25)..
Kennst Du die Ursache für Deine Unterfunktion? Bei Borreliose (
http://de.wikipedia.org/wiki/Borrelien) hilft L-Thyroxin z.B. teilweise nicht, wenn das T4 (Thyroxin) nicht mehr zum richtigen T3 umgebaut wird, das die eigentlich aktive Form des Hormons ist, sondern ins reverse rT3, das dann die Rezeptoren für T3 belegt. Damit verpufft die ganze Wirkung von L-Thyroxin. Dein Frieren und ggf die Angstattacken könnte einfach auch davon eine Folge sein, vor allem wenn Du ausserdem müde wärst.
Eine einfache Methode, um eine Unterfunktion bei normalen Schilddrüsenblutwerten selbst zu diagnostizieren (die nicht zwischen T3 und rT3 unterscheiden), ist der Test von Broda Barnes auf Grundlage der basalen Körpertemperatur (siehe z.B.
http://www.schilddruesenguide.de/sd_dia ... ren_2.html): Dabei misst man mit einem Thermometer die Körpertemperatur unmittelbar nach dem Aufwachen (man muss das unmittelbar nach dem Aufwachen machen, also bevor man nur einen Fuss aus dem Bett gesetzt hat; deshalb das Thermometer direkt neben das Bett legen). Man beginnt mit der Temperaturmessung am 5. Zyklustag und führt sie 3 bis 5 Tage durch. Bleiben mit den Wechseljahren die Monatsblutungen aus, kann der Test jederzeit durchgeführt werden. Dann errechnet man aus diesen Messwerten eine Durchschnittstemperatur.
Auswertung der Ergebnisse:
- Liegt die Durchschnittstemperatur unter 36,4 °C, liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor.
- Liegt die Durchschnittstemperatur zwischen 36,6 und 36,8 °C, besteht die Möglichkeit, dass eine Hypothyreose (=Unterfunktion) vorliegt.
- Liegt die Durchschnittstemperatur über 36,8 °C, liegt keine Schilddrüsenunterfunktion vor.
Zitat von leena90: Ich bin fast 1.80m groß und wiege 55 Kilo.. Letzte Woche hatte ich drei Panikattacken und dementsprechend wenig gegessen, weil ich auch einfach nichts runterkriege und auch nicht viel schaffe.
Ok, 55kg bei 1,80 ist etwas wenig, der BMI zeigt da Untergewicht. Vitamin D kan auch das Gewicht günstig beeinflussen, z.B. durch stärkeren Muskelaufbau.
Überhaupt wäre 2 mal pro Tag mindestens 30 Minuten am Stück flottes Spazierengehen oder leichtes Joggen, am besten im Wald oder an der frischen Luft abseits von Strassen, aber zur Not auch zum oder beim Shoppen in der Stadt sehr wichtig. Sport im Allgemeinen hilft exzellent gegen alle Entzündungskrankheiten und auch gegen damit zusammenhängende Panikattacken. Zusätzlich zum Laufen hat sich auch moderates Krafttraining sehr bewährt, die Muskeln schütten dann auch Endrophine und andere wertvolle Köerpersubstanzen aus.