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Hallo, ich bin neu hier! Grüsse euch!
Meine Schwiegermutter , 76, stürzte vor etwa eineinhalb Jahren schwer und musste ins Krankenhaus mit Rippenbrüchen und Herzbeschwerden. Sie leidet seit ihrer Jugend an einer bipolaren Störung. Nun will sie seit dem Unfall das Bett nicht wieder verlassen und hat Pflegestufe 5 bekommen, auch eine 24-Stunden-Kraft hat sie. Diese Tage war sie wieder im Krankenhaus wegen Atembeschwerden (sie hat zudem COPD). Der Arzt schrieb in den Entlassungsbrief, eine dauernde Bettruhe ist nicht notwendig und kontraproduktiv, sie solle mobilisiert werden. Doch sie will lieber liegen und sich nicht mal aufsetzen. Beim Querbettsetzen oder Aufstehen mit Hilfe bekommt sie Panikattacken. Leider verweigert sie jede psychotherapeutische Hilfe.
Wie kann ich da helfen?

Lg
Vaval

18.06.2021 05:59 • 23.08.2021 #1


33 Antworten ↓


Herzlich willkommen Frau Vaval,

ich denke man kann als Angehöriger wenig machen ( außer motivieren), meine Mutter lehnt auch sovieles an Hilfe ab, obwohl es nötig wäre.
Du kannst nur versuchen , bzw. beantragen das psychologische Hilfe nach Hause kommt. Vielleicht läßt sie sich nach ein paar Besuchen doch drauf ein.

L.G. Waage

A


Schwiegermutter verlässt das Bett nicht mehr

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Danke für die Antwort! Sie ist leider nicht krankheitseinsichtig, die Psyche betreffend. Andererseits redet sie teils davon, wieder zu gehen. Ihre Tochter verzweifelt schon fast, weil ihre Mutter im Bett oft nicht mal die Arme und Beine bewegen will. Am liebsten liesse sie sich von der 24std-Kraft füttern. Es kommt auch eine Physiotherapeutin ins Haus, doch die kann sie auch nicht sehr motivieren.

Ja, daß ist schwierig und anstrengend für die Angehörigen..., als Tochter ist man echt hilflos. Ich kenne das.
Ich denke hier ist viel Geduld und Ausdauer nötig, seitens der Pflegenden.

Ist die Bipo richtig medikamentös eingestellt? Es könnte sein dass sie in einer depressiven Phase steckt.

Wichtig ist, das die Bipolare Störung Medikamentös richtig eingestellt ist.
Desweiteren eben Therapeutische Stützung, und ebentuell wäre auch eine Stationäre Hilfe in betracht zu ziehen. Das Problem ist sobald jemand in einem Starken Tief ist, und gerade mit Bipolar, kommt man da ganz ganz Schwer wieder raus.. Da kann man sich noch so viel bemühen als außenstehender, es wird alles abprallen.

Eine bipolare Störung medikamentös einzustellen ist gar nicht mal so einfach. Ich habe vieles ausprobieren müssen.
Vor allem, wenn sie nicht krankheitseinsichtig ist, was will man da machen ?

Das ist schon sehr schwer, sie zu motivieren, wenn sie nicht mal Arme und Beine bewegen will.
Hat sie sich aufgegeben oder ist sie einfach bequem und benimmt sich wie ein bockiges Kind ?
Wie führt sie denn ab ? Hat sie eine Windel um ? Wenn sie nicht mal auf der Bettkante sitzen mag,
wird sie den Toilettenstuhl sicher auch ablehnen ?
Echt schwieriger Fall...tut mir leid

Ich denke, dass die Physiotherapeuten ganz sachte aber doch bestimmt damit umgehen.

Die kennen ja solche Krankheitsbilder. Auch die Pflegekraft wird sie immer wieder ermuntern, die kennen sich damit aus und kommunizieren auch mit den behandelnden Ärzten.

Ich wollte mal das Haus nicht mehr verlassen (Angst).

Hat die Ergotherapeutin auch hinbekommen. Irgendwann gehen einem die Ausreden aus.

