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Hallo,

ich weiß nicht genau, wieso ich hier schreibe, aber ich mache es einfach mal.

Ich leide seit ca. 4 Jahren an einer Angststörung, die Folge war sozialer Rückzug und eine zusätzliche Depression.
Lange habe ich mit meinen Beschwerden gerungen und nach 2 Jahren endlich eine Verhaltenstherapie begonnen, die vor ein paar Monaten endete.
Ich sag mal so: Die Ängste haben ich weites gehend im Griff, habe mein Leben umgestellt, treibe Sport, habe wieder Kontakte zu anderen Menschen.
Soweit so gut aber irgendwie habe ich aktuell den Eindruck, dass die Depression gerade wieder einen Großangriff fährt. Ich habe so gut wie keine Emotionen, bin ständig müde und am Wochenende hatte ich so etwas wie eine Schwindelattacke. Davon bin ich sogar aufgewacht, es hat sich alles munter gedreht und demzufolge war das Wochenende im ....ihr wisst schon.

Heute fühle ich mich wie 3x vom LKW überrolt, habe Kopfschmerzen und bin gerade ziemlich hoffnungslos unterwegs. Ich habe vor morgen zum Arzt zu gehen, da ich die Woche noch Urlaub habe, und vielleicht in Richtung Antidepressiva etwas zu machen damit diese Mist endlich mal komplett aufhört.
Ich bin eigentlich kein Freund von so etwas aber...naja.

Gruß, Chris.

15.07.2013 19:05 • 16.07.2013 #1


2 Antworten ↓


Also die Erfahrung, auch hier im Forum, zeigt ja, dass der Heilungsprozess nicht konstant verläuft.

Vermeindliche Rückschläge gehören dazu und weisen dem Betroffenen nur den Weg (klingt abgedroschen, ist aber so).

Offenbar musst Du noch an weiteren Dingen arbeiten bzw. etwas verändern im Leben, damit Angst und Depris gehen können.

Antidepressiva sind eine gute Sache, aber meiner Erfahrung nach nur in einem zeitlich überschaubaren Rahmen! Es darf nicht zur Lebensalternative werden, dann richten sie mehr Schaden an als Hilfe.

Wenn die Therapie schon gelaufen ist, stellt sich die Frage, tust Du ausreichend genug für Dein Innenleben? Wie reflektierst Du? Vielleicht macht eine Selbsthilfegruppe Sinn...sich Zeit für sich nehmen, um von anderen zu lernen.

Je nach Tiefe der Depris etc. mag auch eine weitere Therapie Sinn machen.

Danke für die Antwort.

Primär hatte die Therapie das Ziel, Methoden und Möglichkeiten zu Entwickeln mit der Angst umzugehen. Das wurde auch soweit erreicht.

Im Moment bin ich wieder auf so einer Art Irrfahrt, ich kann z.Z. keinen klaren Weg für meine Gedanken und meinen Gefühlsleben erkennen. Teilweise fühlt es sich so an, als wäre ich an den Anfangszeitpunkt vor der Therapie zurück gesprungen, voll komisch.

Ich reflektiere nicht, zumindest glaube ich das nicht. Ich habe generell wenig über mich in den letzten Wochen nachgedacht. Ob ich ausreichend etwas für mein Innenleben tue? Vermutlich nicht.
Muss auch sagen, ich setze mir gern mal eine Maske auf. Ich rede nicht gern über solche Dinge mit anderen Menschen, nicht einmal mit denen, die mir nahe stehen. Ich versuche dann gern den mutigen Einzelkämpfer zu spielen aber im Moment ist das eher mühselig.





Dr. Reinhard Pichler
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