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Ich wollte dir über PN schreiben, da ich aufgrund deines Nicknames aufmerksam wurde und einige Beiträge von dir gelesen habe. Aber das ging nicht. Daher hoffe ich, dass du meine Frage liest.
Ich leide seit Jahren unter extremem Schlafmangel und ich möchte gerne mal wissen, ob das der Grund für meine Angst- und Panikattacken sein kann.
Die Symptome sind: Schwindel, wacklige Beine, das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen. Mir kommen Farben zu grell vor und Geräusche zu laut. Ich denke, dass ich nach Unten gezogen werde oder dass der Boden unter meinen Füßen schwankt. Ich muss mich dann überfall festhalten. Ich habe Herzrasen und Herzstolpern ohne organische Ursache und ich sehe seit langer Zeit ständig schwarze Punkte, die auftauchen und sofort verschwinden. Das macht mich total irre. Aber zwei Augenärzte konnten mir nicht helfen. Auch ein HNO-Arzt nicht.
Mir ist eigentlich immer schwindelig. An guten Tagen weniger, an anderen mehr.
Ich bin generell nervös und aggressiv. Mich regt alles auf. Ich stecke mich auch immer mit irgendeinem Mist an. Sei es Erkältung oder Magen-Darm. Manchmal bin ich so müde, dass ich denke, ich sterbe.
Kein Arzt hat je eine Krankheit festgestellt.
Wenn ich nachts wach werde, dann zittere ich innerlich ganz schlimm. Wen nich dann aufstehe, denke ich, dass ich auf der Stelle umfalle.
Dadurch hat sich Angst entwickelt raus zu gehen. In Geschäften ist es besonders schlimm.

Meint ihr, der permanente Schlafmangel könnte etwas damit zu tun haben?
Ich habe vor ca. zehn Jahren schon mal unter Panikattacken gelitten und damals hatte ich nachts immer diese Schlaflähmung. Ich litt Todesängste. Ich konnte Geräusche und Gespräche meiner Familie hören. Ich wollte die Augen öffnen. Aber das ging nicht. So sehr ich mich auch anstrengte. Damals landete ich im CT. Aber niemand fand etwas und man erklärte mich quasi für bekloppt. Dieses Phänomen habe ich seit vielen Jahren nicht mehr gehabt. Aber es war so beängstigend, dass ich es niemals vergessen werde. Immer, wenn das passierte dachte ich, dass ich dabei bin zu sterben!

Vielleicht kannst du mir, Schlaflose, oder auch andere ja sagen, ob das Symptome von Schlafmangel sind und ob Schlafmangel sowas auslösen kann.

23.01.2013 18:05 • 30.01.2013 #1


38 Antworten ↓


Also ich hatte trotz über 20-jähriger Schlafstörungen keine Panikattacken und auch keine der anderen Symptome, die du schilderst. Klar, wenn ich mal phasenweise tagelang oder manchmal wochenlang nur 2-3 Stunden pro Nacht geschlafen habe, ging es mir schlecht und ich hatte Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen, aber mehr nicht. Bei mir war es eher so, dass ich depressiv war, viel geheult habe und immer wieder daran dachte, mich umzubringen. Um mich trotz allem arbeitsfähig zu halten habe ich die ersten Jahre häufig Schlaftabletten genommen und dann mit Antidepressiva angefangen, die ich seit fast 15 Jahren nehme. Die haben mir im Großen und Ganzen gut geholfen. Nur bei größerem Stress und Ausnahmesituationen konnte ich trotzdem nicht schlafen. Dann war es so, dass ich nachts wachlag, obwohl ich todmüde war und dann Angstzustände, Herzrasen und Schweißausbrüche hatte, weil ich Panik bekam, dass ich nicht mehr arbeiten könnte. Das wäre für mich die größte Katastrophe gewesen, weil ich finanziell völlig auf mich allein gestellt bin. Aber irgendwie ging es immer weiter.
Ich denke deine Symptome kommen in erster Linie von der Angst. Vielleicht wird alles durch den Schlafmangel noch etwas verstärkt, aber der Schlafmangel ist eher nicht die Ursache.

