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Hallo zusammen,

da es sich um eine weitere Problematik handelt, habe ich mich dazu entschlossen, ein neues Thema zu eröffnen.
Wie ihr aus meinem letzten Beitrag herauslesen könnt, geht es darum, dass ich einen erhöhten Puls habe und dieser mir sehr Angst macht. Ich war bereits in einer Klinik und wurde ebenfalls von den Ärzten auf Langzeit EKG untersucht. Der Kardiologe hält Betablocker nicht für notwendig, dagegen sind 3 Hausärzte wegen meinen Ergebnissen entsetzt.
Bereits seit meinen jungen Jahren leide ich unter diversen Magen- und Darmproblemen. Der erhöhte Puls taucht ebenfalls nach dem Essen massiv auf.
Zudem habe ich wegen meiner nun seit zwei jähriger Panikstörung eine Agoraphobie entwickelt. Ich gehe kaum mehr raus.
Eigentlich studiere ich und arbeite nebenbei als Nachhilfelehrerin, jedoch werde ich auch dorthin gebracht und fühle mich einfach sicherer, wenn meine Eltern bei mir sind. Nun gut, ich fühle mich wie ein Kindergartenkind und bin dermaßen abhängig von meiner Familie. Deswegen bin ich auch ziemlich sauer auf mich. Aber stellt euch vor, ihr habt ständig einen Ruhepuls von 96-110 und manchmal, wenn ich noch nervöser bin, steigt er auf 120 im Sitzen. Daneben kämpft ihr noch mit Blähungen und Sodbrennen sowie Magenschmerzen (direkter Stuhlgang nach dem Essen). Hinzu kommt, dass die Toilette ja hier sein muss. Dazu kann ich nicht mals richtig stehen - ich habe ständig den Drang tief einzuatmen und bekomme nicht gut Luft bei Belastung und im Stehen - der Puls zeigt mir dann Werte von 130-140. Wenn ich mich leicht im Stehen bewege, besonders nach dem Essen ist mein Blutdruck bei 170/100 und Puls bei 166. Normal finde ich das nicht. Das alles führt auch dazu, dass die Umgebung komisch aussieht, dass ich nicht weiter weg von zu Hause möchte und dass ich ständig unter Atemnot, Angst und Herzrasen leide. Dazu kommt auch, dass mein Herz bei kleinster Tätigkeit ausrastet- es kann auch nur eine andere Haltung sein - mein Herz reagiert so schnell auf alles!
So langsam bin ich depressiv geworden (befürchte ich), ich habe keine Lust so weiterzumachen, weil mir der Lebenssinn fehlt. Ich hatte sehr viele Pläne, wollte reisen, studieren gehen, rausgehen, mich mit Freunden treffen- aber es klappt nicht. Ich vermeide ständig alles, weil die Werte sonst so weit hoch gehen, dass ich Angst habe, umzukippen oder gar zu sterben oder mich sogar vor Leuten zu blamieren. Meine Beziehungen gehen daran kaputt, ich leide permanent und will nur noch durchgehend schlafen, weil mich das SO mitnimmt. Alles sieht zurzeit komisch aus, sobald ich draußen bin, realisiere ich nichts. Sogar die Bäume sehen komisch aus, alles macht mir Angst- besonders die Autobahn bspw. - ich könnte dort ja keine Hilfe bekommen (so, mein Gedanke). Totaler Schwachsinn, aber ja, mein Körper reagiert darauf und ich fühle mich in einem Loch gefangen.
Beim Psychologen bin ich bereits seit einigen Jahren, einen Klinikaufenthalt habe ich hinter mir. Ebenso nehme ich beruhigende Antidepressiva, aber mir fehlt die Sicherheit, dass ich gesund bin. Ich habe kaum Vertrauen in meinem Körper. Was ist nur los mit mir.

07.10.2021 14:53 • 07.10.2021 x 1 #1


34 Antworten ↓


H I L F E

A


Sehr eingeschränkt, ich gehe nicht mehr raus

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Zitat von chiara123:
Was ist nur los mit mir.


Nun, du hast eine Angsterkrankung und noch nicht gelernt, wie man damit umgehen kann.

Was auch immer fehlt ist Zeit. Zeit, dass einem ein Arzt erklärt, warum und wie alles zusammenhängt. Ich denke, dass das bei körperlichen Problematiken ein sehr grosses Thema ist.

Wenn ein Kardiologe Betablocker ablehnt, dann gibt es doch einen Grund. Wer Angst hat, dessen Blutdruck und Puls geht rauf. Wer niedrigen Blutdruck hat, dessen Puls geht auch rauf. Bei Eisenmangel passiert das auch.

