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Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich schäme mich, über diesen Vorfall berichten zu müssen aber habe die Hoffnungen, dass ich hier auf Verständnis oder ähnliche Erfahrungen stoße.
Wie bereits einige wissen, leide ich unter einer starken Angststörung und einem hypochondrischen Wahn. Vor kurzem wurde dadurch dann noch eine starke Depression diagnostiziert. Die letzten Wochen waren ein auf und ab. Es gab sehr lange gute Phasen und dann immer wieder umso schlimmere Rückfälle. Vor ein paar Wochen war ich dann für 2 Wochen in einer offenen Psychiatrie, wo ich aber entlassen wurde, weil ich es ohne Medikamente versuchen wollte und die Klinik dies als Therapie Verweigerung angesehen hat. War dann Mitte dieser Woche bei meinem Neurologen/Psychiater und habe trotzdem von ihm Opipramol verschrieben bekommen, für den Fall, dass alle Stricke reißen. Leider habe ich von dem Medikament nur schlechtes gehört und bin aufgrund meiner Hypochondrie hin und her gerissen, es zu nehmen.
Jedenfalls war dann gestern nach einer relativ langen Berg auf Phase der absolute Tiefpunkt. Derealisation so schlimm, dass ich das Gefühl hatte, entweder gleich zu sterben oder zu erblinden, weil ich so furchtbare Sehstörungen durch die DR/DP hatte. Dadurch natürlich wieder in die Angst Spirale der Krankheiten gerutscht und dadurch wieder in den wahnsinnigen Frust verfallen. Dann kam es allerdings zu einem Vorfall, den ich noch nie erlebt habe. Ich habe plötzlich so furchtbar starke Aggressionen verspürt, dass ich wahrscheinlich 3 Bäume hätte ausreißen können, weil ich von 0 auf 100 so geladen war. Das kenne ich von mir absolut gar nicht, ich war noch niemals ein aggressiver Mensch. Diese Aggressionen haben sich in Sekunden so ins maßlose gesteigert, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich habe Gegenstände geschmissen, habe gegen Türen getreten, habe Gegenstände kaputt getreten… und nun kommt das schlimmste… ich habe meinem Partner 3 sehr starke Backpfeifen gegeben und habe zutiefst verletzende Worte zu ihm gesagt. Ich habe noch niemals einen Menschen angepackt und/oder beleidigt. Und dann auch noch den eigenen Partner! Ich war wie ein komplett anderer Mensch und als dieses Gefühl dann vorbei war, bin ich völlig hyperventiliert. Weil ich nicht begreifen wollte, was ich da gerade getan habe. Ich kann nur immer wieder sagen, dass sowas absolut untypisch für mich ist und ich jede Art von Gewalt etc. absolut verabscheue und in keinem Fall toleriere. Ich erkenne mich einfach nicht wieder, was ist nur los mit mir… ich habe langsam schon Angst, den Verstand zu verlieren oder eine gespaltene Persönlichkeit zu entwickeln… weil das, was da gestern passiert ist, war definitiv nicht ich selbst. Ich schäme mich so und habe so furchtbare Angst, dass mein Partner nun auch noch geht. Er macht schon so viel mit aufgrund meiner Psyche… aber sowas überspannt doch völlig den Bogen !
Kennt so etwas jemand ? Verliere ich jetzt völlig den Verstand oder entwickele ich gerade wirklich eine Persönlichkeitsstörung?
Ich hoffe, ihr verurteilt mich nicht zu sehr und habt vielleicht einen guten Rat…

10.09.2023 07:54 • 10.09.2023 #1


7 Antworten ↓


@Schneewitchen Guten Morgen fühl dich mal gedrückt...wahrscheinlich wird sich davso einiges angestaut haben wo raus mußte..glaub nicht das es jetzt eine Persöhlichkeitsstörung ist...Angst Depri wenn noch Aggression dazu kommt hört sich bissl nach Erwachsenen ADHS an schon mal getestet worden? Oder entweder niedriges Serotonin fördert Aggression und Impulsivität, Dopaminmangel genauso also fehlt was...das mit deinem Freund ist natürlich so eine Sache wo seine Toleranzgrenze ist...ich weiß mit Depression schwer aber vielleicht mal Sport?das wenn sowas kommt rausgehst und joggen anfängst und dich auspowerst hebt dann auch gleich das Serotonin

A


Schlimmer Rückfall, starke Aggressionen

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Zitat von Schneewitchen:
Ich hoffe, ihr verurteilt mich nicht zu sehr und habt vielleicht einen guten Rat…