A


@ Schlaflose oder andere mit Schlafmangel

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Hallo Aladin,
ich kenne diese Symptome. Auch diese, wie Du es nennst ,Schlaflähmung.
Ich schlafe schlecht, solange ich denken kann, mindestens die letzten 30 Jahre.
Ich habe oft schon Angst ins Bett zu gehen. Bin total müde und erschöpft, gehe zu Bett.... und bin putz-munter über Stunden. Und um 6 Uhr klingelt der Wecker
Wenn ich einschlafe werde ich spätestens nach 1 1/2 Stunden wieder wach und habe Todesangst.
Bin schon richtig glücklich, wenn ich in einer Nacht in der Woche mal länger als 4 Stunden am Stück schlafe.

Morgen früh um 8 Uhr habe ich einen Termin.... und nun schon wieder Angst, was ist, wenn ich diese Nacht wieder schlecht schlafe. So schauckelt sichwieder alles hoch.

Wäre schön, wenn wir gemeinsam da einen Weg finden würden.

Ich wünsche eine richtig gute Nacht!!!

Die schwarzen Punkte sind ungefährlich. Mann nennt sie Mouches volantes. Schau mal im www. nach.
Ich hatte fast 20 Jahre etwas vor Augen, kein Augenarzt wußte was ich meine. Es ist der Kreislauf hieß es, wie bei allem.... aber das kennt man als Angstpatient ja.
Vor 4 Jahren sah ich dann ein Bild bei einem Augenarzt und wußte, ich habe eine Augenmigräne.
Migräne ohne Schmerzen hat mir der Arzt erklärt. Ich dachte an Schlaganfall usw.als ich das das erste mal hatte.
Scheint nicht selten zu sein. Warum mir das jahrelang keiner sagen konnte, keine Ahnung.

Lieber Aladin,

auch ich kenne diesen dauerhaften Schlafmangel, aber er ist seit zwei Wochen kein Thema mehr

Wie die anderen hier, bin auch ich der Meinung, daß es eher umgekehrt ist, daß Du wegen der Angst nicht schlafen kannst. Die Folgen ständigen Schlafmangels sind eben diese, die Du beschrieben hast. In Kliniken wird oft mit Schlafentzug gearbeitet, weil das Gehirn im Schlaf kein Serotonin produziert, ein Hormon, daß gegen die Angst wirkt.
Daher geht es uns Angstlern morgens zumeist am schlechtesten. Deine körpereigene Abwehr ist geschwächt, daher auch die dauernden Ansteckungen.
Dieses Nichtschlafenkönnen ist schlimm. Ich bin immer gegen half elf ins Bett gegangen, dann zwei- drei Stunden geschlafen und war dann wach. Bin verschwitzt und naß wie frisch geduscht aufgewacht, mir war schlecht vor Angst vor dem nächsten Tag. An Schlafen war denn nicht mehr zu denken, die Blicke zur Uhr, wenn ich dann sah, daß noch ein paar Stunden Schlaf möglich wären, man aber im Bett kreiselt. Dazu kam die Wut, daß ich nicht schlafen konnte. Das Schlimmste, womit man garantiert wach bleibt.
Diese Schlaflähmung ist ein bekanntes Phänomen, es nennt sich auch falscher Schlaf. Man ist irgendwie wach kann sich aber nicht bewegen. Das Widerlichste, was mir passierte, meistens Mittags, wenn ich da versucht habe, eine Stunde zu schlafen, um den Schlafmangel nachts auszugleichen, ging aber da auch nicht.
Ich war immer der Meinung, daß sich der Körper den Schlaf, den er braucht, irgendwann von selber holt.Macht er aber nicht..

Lieber Aladin, Du kannst versuchen, Dich mit Vitaminen einigermaßen gesund zu halten, damit Du Dich wenigstens nicht noch immerzu ansteckst. Dazu reicht Gemüsesaft oder Vitaminsaft. (Keine Vitaminpillen, damit kann man viel falsch machen, zudem ist es eh nichts für Medikamentenphobiker, kenne es selber). Falls Du Kaffee trinkst, den weglassen, durch koffeinfreien ersetzen, Tee ohne Koffein trinken, es gibt schöne Sorten Roibush-Tee, Kräuter- und Früchtetees.
Vor dem Schlafen einen Becher warme Milch. Liest sich sicher für Dich als Lulli, aber der Verzicht auf Kaffee hat mir letztendlich gut getan, ich wurde insgesamt ruhiger, und das Vitaminzeugs gab mir einfach ein gutes Gefühl, was für mich zu tun. Ein heißes Wannenbad abends soll Wunder wirken. Abends nichts Schweres essen. Und wenn Du es schaffst, nicht dauernd zur Uhr schauen. Da kommt nur die Wut hoch.