Insgesamt brauchst du mal jemanden, der dich vernünftig untersucht, die relevanten Bluttest durchführt und alles erklärt.

Kommt nix bei rüber, dann ist es deine Angst und je weniger körperliche Tätigkeiten du unternimmst, desto blöder dein körperlicher Zustand.

Zitat von chiara123:
Hallo zusammen, da es sich um eine weitere Problematik handelt, habe ich mich dazu entschlossen, ein neues Thema zu eröffnen. Wie ihr aus meinem letzten Beitrag herauslesen könnt, geht es darum, dass ich einen erhöhten Puls habe und dieser mir sehr Angst macht. Ich war bereits in einer Klinik und wurde ebenfalls ...

Hey

Ich kann dich gut verstehen, die ganzen Symptome sind echt nicht leicht. So rumzulaufen ist echt übel aber ich habe dir ja schon in dem anderen Thread geschrieben was ich machen würde. Der hohe Puls und Blutdruck nach dem essen, dazu der Blähbauch usw spricht schon sehr für eine Lebensmittelallergie. Histamin könnte das sein. Das würde ich beim Arzt echt untersuchen lassen.
Das mit dem Drang tief einatmen zu müssen habe ich leider auch seit über 3 Jahre. Das ist ganz übel.
Ich an deiner Stelle würde die Dinge die wir dir gesagt haben nochmals überprüfen lassen und dann ganz klar an deiner Angsterkrankung versuchen mit guter Hilfe zu arbeiten. Das braucht Zeit und geht nicht von heute auf Morgen weg.

Ich wollte gerade nur ein wenig spazieren gehen und plötzlich hab ich nichts realisiert und bin sofort wieder zurück gerannt. Wenn ich zu Hause bin, gehen die Symptome wieder allmählich weg.
Ich wollte doch nur spazieren gehen Die Luft bleibt mir aus, mein Herz rast und alles ist verschwommen. Ich hasse es. Was soll ich so mit meinem Leben anfangen? Obwohl ich normalerweise so lebensfreudig bin..

Du solltest dringend etwas unternehmen, ggfs. einen erneuten Klinikaufenthalt.

Denn Du möchtest doch bestimmt nicht immer von Deinen Eltern abhängig sein. Du fällst in die Kind-Haltung zurück, ein Kind, was von den Eltern liebevoll und fürsorglich bemuttert wird.

Ist nicht gut, Du musst Dich doch auch bald selber versorgen und Dein Leben selbständig leben?

Deine Eltern helfen Dir bestimmt liebend gerne, man lässt die Kinder eh nicht gerne ziehen.

Wie denkst Du, würde ein Partner darüber denken, vor allem, wenn Du mal eigene Kinder haben möchtest?

Ich würde das Studium unterbrechen und eine Langzeittherapie stationär anstreben; zuHause wirst Du es Dir immer schön bequem machen und Dich bei jeglicher Angst einigeln.

Stationär deshalb, damit Du Dich Deinen Ängsten stellst.

Ich hatte eine Mitpatientin die ähnlich wie Du gestrickt war, sie hat es auch stationär gemacht und heute fliegt sie sogar alleine auf die Kanaren. Sie war damals bereits 60 und hat bitterlich geweint, dass das Leben an ihr vorbei zieht.

Hinterher hat sie sich in den Allerwertesten gebissen, dass sie so viel versäumt hat.

Sie konnte nichtmal zu der Hochzeit ihrer Tochter .

Also überleg noch mal.

Wenn sie es mit 60 schafft, schaffst Du das erst recht

Zitat von portugal:
Du solltest dringend etwas unternehmen, ggfs. einen erneuten Klinikaufenthalt. Denn Du möchtest doch bestimmt nicht immer von Deinen Eltern ...

Ich war ja bereits diesen Sommer in der Klinik und es hat mir nicht geholfen

Zitat von chiara123:
Ich war ja bereits diesen Sommer in der Klinik und es hat mir nicht geholfen


Du fällst 3 mal und stehst 10 x wieder auf!

Zitat von portugal:
Du fällst 3 mal und stehst 10 x wieder auf!

Was meinst du damit? Nochmal in eine Klinik?

@chiara123 hey erstmal durchatmen, mir geht es durch mein pms des Öfteren so dass ich nur zuhause bleiben kann und einem alles unwirklich erscheint.

