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Hey Zusammen

Wende mich mal an euch, weil ich etwas Zuspruch, bzw. vllt. Erfahrungswerte von anderen gut gebrauchen könnte.

Ich hab mittlerweile seit zwei Jahren mit Ängsten bzw. Panik zu kämpfen, bin mit Medis eingestellt und aktuell auch in Therapie. Bin zwar momentan noch krank geschrieben, aber im Mai steht dann die Wiedereingliederung an, wo ich auch eigtl. ein gutes Gefühl habe, weil ich danach keine Nachtdienste mehr machen muss, die immer sehr belastend waren.

Jedenfalls war ich gestern mit einem Kumpel im Kino und hab dort direkt mal in der Schlange vor dem Popcorn ne heftige Panikattacke bekommen. Ich hab dann später im Saal am Anfang vom Film nochmal eine gehabt, danach ging es dann aber. Natürlich hab ich dem Kumpel in dem Moment nix gesagt…typisch ich…und es quasi heimlich still und leise ertragen.
Ich war teilweise echt kurz davor zu sagen, du…ich muss gehen sorry…halt es gerade nicht mehr aus. Allerdings wusste ich, das dieses Vermeidungsverhalten mich auch nicht weiter bringt. Als ich es dann durchgestanden hatte, war ich dann auf dem Heimweg auch echt glücklich und habe mich gefreut, das ich durchgehalten habe und nicht einfach abgebrochen habe.

Ich hatte dann ne relativ kurze Nacht und heute früh direkt nen Termin bei meiner Chefin wegen letzten offenen Punkten zur Wiedereingliederung…war aber auch echt total okay.
Als ich dann aber vorhin wieder daheim war, kam irgendwie alles zusammen…die Panik gestern, die Nervosität wegen dem Termin, wenig schlaf…und ich hab total Panik geschoben und bin seitdem auch innerlich total angespannt. Hab halt so Gedanken, das es jetzt wieder los geht, obwohl ich es echt gut im Griff hatte.

Kennt ihr das, so aus dem nichts, quasi so nen Rückfall zu haben?
Versuche zwar mir zu sagen, das das jetzt bloß mal 1,2 schlechte Tage sind und es auch wieder bergauf geht und das einfach dazu gehört…aber ist natürlich leichter gesagt als getan.

17.04.2023 13:57 • 20.04.2023 x 2 #1


7 Antworten ↓


Wenn ich eine PA hatte hab ich 24 Std Nachwehen.
Leider.
Aber sei stolz auf Dich dass Du durchgehalten und nicht abgebrochen hast.

A


Schlechter Tag nach Panikattacke

x 3


Auf jeden Fall kannst du primär erstmal stolz auf Dich sein.

Und dass du dich jetzt so fühlst wie du dich fühlst, ist erstmal vollkommen nachvollziehbar und kein größerer Grund zur Sorge. Das werden die Umstände und der Stress der vergangenen beiden Tage sein. Der wenige Schlaf usw. Das wird sich wieder einpendeln.

In meiner Akutphase habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Da hatte ich mal an drei Tagen in Folge stressige Termine und das war einfach too much in dieser Zeit. Aber ich habe es wie du durchgezogen und danach ging es stetig bergauf, wenngleich kleinere Rückschläge dazugehören.

Mittlerweile sind drei Tage vergangen und so wirklich besser geht es mir leider immer noch nicht…klar drei Tage sind jetzt nicht lange aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor
Ist schon echt totaler Mist, das einen eine einzige Panik Situation direkt wieder so Beschäftigt. Da schrillen direkt wieder die Alarmglocken im Kopf…jetzt geht das schon wieder los…wird dass denn nie besser…du musst jetzt dein Leben lang damit klar kommen…warum trifft das mich?! Aber ich denke einige von euch kennen das!
Was mich am meisten stört, ist das mir sowas dann immer ne Zeit lang auf den Magen schlägt mit Übelkeit und Appetitlosigkeit…was dann wieder zu anderen Ängsten führt.
Hoffe einfach das es hetzt dann langsam wieder aufwärts geht und die positiven Gedanken wieder die Oberhand gewinnen können!