Meine Schlaflosigkeit hat sich letztendlich von selber erledigt, damit, daß diese Angst vor dem nächsten Tag weg ist.
Seit zwei Wochen schlafe ich wie ein Bärchen mindestens sechs Stunden durch, am Wochenende sind es auch schon jetzt acht Stunden gewesen. Nach fünf Tagen Schlaf fühlte ich mich wie neugeboren.

Ich wünsche Dir, lieber Aladin, daß Du auch bald wieder schlafen kannst.

Das Problem mit dem Schlafmangel kenne ich auch, aber Gott sei Dank nicht so krass wie hier schon beschrieben wurde. Und bei mir geht es halt erst so richtig seit Dezember letzten Jahres.
Ich gehe abends oftmals mit einem mulmigen Gefühl ins Bett und frage mich Na, wie lange wird es wohl heute dauern mit dem Einschlafen? Schon alleine dieser Gedanke ließ mich dann wach liegen. Dazu kam noch der Gedanke, dass man ja zur Arbeit früh aufstehen muss und ich rechnete mir dann die Stunden aus die ich noch schlafen könnte.
Mittlerweile versuche ich diese Gedanken abzuschalten und konzentriere mich auf den Schlaf. Allerdings kommen ab und zu mal kleine Panikattacken, wo ich wieder die Augen aufschlage und mir kurzzeitig der Puls hochgeht. Dann entspanne ich wieder und ein paar Minuten später (kurz vor dem Einschlafen) das selbe in Grün. Irgendwann schlafe ich dann trotzdem darüber ein.
Mein Arzt hatte mir letzte Woche daraufhin Promethazin verschrieben, damit ich besser schlafen kann. Ich nehme nun die Tropfen ca. eine 1/2 Stunde vor dem zu Bett gehen, ich schlafe zwar trotzdem nicht direkt ein, aber ich liege auch keine Stunden mehr wach. Nach einer 1/2 bis 3/4 Std. schlafe ich dann ein und meist auch zum Glück durch.

Hallo Aladin,
Worrylein60 trifft schon den Kern. Deine Ängste transportierst du mit in den Schlaf. Du reflektierst was du am Tage erlebt und gefühlt hast. Du bist jemand der Erklärungen braucht. Du suchst eine Logik für deine Symptome. Das menschliche Gehirn mit seinen milliardenfach verknüpften Nervenzellen ist so komplex, dass jeder Mensch bei nervlichen Problemen unterschiedliche Symptome entwickeln kann die häufig erschreckend sind und von vielen Faktoren abhängen. So gibt es auch den Schwindel. Er ist anders als der den man hat, wenn man plötzlich aufsteht und das Blut aus dem Kopf läuft. Da ist einem eher triselig. Der Angstschwindel ist bedrohlich und will einem den Boden wegziehen. Man kippt aber nicht um, hat aber das Verlangen sich wegen Entkräftung hinzusetzen. Nach gewisser Zeit ist es vorbei und es bleibt ein inneres sorgenvolles Unbehagen: Wo soll das Hinführen ? Wie geht es weiter ? Was hab ich bloß ?
Na dann versuche ich doch mal das fast Unmögliche, eine Erklärung:
In Nächten der Vergangenheit gab es Todesängste. Tief im Unterbewußtsein sind diese Ängste konditioniert. Jetzt geht es ins Detail: Es gibt einen inneren unbewußten nervlichen Anspannungszustand den wahrscheinlich nur die sensibelsten Personen wahrnehmen können. Ich gehöre nicht dazu. Dieser innere Zustand schwankt. Er kann über Tage, Monate und sogar Jahre steigen, aber auch allmählich wieder sinken. Du kennst wahrscheinlich nur den äußeren Zustand, wie Schwindel, Herzklopfen, Herzpolterer, Hyperventilation und das ganze Reservoir der Symptome von Angsstörungen. Aber dieser innere Zustand ist es der die Basis für deine Symptome bildet. Auf Grund deines längerandauernden Schlafproblems ist dieses Level bis an die Grenze gestiegen. Nun sind deine Nerven nicht mehr weiter belastbar. Dein Körper reagiert mit den unmöglichsten Symptomen. Dabei kann es sogar Tage geben, an denen man denkt man hätte doch heute mal lange geschlafen und alles müsste besser werden. Wenn man aber nachts mehrfach wach wird, weil das Nervensystem in Aufruhr ist, ist der Schlaf so fragmentiert, dass die einzelnen Schlafphasen nicht vollständig durchlaufen werden (an das kurze Wachwerden wird man sich nicht immer erinnern). Dies ist aber Voraussetzung für eine Besserung. Das dein Nervensystem im Schlaf überschäumt zeigt mir dein innerliches Zittern nach dem Wachwerden. So kämpft dein Geist im Unterbewußtsein jede Nacht. Der Schlaf fehlt. Die Symptome halten an. Die Sorgen über die Symptome bleiben. Der innere nervliche Zustand bleibt grenzwertig. Der Teufelskreis bleibt geschlossen.
Diesen Teufelskreis durchbrichst du nur, wenn du den inneren nervlichen Zustand verbessern kannst, dann werden auch die begleitenden Symptome der Angst (z.B. Schwindel) besser.

