Hallo im Aufwind. Dein Fall hat mich sehr bewegt. Hast du mal überprüft ob du an dem Tag besser geschlafen hattest als du dies für uns geschrieben hattest ? Ich glaube aber dennoch an Dich, denn ich denke in dir ist ein lebhafter Kern. An den mußt du dich, aber das weißt du selbst, halten. Und denke an die Bewegung !
Hallo Aladin,
bemerkst du wie du dich hineinsteigern kannst? Ich spüre da sogar Wut über diesen Zustand. Alles Emotionen die dir weiter schaden. Irgendwann gab es bei dir ein erstes Symptom. Das hat die Angst verstärkt durch Gedanken über bedrohliche Krankheiten. Die Ängste übertragen sich auf den Schlaf. Die Spirale dreht sich. Den Mechanismus hatte ich dir ja schon erklärt. Du musst ihn unbedingt verstehen. Dein Fall wirkt auf mich so schwierig, weil ein weiteres Problem hinzu kommt oder zum Problem wurde: PMS (Prämenstruelles Syndrom).
Zunächst zu deinen Ängsten:
Also konkret: JA und nochmals JA, deine Symptome können indirekte Folgen von fragmentiertem und/oder fehlendem Schlaf sein. Indirekt, weil es zu einer Angststörung und/oder Depression kommt von der dann diese Symptome ausgehen.
Mach mal ein Gedankenexperiment: Stelle dir vor, du hättest diese schwarzen Punkte nicht. Dann würde sich dein Geist grübelnd und ängstlich auf das nächstliegende Symptom stürzen wie z.B. das innerliche Zittern. Wo kommt das her ? Womöglich habe ich Parkinson? Wie wird das weitergehen ? Du bleibst im Teufelskreis, weil dein Kopf es will und du in deinem Zustand jedes Symptom überproportional bedrohlich bewertest.
Es entstehen dabei Symptome die nicht jeder hat. Es wird ein überflüssiges Unterfangen eine Person zu finden, welche genau die gleichen Symptome 1:1 hat, weil das menschliche System so komplex ist und je nach Individuum unterschiedliche morphologische, physiologisch-biochemische und psychologische Merkmale hat. Es wird maximal eine größtmögliche Schnittmenge geben. Konzentriere dich auf das Durchbrechen des Teufelskreises, das ist primär.
Die folgenden Zeilen könnten dir vielleicht temporär helfen, aber du musst an dir arbeiten.
- es gibt den Spruch: wenn die Nerven nicht mehr können, kann auch der Körper nicht mehr
Das ist nichts Neues. Man geht los spazieren oder will das Auto waschen und kurze Zeit später kann man nicht mehr. Nicht von den Muskeln, sondern von den Nerven her.
Sind die Nerven wieder stabiler, weil der von mir beschriebene innerliche nervliche Zustand besser ist, wirst du sehen dass du mehr schaffst. Hier eine Warnung: Dies geschieht ganz allmählich und wenn man dann das Gefühl hat, dass es wieder besser geht, läuft man Gefahr dass man zu viel macht. Oftmals erst mit Verzögerung tritt dann schnell wieder der alte Zustand ein und man fragt sich: Warum denn jetzt schon wieder, es lief doch alles wieder besser ?.
- Schwindel, Herzstolpern, wacklige Beine, Herzjagen und äußerliches und bei nicht wenigen Personen auch innerliches Zittern sind sogar typische Angstsymptome
Diese treten nicht nur im Akutfall auf. Man muß berücksichtigen, dass die Stressachse permanent überstimuliert ist. Adrenalin, Noradrenalin und längerfristig Cortisol wirken auf dein Körper über lange Zeit. Insbesondere Cortisol, was ich im Verdacht für somatische Beschwerden habe, sorgt bei dir für die Immunsuppression und damit für deine Infektanfälligkeit.
- Sehstörungen verschiedener Art wie z.B. Flimmern, schwarze Punkte, Zacken oder Lichtblitze sind auch bekannt für psychisch bedingte Störungen, dabei sind wiederum unterschiedlichste Ausprägungen möglich. Fast immer sind die überreizten Hirnareale dafür verantwortlich. Es ist unfassbar was die Psyche verursachen kann.
Ob Schildrüse, Hals- oder Brustwirbelsäule, Herz oder Gehirn, ich glaube du hast eine Menge untersuchen lassen. Vielleicht wäre noch eine Untersuchung im Schlaflabor sinnvoll, weil dort eine Menge gesehen und ausgeschlossen werden kann, was am Tage nicht zu sehen ist z.B. wiederholtes Überschäumen (Arousels) des Nervensystems welches zu fragmentiertem Schlaf führt und über längere Zeit die beschriebenen Symptome auslösen kann.
Du hast wahrscheinlich eine Menge belastender Dinge erlebt und so dein Nervensystem langsam überstrapaziert. Bei einigen Menschen liegen sie auch in der Kindheit ohne das diejenigen ahnen, dass sie etwas damit zu tun haben. Ich kenne zum Beispiel Menschen die Angststörungen auf Grund der fehlenden Geborgenheit und Sicherheit eines oder beider Elternteile entwickelten. Abgesehen davon kommen jetzt noch die hormonellen Schwankungen des PMS dazu. Du kannst sie nicht mehr ausgleichen, das Desaster ist komplett.
Nun zu PMS:
Ich habe mich sofort an einen Fall erinnert den ich mal von einem Wissenschaftler in einem Buch gelesen hatte.
Bevor ich meine Tage kriege, bin ich so aggressiv, dass man es sich nicht vorstellen kann. Ich hätte meinen Mann heute im Streit am Liebsten die Treppe runter geschmissen.
Man könnte darüber schmunzeln, wenn es nicht einen ernsten Hintergrund hätte. In dem beschriebenen Fall trennte sich eine 35-jährige Krankenschwester von ihrem Ehemann dreimal. Und jedes Mal passierte es in den zehn Tagen vor der Monatsblutung. Beim dritten Mal eskalierte ihre Reizbarkeit, Wut und ihr irrationales Verhalten, dass sie wegen einer geringen Meinungsverschiedenheit mit einem Messer auf ihren Mann losging. Der Wissenschaftler traf die Frau ein paar Tage nach dem Einsetzen ihrer Periode. Die Ausbrüche waren gewöhnlich mit dem dritten Tage ihrer Monatsblutung vorüber, weshalb er eine sanfte, leise sprechende Frau antraf.
Zyklusbedingt können beide von mir beschriebenen Dinge auf einandertreffen. Auch diese Frau hatte zumindest vor der Regel nachweisbare bestimmte überhitzte Hirnbereiche. Aber auch gibt es Hilfe. Ich kann dir auch einmal raussuchen was in solchen Fällen helfen kann. Einen Teil davon hab ich dir schon beschrieben.
26.01.2013 19:42 •
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