Zitat von Mayamarie:
@chiara123 hey erstmal durchatmen, mir geht es durch mein pms des Öfteren so dass ich nur zuhause bleiben kann und einem alles unwirklich erscheint. ...

Habe momentan auch pms und bin ehrlich gesagt sehr down

An guten Tagen kann ich sogar alleine zur Arbeit fahren ohne irgendwen

Ich meine damit, dass uns allen hier Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden.

Nach ein wenig Selbstmitleid u Wunden *beep* kommt aber der Kampfgeist wieder durch und wir lassen uns nicht in die Knie zwängen.

@chiara123

Hallo,

mir geht es ganz genauso wie dir.... ich bin kurz über 30 und bin abhängig von meinen Eltern, wie ein kleines Kind....vorhin habe ich es vor Angst wieder nicht raus geschafft.

Das mit dem Puls und dem Drang tief einatmen zu müssen kenn ich auch. Früher hatte ich diesbezüglich auch immer große Ängste....hypochondrischer Art....heute habe ich bezüglich der Symtome eine Egalhaltung die mir enorm hilft.

Ich hab manchmal Phasen da geh ich raus und meine Beine zittern vor Angst, peinlicher gehts nicht mehr, da es heute bestimmt wieder passiert wäre, bleib ich drinnen... und ich schäme und hasse mich dafür.

Meine Ängste wurden in Therapien immer noch schlimmer, also stationär, deswegen geh ich erstmal nichts mehr an....wie es weitergeht? Keine Ahnung, aber es gibt auch bessere Tage und dann plötzlich sind fast alle Symptome Weg und es gibt einen Weg daraus.

Ich habe leider keinen Tip, aber du bist nicht alleine und ich denke, dass wir irgendwann unser Leben zurückbekommen werden.

Vielen hilft wirklich eine stationäre Therapie, vielleicht schaust du mal nach anderen Kliniken/Konzepten?

Viele Grüße

@chiara123 jup, bei mir gehts auch wieder los und hängt damit zusammen...

Ich muss auch nochmal zum Gynäkologen, aber viele nehmen das nicht ernst...

ich drück dir die Daumen.

@chiara123 fühl dich gedrückt, unsere Situationen klingen sehr ähnlich.

Zitat von psychomum:
aber viele nehmen das nicht ernst...


Was nicht ernst?

@portugal PMS und damit verbundene Angstverstärkung etc....
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Zitat von chiara123:
Was meinst du damit? Nochmal in eine Klinik?


Definitiv .

Beim besten Willen: wenn du bereits an dem Punkt bist an dem du ohne Hilfe deiner Eltern nicht mehr alleine zurechtkommst , benötigst du Hilfe . Und zwar Fachliche.

Um es ganz deutlich zu sagen: Auch deine Eltern leben nicht ewig , und meist gehen sie schneller als es uns lieb ist .
Es wird die Zeit kommen da können sie dir nicht mehr helfen sondern benötigen selber Hilfe .

Du solltest dringend Zeitnah eine Klinik aufsuchen und eine erneute Stationäre Behandlung in Anspruch nehmen.

@chiara123 in was für einer Art Klinik warst Du denn? Wie erklärst Du Dir, dass Du wie Du schreibst seit Jahren beim Psychologen bist aber scheinbar dieses Dir gar nichts bringt?

Zitat von Perle:
@chiara123 in was für einer Art Klinik warst Du denn? Wie erklärst Du Dir, dass Du wie Du schreibst seit Jahren beim Psychologen bist aber ...


Das Problem ist, dass die Ärzte mir Angst eingejagt haben, indem sie mir gesagt haben, dass ich mit so einem erhöhten Puls sterben kann. Seitdem kann ich nicht mehr richtig rausgehen. Alles sieht so komisch, so verschwommen aus. Ich kanns gar nicht erklären Ich traue seitdem meinem Körper einfach nicht mehr, weil der Puls übermäßig erhöht ist und der Arzt sowas von sich gegeben hat.
Danach war ich ja in der Klinik und das hat mir auch nicht geholfen; wurde sogar noch schlimmer, weil ich den Bezug zum Alltag total verloren habe.

Um ehrlich zu sein, verstehe ich gar nicht was ich habe. Jede Situation macht mir Angst. Einfaches spazieren gehen, kochen, Autofahren; weiter weg von zu Hause - alles Sachen, wo der Puls hoch geht und ständig oben bleibt und Sachen; die mir Angst machen und womit ich Atemnot verspüre

Sonst bin ich ja gar nicht abhängig. Sobald die Symptome sich nämlich legen, kann ich sogar alleine Autobahn fahren.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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