Der Teufelskreis bleibt geschlossen.
Diesen Teufelskreis durchbrichst du nur, wenn du den inneren nervlichen Zustand verbessern kannst, dann werden auch die begleitenden Symptome der Angst (z.B. Schwindel) besser.



...stimmt genau. Ganz Genau! Sehr gut erklärt!

Lieber hofmann, an der Stelle hätte ich gerne etwas zum weiter lesen. Habe so darauf gehofft.
ICH weiß das, aber offensichtlich mein Unterbewußtsein nicht.

Jetzt beim Lesen und hellem Tageslicht kann ich nur zustimmend nicken. Aber nachts...
Ich kann es nicht umsetzen, wenn ich nachst mit Todesangst aufwache.

Wie geht es Dir lieber Aladin?

Hallo im Aufwind, hallo Aladin,
genau das ist der Knackpunkt. Du weißt es, aber dein Unterbewußtsein nicht. Alle niederen Instinkte wie auch die Angst haben ihren Ursprung sehr sehr tief im Gehirn. Wie bei den Tieren die ein ähnliches Nervensystem haben wie wir (dazu zähle ich übrigens auch Schweine). Sie empfinden Ängste genauso wie wir. Ihnen wird dies nur nicht bewußt.
Wusstest du das unser Gehirn im Kern den Gehirnen von Reptilien gleicht ? Bei uns ist in den Millionen Jahren einfach gesagt nur der Neocortex drum gewachsen. Uns werden alle diese Zustände damit bewußt. Wir wissen was Tod ist, was es für angsteinflößende Krankheiten gibt, das wir Ängste haben, können in die Zukunft und in die Vergangenheit denken usw. Wir haben leider nur keinen richtigen Zugriff auf dieses tiefe Innere (das ist übrigens auch gut so, sonst würden wir vielleicht mit unseren Gedanken primäre Körperfunktionen unbrauchbar machen). Hypnose, positive Gedanken, Psychotherapie, Entspannungsübungen etc. alles kratzt nur an der Oberfläche. Ich streite nicht ab dass es hilft. Im Gegenteil ich rate sogar dazu. Aber es ist wie der stete Tropfen der den Stein höhlt, es braucht viel Zeit und reicht allein nicht aus. Psychotherapie z.B. ist wie der Verband der die Blutung der Wunde zum Stoppen bringt. Heilen muß sie von innen, ganz genauso wie die verschobene Hirnchemie.
Mit Heilen ist das Runterfahren des von mir beschriebenen innerlichen nervlichen Zustandes gemeint und damit das Normalisieren der biochemischen Vorgänge im Gehirn. Das geht nur langsam. Habt ihr mal SPECT-Aufnahmen von angst- oder depressiv erkrankten Menschen gesehen (SPECT - single photon emission computed tomography) ?. Man kann überhitzte Stoffwechselvorgänge im Gehirn sichtbar machen. Diese Bereiche sind vermehrt bei solchen Patienten zu finden und die beruhigen sich nicht von heut auf morgen.
Der Vergleich mit der Wunde ist natürlich gewagt. Oft entwickelt sich dieser Zustand langsam, teilweise über Jahre. Es gibt aber auch Situationen in denen der Zustand recht schnell eintreten kann z.B. bei einem Trauma. Aber auch hier gibt es keine Regel. Traumata können sogar ein halbes Jahr nach dem belastenden Ereignis auftreten. Hier könnte man aber mutmaßen dass die Belastung erst dann zu groß wurde und der innere nervliche Zustand dann seine Grenze erreicht hatte.

