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Hallo ihr Lieben,

Über Umwege hat mich eine uralte sehr mächtige Angst wieder eingeholt, obwohl ich mich in den letzten Monaten mit ihr auseinander gesetzt habe und auch für mich Lösungen oder Lösungsgedanken dazu gefunden habe.
Es geht um die Angst vor dem Tod genauer gesagt, dass ich jetzt sofort sterben könnte ohne richtig gelebt zu haben oder gewisse Träume umgesetzt zu haben.

Grundsätzlich war es jetzt so, dass ich zum Schluss gekommen bin, dass das Leben sinnvoll ist wen man ihm Sinn gibt und viele schöne Dinge erlebt. Deswegen hatte ich Ruhe vor der Angst.

Jetzt stand sie heute vor der Tür. Ich bekam Herzklopfen und mein Kopf pochte. Ich brauchte Temesta um mich zu beruhigen.

Beim Gespräch mit dem Therapeuten war mir nicht ganz klar was er wollte, er meinte ich solle die Angst im Keller einsperren und wenn ich aus dem Haus rausgehen hinter mich lassen.
Meint er damit, dass man die Angst wahrnimmt aber sich nicht gedanklich drauf einlässt? Nicht damit auseinandersitzt mit was wäre dann oder Angst vor der Angst?

Und kennt ihr auch den Gedanken. ich muss angstfrei sein um mein Leben genießen zu können?
Ich habe ein Buch da steht man nimt sie war bzw akzeptiert sie und macht weiter.

07.09.2023 16:25 • 08.09.2023 #1


18 Antworten ↓


@Hilfesuchende01 evt. hat er das in Bezug auf kreisende Gedanken gemeint, bei denen man sich reinsteigert. Wissen tu' ich das natürlich nicht.

Ich kenn's halt von Therapeutin auch bissi, dass die solche Sachen sagen. Finde aus hilfreicher es halt anzunehmen wenn man Angst hat.

Aber nein, man muss sicher nicht komplett angstfrei sein, um ein glückliches Leben zu führen. Ganz bestimmt nicht

A


Richtiger Umgang mit der Angst

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@Hilfesuchende01
Das sind immer die typischen sätze von Therapeuten was in dem Moment nicht gerade hilfreich ist..anstatt zu schauen wo die Angst herkommt..irgendetwas passiert das es heute so schlimm war?es hat ja die letzte ganz gut funktioniert

Der Auslöser kann in der Arbeitssituation einerseits aber andererseits auchvon einem Ausflug mit meiner mum kommen, ich fand ihn so toll, dass ich plötzlich Angst hatte vor der zeit wo es sie nicht mehr geben könnte. Das war heute wieder halbwegs okey hat aber die ursprüngliche Angst ausgelöst.

Ich denke es wäre evtl sinnvoll die angst in die Ecke zu stellen wenn Es aufgrund der körperlichen Symptome gehen würde u sie dort sein zu lassen.
Ich habe Ängste halt immer mit einem gegengedanken bearbeitet.
Ich möchte auch stabil zu den Thema sein weil man kommt diesen Thema nicht aus

@Hilfesuchende01 vielleicht Verlustangst...muß aber auch einen Grund dafür geben...mit der Angst ohne was erlebt zu haben..setz dich doch abends mal hin und mach dir eine Bucklet Liste was du alles erleben möchtest...es gab mal eine Reportage von einer Frau die sich überall Brieffreunde gesucht hatte weil sie Panikattacken hatte und sich nicht so rausgetraut hat mit dem Ziel die Leute dann mal alle zu besuchen wenn es ihr besser geht und sie hat es geschafft alle zu besuchen

Zitat von Hilfesuchende01:
Es geht um die Angst vor dem Tod genauer gesagt, dass ich jetzt sofort sterben könnte ohne richtig gelebt zu haben oder gewisse Träume umgesetzt zu haben.

Solange du keine Diagnose hast, die dein baldiges Ableben zufolge hätte, ist dieser Gedanke völlig sinnlos. Die Wahrscheinlichleit, dass du plötzlich und und unerwartet z.B. aufgrund von einem Unfall stirbst, ist sehr gering und wenn es passiert, bekommst du nicht mehr mit, dass du deine Träume nicht realisiert hast. Ich finde es sehr viel schlimmer, dass manche Menschen aus Angst vor dem Tod sich ihr Leben kaputt machen.

@Tin-maus
Die Träume die ich habe kenne ich schon aber die sind die üblichen, kind ,haus ,ehe.

@Schlaflose die meisten von uns können sich die Angst nicht aussuchen oder würdest du im Hypochondrie Thread das auch jedem schreiben. Finde ich jetzt nicht sinnvoll eher unemphatisch.

Zitat von Hilfesuchende01:
Finde ich jetzt nicht sinnvoll eher unemphatisch.