Nein, ich verurteile dich gar nicht, weil ich auch schon solche Wutanfälle hatte, dass ich Sachen geworfen und mit der Kante des Besens so gegen die Wände geschlagen habe, dass da Furchen zu sehen sind. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass ich jemandem einige Backpfeifen verpassen würde, wenn ich nicht alleine leben würde und keiner da ist.
Wofür ich dich allerdings verurteile ist, dass du keine Medikamente nehmen willst. Und von Opipramol hört man überwiegend Gutes oder gar nichts. Bei mir hatte es 0 Wirkung, weder positiv noch negativ noch irgendwelche Nebenwirkungen. Es ist halt das schwächste AD, das es gibt. Ich nehme seit über 24 Jahren viel stärkere ADs wegen meinen Schlafstörungen und kann nicht verstehen, warum man trotz solcher extremen Zustände, wie du sie hast (also ich meine den Kranheitswahn usw., nicht dein aggresives Verhalten von gestern) keine nehmen will.

@Tin-maus Ich danke dir für deine lieben Worte 3
Auf ADHS wurde ich damals nur als Kind mal getestet aber das konnte sich nicht bestätigen. Da ging es aber viel mehr auch darum, dass ich starke Konzentrationsstörungen hatte und keine 5 Minuten ruhig sitzen bleiben konnte. Im erwachsenen Alter wurde ich bisher nicht noch mal drauf getestet. Habe darüber in letzter Zeit aber tatsächlich auch öfters mal nachgedacht, weil ich immer noch Schwierigkeiten habe, mich lange auf eine gewisse Sache zu konzentrieren und immer noch sehr schwer ruhig sitzen kann. Müsste mich da mal erkundigen, wer sowas testet.
Hatte gerade auch ein langes Gespräch mit meinem Freund und Gott sei dank hat er Verständnis für die Situation gezeigt. Es ist in letzter Zeit einfach so viel angestaut… Ich glaube, dadurch das die starke Angst mich dann auch gestern wieder so überfallen hat, kam alles zusammen. Das entschuldigt natürlich so ein Verhalten nicht…
Mit Sport überlege ich auch wieder anzufangen. Mein Psychiater sagte, dass hilft auch gegen die Angstzustände. Vielleicht fange ich mit dem Hip Hop Tanzen mal wieder an… das habe ich jahrelang sehr gerne gemacht und könnte aktuell ein guter Ausgleich zu dem ganzen sein. Danke für den Tipp

@Schlaflose Danke für deine ehrliche Antwort. Ich habe mich nun auch dazu entschieden, die Medikamente zu nehmen. Was soll im schlimmsten Fall schon passieren? Ich denke, die paar leichten Nebenwirkungen, die dieses Medikament hat (haben könnte), sind nicht schlimmer, als die aktuelle Situation. Manchmal braucht man einfach diese Unterstützung und das muss ich jetzt nun mal einsehen. Macht ja so alles auch keinen Sinn mehr.
Dennoch beruhigt es mich etwas, zu hören, dass es dir auch teilweise so ging oder geht. Ich hoffe, dass war ein einmaliger Ausrutscher und sowas kommt nicht mehr vor. Werde morgen mal meiner Therapeutin davon berichten und ab heute Abend die Medikamente nehmen. Ich hoffe, dann ist endlich Besserung in Sicht…

@Schneewitchen hast du denn schon mal über eine Reha nachgedacht mal weg von daheim dann habt ihr beide mal so ein bisschen Abstand voneinander

@Tin-maus Ja habe drüber nachgedacht… das Problem ist, dass zwischen uns und auch meine Psyche erst alles wieder so schlimm geworden ist, seit der Vermieter mich angerufen hat… wir sind relativ frisch zusammen und haben vorher getrennt gelebt. Bin dann bei ihm eingezogen, um zu erfahren (von dem Vermieter, nicht mal von ihm selbst), dass er tausende von Mitschulden hat und zum 1.10 eine Räumungsklage vorliegt. Da hat sich so so so viel Wut und Enttäuschung angestaut, dass es wohl jetzt einfach gar nicht mehr ging. Deswegen taten mir die 2 Wochen in der Klinik auch sehr gut. Weil ich einfach mal weg von diesem Mist hier war… ist jetzt alles sehr privat aber ich denke, hier kann man es raus lassen

@Schneewitchen ich weiß zwar nicht wo du wohnst aber vielleicht wäre das mal gar nicht so schlecht...ich hoffe du hast dir auch mit den ganzen Krankheiten einen behinderten Status geben lassen ..wie will er denn jetzt aus den Mietschulden rauskommen? Und wenn er die Mietschulden macht liegt bei ihm auch so einiges im argen...




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Dr. Christina Wiesemann
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