im Aufwind wenn du nachts mit Todesangst aufwachst ist all mein Gerede nichts wert. Da ist nichts mit umsetzen. Das kann niemand, also mache dir keine Vorwürfe. Das ist so, als wenn ich jemandem ein angstmachendes Mittel intravenös verabreiche und dann sage So, versuche jetzt mal ganz entspannt zu bleiben. Aussichtslos. Er wird trotz aller Versicherungen höllische existentielle Ängste bekommen. Die Vorgänge im Gehirn sind vorrübergehend verschoben, die sogenannte HPA-Achse ist extrem stimuliert. Oftmals setzt nach solchen Todesängsten, wie du sie hast, eine reaktive Depression ein (wegen der verschobenen Hirnchemie) und die Gedanken kreisen: Was hab ich ? Das ist nicht die Psyche. Was sind die Ursachen ? Wie lange kann mein Körper das noch durchhalten usw.? Gut möglich dass man morgens völlig k.o. ist und sich im Laufe des Tages stabilisiert. Es geht zum Abend wieder gut. Und dann muß man auch schon wieder ins Bett. Erst mit der Distanz zu diesen Ereignissen kannst du die Zusammenhänge erkennen. Du schwankts dann wahrscheinlich zwischen diesen sorgenvollen, angstbehafteten, aussichtslosen Zukunftsperspektiven am Morgen und den Zuständen von Erkenntnis und damit verbundener Hoffnung am Abend. Bleibe positiv, kämpfe ! Immer wieder neu. Jeden Tag. Analysiere was die Ursachen sein könnten! Im Schlaf wird das Erlebte verarbeitet. Bei dir stößt dies immer wieder an Grenzen. Du kannst es nicht verarbeiten. Jeder Versuch führt zu einer zu großen Belastung deines Nervensystems und du wirst wach. Ich kenne deine Geschichte nicht. Daher kann ich mich mit Prognosen nur aus dem Fenster lehnen. Aber nehmen wir mal an es ist wie bei den meisten nichts Organisches, sondern die Problematik der fehlenden Verarbeitung belastender Umstände oder Ereignisse. Beim Trauma wird das nächtliche Erwachen mit Todesangst meistens getriggert durch einen Traum. Genauso wie das Ereignis zu viel für jemand war als es geschah, bleibt es auch im Schlaf zu viel. Ich meine wirklich zu viel. Wer so etwas erlebt hat, weiß was ich meine. Dann kann es aber auch sein, dass du ohne Traum dieses Erwachen haben kannst. Die Traumebene liegt darüber. Du träumst vielleicht sogar etwas Schönes und dennoch plötzlich überschäumt dein Nervensystem und das Desaster ist wieder da und du wirst mit Todesangst wach. Das kommt dann von einer tieferen Ebene. Möglich macht dies aber nur der von mir beschriebene innere nervliche Zustand, dessen Potential zu hoch ist. Bei jeder weiteren Belastung überschreitest du die Grenze, auch nachts. Dies äußert sich in einer Symptomatik. Das Potential wird jede Nacht erneut angehoben, nachdem es sich am Tage leicht beruhigt hat.
Der Ausbruch aus diesem Teufelskreis gelingt eher selten plötzlich so wie der Begriff es suggeriert. Es passiert allmählich und nicht an der Baustelle nächtliche Todesangst, sondern durch körpereigene Vorgänge. Die müssen von dir unterstützt werden durch oben genannte Möglichkeiten wie Entspannungsübungen, ggf. Psychotherapie, Sport, Vermeidung von nervlichen Belastungen, vernünftige Ernährung, Ablenkung und in schwierigen Fällen auch Psychopharmaka. Ich möchte hier Sport hervorheben (min. 30 min. täglich). Ich weiß, oft machen einem die Ängste einen Strich durch die Rechnung. Ich trau mich doch nicht raus oder das Herz poltert oder man hat eine Antriebsschwäche wegen der Depressionen die sehr eng mit der Angst korrelieren, oder, oder .....
Ich habe den Mechanismus noch nicht verstanden, aber die Bewegung senkt den inneren nervlichen Zustand. Das ist keine neue Weisheit. Das man sich anschließend wohl fühlt, weil Endorphine ausgeschüttet werden ist bekannt, aber das meine ich nicht. Versuche dahin zu kommen. Fange sachte an und steigere dich. Auch Sport ist Erregung für dein Nervensystem, aber der nachhaltige Effekt zählt.

