Ja, Luna ich.
Ich bin ja schon einige Zeit stabil. Hab, als ich hier reingefunden habe, meinen Job hingeschmissen und wollte eigentlich nichts mehr arbeiten. Mir wurde dann aber langweilig und hab mich total schräg bei einem Arzt beworben. Und der nahm mich.
Seither bin ich dort. Das wird jetzt bald ein Jahr.
Du glaubst nicht, wie ich gelitten habe. Ich musste mich total umstellen, war auch mehr oder weniger selbstständig und hab wieder total von vorn angefangen. Und das mit 56 Jahren.
Ich war sowas von überfordert. Sind nur 16 Stunden, aber ich war total an der Belastungsgrenze.
So jetzt zu dir. Du hörst sofort auf, dir innerlichen Stress zu machen. Wenn du dort nicht passt, du es nicht schaffst, dann sollen die dich rauswerfen. Das hab ich mir jeden Tag dort gesagt.
Mindestens 10 mal gekündigt, innerlich.
Und zum Stress, ja, den hast du. Du wirst schlecht schlafen, du wirst Herzklopfen haben, überfordert sein, Klossgefühle, Verspannungen etc. etc.
Du hast Schiss ohne Ende. Hatte ich auch.
Du hast selbst gesagt, dass du den Job wolltest. Was steckt nun wirklich hinter deiner Angst? Nicht zu genügen, im Trott gefangen zu sein, nicht mehr selbstbestimmend arbeiten zu können?
Was spricht für den Job? Wirst den doch nicht ohne Grund machen wollen?
Ich hab das so gemacht. Ich hab mir gesagt, in dem Moment, wenn ich wieder meine Panik bekommen sollte, schmeiß ich alles hin. Oder die schmeißen mich. Das wär ok. Und innerlich hab ich gehofft, dass die das machen. Machen die nicht.
Dann hab ich immer wieder die Situation zuhause vorgestellt. Diese Langeweile. Ok, ich halte noch durch.
So geht es mir jetzt schon 11 Monate und so langsam wird es besser. Es hat sich gelohnt, keine Panik, keine Depri.
Ich kann ja jetzt nicht in dich reinschauen, Gesundheit geht immer vor, aber deine Probleme hatte ich auch. Und ich hab sie mir erlaubt.
Ich wusste , dass ich total neu beginnen muss. Und mein Hirn nicht mehr so aufnahmefähig ist.
Und dass ich ganz kleine Brötchen backe. Zwischenzeit sind es nette Brötchen.
Und dass ich mich wegen meiner Krankheit nicht mehr von etwas abhalten lassen, solange ich bestimme, was ich mir zumute.
Verstehst du das? Du darfst dich überlastet fühlen, das ist sowas von normal, das macht jeder mit.
Und warum sollst du depris bekommen? Du hast Schiss, weil alles neu und bestimmt anstrengend ist.
aber das ist normal. Im Prinzip ist es das was wäre wenn - Problem? Oder?
Und heute ist Sonntag, also beginnt der Montagsblues.
Dir hat es doch gefallen, nur heute ist blöd. Also, schreib uns morgen, wie es war.
Ich kenn deine Probleme natürlich nicht, aber irgendwas positives muss der Job doch haben, da du ihn angenommen hast.
18.09.2016 16:00 •
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