Mein Jahr 2020 - Update
Hallo liebes Forum,
mal wieder ist es eine ganze Weile her, als ich mich das letzte mal gemeldet hatte. In der Zwischenzeit ist vieles passiert, aber ich versuche es einfach mal kurz zu halten, denn es sind eine Menge Probleme *dazugekommen*.
Ich habe ja in einem früheren Beitrag von mir schonmal erwähnt, dass ich vor dem einschlafen extrem hochschrecke, mit Atemnot und Herzrasen. Dieses 'hochschrecken' ist mittlerweile so häufig, dass es für mich schon zur Normalität geworden ist und keine Angst mehr verursacht, da ich ja weiß dass nichts passiert, sondern es sich einfach nur absolut eklig anfühlt. Es äußerst sich wie folgt:
Ich lege mich ins Bett (immer mit der rechten Kopfseite auf dem Kopfkissen und auf dem Bauch, meist mit einer Hand unter dem Kissen) - und kurz bevor ich einschlafe schrecke ich extrem hoch. Häufig auch mehrfach. Es fühlt sich ein wenig an als würden meine Organe zusammenzucken (manchmal kommt es von der Herzgegend, mal aus der Kopfgegend) - jedoch hatte ich in letzter Zeit häufiger mal, dass ich als ich hochgeschreckt bin auf dem rechten Auge extrem verschwommen gesehen habe, was sich nach einigen Minuten wieder komplett normalisiert und gelegt hat. Dies geht meist einher mit einseitigen, ganz leichten Kribbel oder Taubheitsgefühlen. Ich - in meiner begnadeten hypochondrischen Kurzzeitpsychose - denke in solchen Momenten natürlich sofort an einen Hirntumor, Durchblutungsstörungen, oder ähnliches. Was das angeht, wollte ich eigentlich nur mal von euren Erfahrungen hören. Kennt ihr dieses Gefühl? Es ist mittlerweile beinahe wie chronisch. Mal kommt es auch nicht vor, aber meist ist es jede Nacht.
Meine Depressionen sind dieses Jahr auch wirklich wieder schlimmer geworden. Das ganze Jahr, die Umstände und die damit einhergehende Isolation hat ihre Spuren hinterlassen. Ich hatte Anfang des Jahres ein richtig ekliges Liebesdrama, welches mit einem gebrochenen Herzen endete und dann direkt danach im März kam Corona und der Lockdown. Das war glaub ich alles etwas zu viel für mich. Dadurch habe ich auch dieses Jahr insgesamt deutlich häufiger getrunken. Selten so dass ich wirklich betrunken war, aber ich habe mich immer häufiger berieselt, einfach nur damit ich mich ein wenig von dem Gefühl der Einsamkeit und der totalen Depression weglenken konnte. Meist war es B. oder Weißwein.
Musik gab mir Gott sei Dank ein wenig Halt, jedoch immer temporär und nichts war so wirklich permanent.
Irgendwie fühle ich mich auch etwas reizbarer und impulsiver, aber ich denke das kommt durch die Isolation, den Beschäftigungsmangel und die Tatsache dass ich seit längerem eine Mitbewohnerin habe und wir in einer winzigen Wohnung - ständig und ohne jegliche Form von Privatsphäre - aufeinanderhocken.
Was ich aber am ehesten merkwürdig finde, ist dass meine Angst irgendwie ein Stück weit verschwunden ist. Kann das mit meiner Dissoziation und meiner PTBS zusammenhängen? 2017 habe ich noch extrem auf körperliche Symptome reagiert, mittlerweile ist es allerdings so dass ich mich an diese 'Ticks' gewöhnt habe. Irgendwie ganz komisch. Vielleicht kann man sich ja auch an diese nächtliche Hochschreckerei so gewöhnen, dass es sich nur noch grausam anfühlt, aber die Angst mit der Zeit verfliegt, oder zumindest sehr subtil auftritt?
So vieles ist dieses Jahr schlimmer geworden, einige kleinere Zwangsneurosen (ich fokussier mich bei alltäglichen Abläufen gerne mal auf die Zahlen 4,5,8 oder 10 und das ist teils sehr störend, auch für mich selbst) - aber auch die Depressionen und diese elende Schlaflosigkeit durch das 'aufschrecken'. Dadurch dauert es manchmal sehr lange bis ich wirklich wegdöse und dann schlafe ich auch noch sehr unruhig.
Das wäre es fürs erste von meiner Seite, jedenfalls war dieses Jahr eines der schlimmsten bisher. Hat gut getan, das mal loszuwerden. Entschuldigt das Durcheinander.
Liebe Grüße,
Alex