An alle Frauen hier, die vielleicht vom Alter her Wechseljahrsbeschwerden haben könnten:

Ich habe bis vor Kurzem unter extremen Schlafstörungen gelitten und war tagsüber dann kaum mehr in der Lage, mit Arbeit hier im Büro nachzukommen.

Und diese Schlafstörungen haben tatsächlich mit den Wechseljahren zu tun. So habe ich REFEMIN PLUS empfohlen bekommen, nehme diese Tablatten (rein natürlich, nicht rezeptpflichtig) schon 2 Wochen und siehe da, meistens schlafe ich so gut, daß ich sogar schon abends gegen 21.00 Uhr auf dem Sofa einschlafe, ins Bett gehe und dann bis morgens zum Wetterklingeln durchschlafe. In den letzten 2 Wochen habe ich nur 1 mal sehr schlecht geschlafen; früher war das an der Tagesordnung!

Danke für eure Antworten. Ich meine aber nicht diese mouches volantes. Die habe ich auch. Aber zusätzlich eben schwarze Punkte. Angstgefühle, Schwindel, Zittern (innerlich und äußerlich), Herzjagen, Herzstolpern, wacklige Beine. Ich spüre manchmal richtig, wie die Angst in mir hoch kriecht.
Es gibt kein schlimmeres Gefühl als Angst! Alle Gefühle gehen vorüber. Aber die Angst, so habe ich das Gefühl, bleibt für immer.
Warum verkraften andere Leute alles besser? Ich kenne so viele, die so viel betreiben. Arbeit, Nebenjob, Fortbildung, Haushalt, Kinder. Die jammern alle nicht. Die können alle ran klotzen. Die Frauen, die im Discounter bis 22 Uhr an der Kasse sitzen (wenn ich im Bett liege seit Stunden), die Krankenschwestern im Schichtdienst, Stewardessen, Berufspendler. Warum sind alle Menschen so belastbar und ich nicht? Oder sind sie alle nur vollgestopft mit Tabletten? Würde erklären, warum alle Therapeuten überlaufen sind.
Ich komme mir vor wie der allerletzte Mensch. Zu nix in der Lage. Wenn ich mein Haus geputzt habe, komme ich mir vor als hätte ich Marathon gelaufen. Einmal mein Auto von Schnee befreit. Schon denke ich, ich falle nun auf der Stelle um. Warum? Ich bin 30 Jahre alt. Keine 90. Manchmal denke ich, ich kann mir direkt schon mal einen Platz im Altenheim organisieren. Falls ich überhaupt alt werde.
Ich sehe überhaupt keine Aussichten für mich. Seit mindestens 10 Jahren diese Attacken. 30 Jahre alt. Nicht belastbar. Dauernd krank. Angstattacken. Wo soll das denn hin führen? In eine Rente? In Hartz IV? In einen frühen Tod?
Die Ärzte bestätigen mir Gesundheit. Jedenfalls finden sie keine Krankheit. Aber ich fühle mich krank. Jeden verdammten Tag. Mir geht es niemals, wirklich niemals gut. Kein Tag, an dem ich nicht denke: Ich falle um. Oder an dem ich nicht Symptome habe.
Ich habe alles probiert. Ich war bei allen Fachrichtungen. Geld ohne Ende ausgegeben. Helfen konnte mir niemand. Kein Arzt, kein Therapeut, kein Heilpraktiker. Irgendwann ist das Ende erreicht. Wenn man überall war, für jeden Schiss Geld ausgegeben hat und es geht einem kein Stück besser.

Hallo hofmann, lieber/e Aladin
danke für Deiine Worte. Auch hier kann ich nur zustimmend nicken.
Du jast es sehr gut erklärt!!
Du und ich scheinen zu wissen, was mir fehlt oder was ich zu viel habe

Du merkst, ich habe meine Humor nicht verlore, obwohl es oft genug nur Sarkasmus ist.

Jetzt mal im Ernst. es ist wie Du schreibst. Ich habe einige Traumata im Leben hinter mir. Die meisten verarbeitet oder wenigstens kann ich damit leben.

Ich bin Ende Fünfzig. Hatte 1993 meine vermeinlich erste Panikattacke. Heute weiß ich es war nicht die erste, aber DIE, die mein Leben von jetzt auf gleich total aus den Bahnen geworfen hat.