Ich kenn das zu gut. Ich hatte auch erst eine Phase wo es ganz gut ging und die letzte zwei Monate wieder oft so Angstwellen den ganzen Tag und Panikattacken. Ich könnt mir vorstellen, dass die Wiedereingliederung dir doch auch unbewusst Stress macht. Heute wo ich mich gestresst fühle wird die Angst auch wieder stärker. Ja dir liebe Angst wir kennen sie.

Zitat von Shenbu:
Hab halt so Gedanken, das es jetzt wieder los geht, obwohl ich es echt gut im Griff hatte.

Du hattest es doch jetzt auch im Griff.
Vielleicht nicht so gut, wie Du es dir für die Zukunft wünscht, aber Du steckst ja noch in der Therapie und durch die Wiedereingliederung ändert sich ja auch etwas bedeutendes in deinem Leben.

Du musst dich und den Mechanismus der bei dir eine PA auslöst vielleicht noch ein bisschen besser kennen lernen. Bei vielen - wie auch bei mir - führt vermehrter Stress (auch positiver) zur Gefahr einer PA. Dazu ungelöste Probleme (sind ja im Grunde auch Stress), Ängste, körperlich Überlastung o. ä.

Das alles muss nicht zwingend eine PA auslösen, kann dich aber immer Näher an die Schwelle bringen, wo es dann doch passiert.

Das habe ich bei mir und auch bei anderen oft erlebt:
Es geht mir wieder besser, ich traue mir wieder mehr zu. Das Erleben dass, ich wieder belastbarer ist (wie gesagt kann auch positives dazu gehören) bringt mich dazu mir noch mehr zuzutrauen. Keine Gedanken mehr an Panik und Angst. Und dann kommt plötzlich der Rückfall mit heftiger PA und allem drum und dran. Und ich stehe da wie ein begossener Pudel, und weiss gar nicht, was eigentlich passiert ist.

Dann kommt die Angst dazu: Geht es jetzt wieder los? Was ist bloß mit mir passiert ... was wieder zu Stress führt und dich dauerhaft noch näher an deine Grenzen bringt.

Die PA im Kino darfst Du nicht überbewerten. Du bist einfach noch etwas wackelig und das ist nicht wie bei einem faulen Zahn den man zieht und dann ist alles gut.

Taste dich langsam vor, versuche auch die Vorzeichen zu erkennen wenn es zu viel wird. Nach und nach wirst Du wieder belastbarer und kannst solche Situationen vermeiden oder gelassener annehmen.

Und vor allem: Hab keine Angst vor einer Panikattacke.
Das wird nicht die letzte in deinem Leben sein, aber die tut dir nichts. Die will dir nur sagen, dass Du vielleicht grade was falsch machst, ein ungelöstes Problem hast oder einfach überlastet bist.

Zitat von Shenbu:
Als ich dann aber vorhin wieder daheim war, kam irgendwie alles zusammen…die Panik gestern, die Nervosität wegen dem Termin, wenig schlaf…und ich hab total Panik geschoben und bin seitdem auch innerlich total angespannt. Hab halt so Gedanken, das es jetzt wieder los geht, obwohl ich es echt gut im Griff hatte.

Im Grunde genommen fürchtest du die Angst die dabei entsteht, also ist das eine Angst vor der Angst, ich habe über 12 jahre dagegen gekämpft, irgendwann kennst du das alles dann interessiert es dich nicht mehr. In einigen Jahren blickst du auf die Vergangenheit und denkst dir: ich habe mir wegen dieser lächerlichen Angelegenheit selber so geschadet

Was mich ja vor allem wundert…die Tage sind aktuell jetzt total zwiegespalten.
Wenn ich aufwache gehts mir echt mies mit Übelkeit, kribbeln in den Händen und so einem Gefühl der Kraftlosigkeit in den Armen…das verleitet dann natürlich immer zu Grübeleien.
Ab Mittag gehts dann bergauf und es ist Gefühlsmäßig eigentlich wie vorher.




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Dr. Christina Wiesemann
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