Was macht sie dort den ganzen Tag? Was würde passieren, wenn man die Glotze, jegliche Ablenkung raus nimmt?

Oder man lässt sie eben so und Thema ist durch.

Ich schreibe das mal so heftig, aber sich zu sorgen und derjenige, den es betrifft, ändert nichts, nun, wer muss nun umdenken?

Sie bekommt Medikamente gegen die bipolare Störung. Im Bett geht sie auf die Schüssel, die die Pflegekraft ins Bett gibt. Sie schaut Fern, sieht beim Fenster raus oder redet mit Mann und Pflegerin, ist auch für ihre Begriffe an allem beteiligt, will nur nicht aufstehen, sich aufsetzen oder bewegen.

Liebe Grüße

Pflegegrad 5 ist der höchste.....da kannst du dir viele Hilfsangebote in Anspruch nehmen zum Beispiel Betreuungskräfte...dann bist du entlastet

Es gibt bereits eine 24std-Kraft.
P.s.
Ich bin in Österreich. Da gibt es noch Pfegestufe 6.

Das Problem ist oft dass so eine Immobilität viele Probleme mit sich bringt: Druckstellen, Gefahr von Lungenentzündung, Gelenkversteifung, Muskelabbau, Thrombosegefahr.
Dreht sie sich denn von allein?

Zitat von Frau_Vaval:
Es gibt bereits eine 24std-Kraft.

Dann lasst die Frau doch einfach. Wenn nicht die Familie mit der Pflege in Schach gehalten wird, gibt es keinen Handlungsbedarf.

Es wird aber auch die Familie viel beansprucht, da die slovakische Pflegerin kaum Deutsch spricht und der Schwiegervater oft seine Kinder konsultiert.
Es geht aber im Endeffekt darum, wie man eine - an und für sich noch mobile - Frau wieder dazu bringen könnte, ihre freiwillige Bettlägerigkeit aufzugeben.

Zitat von Frau_Vaval:
Es wird aber auch die Familie viel beansprucht, da die slovakische Pflegerin kaum Deutsch spricht und der Schwiegervater oft seine Kinder ...


Ggfs mit Zwangseinweisung drohen? Hat meine Therapeutin mal als Druckmittel eingesetzt und mei, hab ich mich schnell verändert.

Zitat von Frau_Vaval:
Es geht aber im Endeffekt darum, wie man eine - an und für sich noch mobile - Frau wieder dazu bringen könnte, ihre freiwillige Bettlägerigkeit aufzugeben.


Vielleicht Androhung, sie ins Pflegeheim zu geben?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Frau_Vaval:
Frau wieder dazu bringen könnte, ihre freiwillige Bettlägerigkeit aufzugeben


Wie meine Vorredner schon geschrieben habe, das geht nur durch krasse Massnahmen. Und da muss jeder in der Familie mitspielen. Bisher ist ja alles geregelt, warum soll sie also was ändern ?

Da ich mal davon ausgehe, dass keiner so herzlos agieren möchte, bleibt alles, wie es jetzt ist.

Für das Umfeld gilt nur eines: entweder man spielt das Spiel mit, oder verweigert sich. Und hier wird man dann feststellen, dass das Gleiche wie bei der Schwiegermutter geschieht: Viel Gejammere, viel, man müsste doch , aber keiner wird sich wirklich den schwarzen Peter geben. Darauf wette ich.

Wer soll mit Zwangseinweisung drohen, der Richter?

Nein ihr. Bei mir hat das die Direktorin der Psychiatrischen Abteilung gemacht, sie wollte mich endlich bewegen was zu tun und ich hab echt total Angst bekommen. Hab schon bildlich die Polizei plus Amtsarzt vor der Tür gesehen und jeder kriegt das mit

Heute weiß ich, dass das nicht so einfach geht, ich war auch keine Gefahr für mich bzw. meine Mitmenschen.

Was gibt sie für eine Antwort, wenn ihr sie bittet, doch mal aufzustehen?

A


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Dr. Christina Wiesemann
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