2010 war ich dann so weit wie Aladin hier im letzten Beitrag beschreibt.
Ich WAR ganz unten. Totaler Stillstand von allen Funktionen und Tätigkeiten. Nichts und niemand, am wenigsten ich selbst, konnte mir helfen.Dachte, es ist vorbei. Habe heulend und schreiend mir ein Kissen vor den Mund gehalten... damit die Nachbarnnicht hören ... und nur noch geschrien du Blödmann, dann hol mich doch!!
Es ist, wie wir alle wissen, nicht so gekommen. Da holt einen keiner
Aber von da an ging es mir besser und ich habe mich zurück in die Welt gehangelt.
Es war niemand froher, als ich.

Und nun kommt wieder das ABER. Ich reiße es nur kurz an, da ich damit immer noch nicht klar komme und mir das Herz schon anfängt zu rasen und zu stolpern, und mir die Tränen aus den Augen laufen, weil ich es nicht fassen kann.
Meine Freundin, die ich 57 Jahre kannte... ging in den Keller und hat sich erhängt. Weg....
Sie HATTE Depressionen. Nur das es soweit kommen würde. Ich habe es nicht bemerkt.
Seitdem habe ich nachts diese Todesangst. Und somit totale Zukunftsangst.

Ich muß an der Stelle aufhören.
Wünsche allen einen schönen Tag.

Ich habe ja vorhin so abrupt hier aufgehört. Es hatte mich einfach übermannt.
Wußte nicht, daß es mich soooo mit nimmt. Es ist ja nicht, als redete ich nicht darüber.Aber so aufgeschrieben habe ich dashier zum ersten mal.
Ich habe jetzt mal so richtig gut geweint, was ich viel zu selten tue und es hat gut getan.
Hatte auch verdammte Panik eben. Aber jetzt ist es wieder gut.
Danke für euer Ohr!

Herzliche Grüße und schönes Wochenende,

Halte die Tränen nicht fest,
weinen tut so gut und hilft.

Allen ein schönes angstfreies Wochenende.

Herzliche Grüße
Jess

Zitat von jess:
Halte die Tränen nicht fest,
weinen tut so gut und hilft.

Allen ein schönes angstfreies Wochenende.

Herzliche Grüße
Jess



Dem kann ich mich nur anschließen!

Das tut mir sehr leid für dich. Aber so hart es auch klingt. Man kann dann wohl keine Rücksicht mehr auf Hinterbliebene nehmen. Keine Tablette, keine Klinik und kein Arzt der Welt können einen wohl davon abhalten.
Schon als Kind musste ich mir von meiner Mutter anhören, dass sie von der Brücke springt. Wegen total nichtigen Dingen. Meist ging es um Geld. Sie lebt heute noch. Damit hat sie auch mein Oma und meinen Opa regelmäßig erpresst. Wegen Geld. Nur, weil sie kaufsüchtig ist und sie um Geld angebettelt hat.
Noch heute spricht sie manchmal davon. Ich weiß, dass sie es wahrscheinlich nie tun wird und wenn, ist es mir egal.
Ich kann aber auch Menschen verstehen, die ihrem Leben ein Ende machen. Wenn man einfach keinen Ausweg mehr weiß, ganz alleine ist. Ich selbst würde das niemandem verübeln. So lange er keine andere Menschen in den Tod reißt oder andere dabei zusehen lässt. Genauso bin ich für Sterbehilfe. Egal, ob körperlich oder seelisch krank. Die Hinterbliebenen machen sich immer Vorwürfe, weil sie denken, sie hätten was bemerken müssen. Aber das ist Quatsch. Jemand, der sowas tut, sagt in den meisten Fällen nichts. Weil er eben nicht dabei gestört werden will oder in eine Klinik verfrachtet. Wo Lebensmüde am Leben gehalten werden. Für was? Für wen? Natürlich gibt es Menschen, denen Heilung hätte widerfahren können. Aber wer will die raus picken?
Ein Bekannter meines Mannes hat sich aufgehängt vor Kurzem. Einfach so. Ohne Vorwarnung, ohne ersichtlichen Grund. Er war Anfang 30. Ich denke mir dann: Es war seine Entscheidung. Auch solche Dinge muss man akzeptieren.

