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Hallo ihr!

Ich brauche ein bisschen Aufmunterung...
Seit zehn Jahren leide ich mal mehr, mal weniger an Panikattacken. Bin mittlerweile zum zweiten Mal in Verhaltenstherapie und habe so auch sehr viel erreicht. Medikamente nehme ich außer pflanzlichen Mittelchen nichts, Tavor habe ich für den Notfall, bisher aber erst zweimal genommen in den letzten Jahren. Seit einem halben Jahr ging es mir besser als je zuvor und meine Therapeutin meinte wir können die Abstände zwischen den Stunden erhöhen auf zwei Monate.
Seit zwei Wochen weiß ich nun, dass ich schwanger bin, es ist auch ein absolutes Wunschkind. Aber ich habe fast täglich Panikattacken, seit ich Bescheid weiß und es fällt mir extrem schwer, mich zu beruhigen. Eine Schwangerschaft macht mir so eine Angst, aber erst seit ich weiß ich bin schwanger. Vorher hatte ich nie den Gedanken daran verschwendet, evtl. eine Panikattacke während der Schwangerschaft zu bekommen. Ich fühle mich meinen Gedanken teilweise hilflos ausgeliefert, da ich nun ja auch keine Medikamente mehr nehmen kann. Ich steigere mich so rein, habe unheimlich Angst zu hyperventilieren und ins kh zu müssen...!

Mein Mann denkt, ich freue mich nicht über die Schwangerschaft, aber ich bin einfach nur extrem verängstigt.

Ich hoffe, dass das Baby keinen Schaden davon trägt...

18.09.2015 13:54 • 19.09.2015 #1


5 Antworten ↓


Grüß Dich,

herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Und, es ist Dein Unterbewusstsein was anfängt zu arbeiten. Druch Freude kann man auch hyperventilieren, wenn man die Veranlagung dazu hat. Dein Baby wird kein Schaden davon bekommen. Wichtig ist ruhig zu bleiben. Sprech mal mit Deiner Ärztin, was Du tun kannst?!

A


Schwanger und Panikattacken

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Ich hatte auch Panik und bin überhaupt nicht damit zurecht gekommen. Mir wurde immer mehr übel. Als die Übelkeit dann einige Wochen anhielt, hab ich mich immer kraftloser gefühlt und umso kraftloser und kränker (im Sinne von übel) ich mich fühlte, um so mehr Panik bekam ich. Hab ich auch bei Grippe etc., aber die dauert ja nur eine Woche.

Welche Gedanken hast Du denn, die Dir Angst machen? In welchen Momenten wird es schlimm oder ist die Panik durchgehend da? Wie reagierst Du auf Ablenkung? Belastet Dich Übelkeit etc.?

Während der Schwangerschaft - vor allem am Anfang - tanzen die Hormone Samba. Ich kenne das auch. Obwohl monatelang auf die Schwangerschaft hingezittert (künstliche Befruchtung und so), war ich auf einmal am Boden zerstört. Depressionen, ständiges Weinen, kein Antrieb.. Objektiv gesehen absolut nicht verständlich.
Ich kenne mich mit Panikattacken nicht aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie auch etwas mit dem Hormonchaos zu tun haben.
Es gibt auch einige Sachen, die man in der Schnwagerschaft nehmen kann, falls du das möchtest. Wie sieht's mit nichtmedikamentösen Methoden aus, in die Tüte atmen und so? Sprich auf jeden Fall mit deinem Arzt. Versuche so oft wie möglich an das Baby zu denken, wie du es auf dem Arm hältst, sprich mit ihm; das hilft mir, wenn die dunklen Gedanken zu groß werden.

Am schlimmsten ist es eigentlich nachdem ich gegessen habe. Ich bekomme dann Herzklopfen und steigere mich enorm rein, sodass mein Herz fast explodiert. Übelkeit alleine habe ich kaum, ich habe extreme Krämpfe im Unterleib, was laut FA ganz normal ist. Durch die Krämpfe konnte ich fast eine Woche nichts essen und musste vor Schmerzen teilweise erbrechen. Mittlerweile sind die Schmerzen erträglicher und ich kann wieder essen. Ich horche seither sehr auf meinen Puls und verspanne mich total. Eigentlich habe ich in zehn Jahren erst einmal hyperventiliert, aber das hat mich so verängstigt, dass ich bei jeder Attacke befürchte es ist gleich soweit und ich brauche ärztliche Hilfe. Obwohl ich beim ersten Mal auch ohne Arzt wieder zur Ruhe kam, ich habe damals in meine Hände geatmet.
Und mit dem Hintergedanken, es könnte dem Baby schaden, steigere ich mich noch weiter rein. In diesen Momenten ist alles was ich mir in der Therapie erarbeitet habe weg. Ich hoffe wirklich, dass das die Hormone sind und ich damit umgehen lerne!

Hm, nach dem Essen. Hast Du denn Angst, dass Falsche zu essen, was das Kind schädigen könnte?
Zumindest sind die kleinen robuster als man bei Angst denkt.
Klingt schon nach Panik. Können natürlich die Hormone beteiligt sein. Wenn es so bleibt, kannst aber ruhig mal mit Deinem Arzt / Neurologen über Medis sprechen. Ich wurde damals gefragt, warum ich sie nicht weitergenommen hätte.
So untypisch scheint das also wohl nicht zu sein. Kommt, denk ich mal, aber auch auf´s Verhältnis Angst/Schwangerschaft an.

Auf den Puls zu horchen macht natürlich auch wieder Angst, war zumindest bei mir so.
Sobald der Körper einen wieder im Griff hat, ist meist alles Erlernte weg. Versuche dir täglich was Gutes zu tun und Dich abzulenken.
Soll wohl auch eine Schwangerschafts-Kur geben, die einen stabilisieren kann.

Ansonsten kann ich nur hoffen, dass es Dir bald wieder besser geht. Rede ruhig mit Deinem Mann über Deine Ängste. Vielleicht geht es Dir schon besser, wenn er Dich versteht und Dich voll und ganz unterstützt.
Ach ja: Du kannst auch bei ProFamilia mal zu einem Gespräch vorbei schauen und nur mit ihnen reden. Die hatten bei mir einen ganz tollen Therapeuten im Haus, der sich genau mit all so Ängsten usw. ausgekannt hat. Als würde er meine Gedanken lesen können.





Dr. Reinhard Pichler
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