Ich bin auch jemand, der von der Brücke springen würde, wenn ich eine unheilbare Krankheit hätte. Ich würde nicht jahrelang gegen Krebs kämpfen, obwohl man weiß, dass es nur lebensverlängernd ist. Und mich Chemotherapien unterziehen. Und Bestrahlungen. Ich habe noch niemanden getroffen, der eine schwere Krebserkrankung überlebt hat. Ich kenne so viele Leute, die Metastasen haben. Die jahrelang von den Ärzten hin gehalten werden. Für nix. Nur, um noch etwas länger zu leiden und Geld in die Kliniken zu pumpen. Ich wäre die Erste, die nach der Diagnose einfach Schluß machen würde. Ich spreche halt von unheilbaren Sachen. Wo die Ärzte sagen, dass man noch ein paar Jahre hat, wenn man die und die Therapie versucht. Das wäre nichts für mich. Und wenn ich alt und gebrechlich und allein wäre, würde ich es auch tun. Ohne mit der Wimper zu zucken. Ich kenne alte Damen, die vor sich hin vegetieren. Im Stich gelassen von Angehörigen. Meine Mutter arbeitet in einem Altenheim. Was sie dort erzählt, ist haarsträubend. Das kann für mich nicht erstrebenswert sein. Dann lieber in 30 Jahren den Löffel abgeben.
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Hallo Aladin,
genau so denke ich auch. Habe ich immer gedacht, so würde ich denken.
Ich habe das auch nicht für mich weggeschoben. Nur wäre ich zu feige dafür.
Auch für Sterbehilfe bin ich.
Ich fühle mich nicht verantwortlich. Hätte nichts daran ändern können.
Und doch hat dieser Schritt meiner Freundin zutiefst erschüttert. Er ist in meinen Augen so.... unsinnig und unnötig.

So wie ich sie gekannt habe... hätte sie nur 5 Minuten gewartet und alles wäre anders gelaufen.
Sie hätte sich das nie und nimmer angetan. Zur falschen Zeit den falschen Gedanken. Auch wenn er ihr in dem Moment als richtig erschienen war.
Ich muß es akzeptieren. Was bleibt mir anderes. ich bin nur froh, daß sie es wenigstens richtig gemacht hat,und nicht als Pflegefall dahin vegetieren muß. Entschuldigung, klingt hart, aber so sehe ich es.

Ich wünsche mir und jedem, der solche Gedanken hat, daß er noch die Kurve packt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sich noch einmal umdrehen und den anderen Weg gehen. Das Leben ist doch viel zu schön.
Sogar hier von meiner Insel aus, wenn ich rausschaue und die Winterlandschaft sehe.

Also packen wir es wieder mal an. Egal gegen wen...

... nochmaaaal...
liebe Aladin, den Löffel abgeben?
DUUU hast noch 30 Jahre bis Du da bist, wo ich jetzt bin.

Ich behalte meinen Löffel!!! Den gebe ich nicht ab.

Zitat von Biebie66:
An alle Frauen hier, die vielleicht vom Alter her Wechseljahrsbeschwerden haben könnten:

Ich habe bis vor Kurzem unter extremen Schlafstörungen gelitten und war tagsüber dann kaum mehr in der Lage, mit Arbeit hier im Büro nachzukommen.

Und diese Schlafstörungen haben tatsächlich mit den Wechseljahren zu tun. So habe ich REFEMIN PLUS empfohlen bekommen, nehme diese Tablatten (rein natürlich, nicht rezeptpflichtig) schon 2 Wochen und siehe da, meistens schlafe ich so gut, daß ich sogar schon abends gegen 21.00 Uhr auf dem Sofa einschlafe, ins Bett gehe und dann bis morgens zum Wetterklingeln durchschlafe. In den letzten 2 Wochen habe ich nur 1 mal sehr schlecht geschlafen; früher war das an der Tagesordnung!
An alle Frauen hier, die vielleicht vom Alter her Wechseljahrsbeschwerden haben !


Ich bin auch in den Wechseljahren und seit anderthalb Jahren ist es so, dass meine Tage mal 2-3 Monate aussetzen, und in der Zeit habe ich extreme Schweißausbrüche, haptsächlich nachts, so dass ich deswegen kaum schlafen kann. Dann setzen meine Tage für einige Monate wieder ein, die Schweißausbrüche verschwinden und ich kann wieder ganz gut schlafen. Das Spiel hat sich schon 3-4 Mal wiederholt. Ich habe es auch mit Remifemin versucht, aber es bringt bei mir gar nichts (wie alle nicht-chemischen Mittel!). Jetzt bin ich dabei, mir Hormone verschreiben zu lassen, weil ich keine Lust mehr auf dieses Spielchen habe.

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Dr. Reinhard Pichler
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