Empsthisch nicht, aber realistisch und genauso gehe ich mit meinen eigenen Ängsten um. Mit Empathie kommt man nicht weiter.
Und ja, so schreibe ich zu hypochondrischen Themen auch.

Schön wenn es dir hilft.

Zitat von Hilfesuchende01:
Schön wenn es dir hilft.

Deine Überschrift lautet ja: der richtige Umgang mit der Angst. Was ich geschrieben habe, ist der richtige Umgang.

@Schlaflose ja für dich mag es so sein. Daher schön für dich, es ist immer erleichternd einen Umgang/Lösung zu finden.

Hallo,
Meiner Meinung nach sind Ängste völlig normal und gehören zu Menschsein dazu. Wichtig ist natürlich der richtige Umgang mit diesen, so dass ein Leben bestmöglich nicht eingeschränkt wird. Die Angst vor dem Tod ist wahrscheinlich einer der ältesten Ängste die es gibt. Tod und Leben gehen aber Hand in Hand. Ist es nicht gerade der Tod, der das Leben eine gewisse Aufregung gibt? Welchen Wert hätte das Leben, wenn es unendlich wäre. Der Mensch gewöhnt sich sowieso viel zu schnell an alles. Jeden Tag könnte man sagen morgen ist auch noch Zeit. Somit sind die Ängste natürlich nicht einfach weg und natürlich auch immer berechtigt, zumindest für den Moment, für denjenigen der die Ängste spürt. Also Schritt 1: Sich der Angst bewusst werden. Sie ist da. Sie ist ein Gefühl, dass sich nicht gut anfühlt. Aber es ist nur ein Gefühl und nicht man selbst, ausgelöst durch Gedanken. Und Gedanken sind kontrollierbar. Auch wenn es eventuell Zeit, Geduld und Übung benötigt. Das gute ist: Es gibt also eine Lösung. Schritt 2: Akzeptiere die Angst. Nimm sie an, wenn sie kommt. Sie hat ihre Berechtigung für den Moment, sonst wäre sie nicht da. Heisst das, sie soll dich kontrollieren? Nein. Natürlich nicht. Sie kommt durch deine Gedanken und die Gedanken lässt du ziehen. Stell dir Wolken vor, die am Himmel auftauchen und weiter ziehen. Meditieren üben hilft bei dieser Übung. Schritt 3: Gib niemals auf. Es wird immer wieder Rückschläge geben und nicht alles so klappen wie man es sich erhofft. Niemand ist perfekt. Keiner muss es sein. So ist das Leben. Jetzt noch einmal zu der spezifischen Angst vor dem Tod. Im vielen Kulturen wird der Tod gefeiert und nicht betrauert. Der Tod ist auch niemals ein endgültiger Abschied. Dafür gibt es zu viele Erinnerungen und Erfahrungen die weiterhin bestehen werden. Lebe den Moment und sei dankbar für jeden Augenblick. Genieß die schönen Momente. Die tollen Spaziergänge und sei dafür dankbar, dass du sie erleben darfst. Alles negative was dazu hochkommt sind nur Zukunftsgedanken die sich nur im Kopf abspielen. Sie versauen den Moment und existieren noch nicht einmal. Aber z.B. der Spaziergang ist real und greifbar. Versuch einfach so viele schöne Momente wie möglich zu haben. Dafür lebt man doch oder nicht? Warum also durch Ängste diese Momente kaputt machen? Sag einfach: OK Angst, du bist da. Das ist okay. Du darfst jetzt aber weiterziehen. Denn der schöne Moment ist mir wichtiger und er gibt mir viel mehr Energie

Zitat von Hilfesuchende01:
Beim Gespräch mit dem Therapeuten war mir nicht ganz klar was er wollte, er meinte ich solle die Angst im Keller einsperren und wenn ich aus dem Haus rausgehen hinter mich lassen.
Meint er damit, dass man die Angst wahrnimmt aber sich nicht gedanklich drauf einlässt? Nicht damit auseinandersitzt mit was wäre dann oder Angst vor der Angst?

Ich denke er meint vielleicht folgendes:

Du hast die Angst vor dem Tod und machst dir darüber Gedanken. Das ist grundsätzlich völlig in Ordnung: so ziemlich jeder hat davor Angst wenn er sich näher damit beschäftigt, der eine mehr - der andere weniger. Aber kalt lässt das Thema wohl niemanden.

Es ist daher vollkommen in Ordnung, dass Du dich hin- und wieder mit dem Gedanken beschäftigst und versuchst einen Umgang damit zu finden, mit dem Du gut leben kannst.

Ich will damit sagen, dass es m. M. n. nicht gut wäre das Thema generell zu verdrängen. Denn es arbeitet weiterhin in dir und bricht in ungünstigen Momenten aus und beschert dir Angst, Panik und Unwohlsein, wenn Du es am wenigsten gebrauchen kannst - wie eben jetzt.

Daher ist es eine gute Idee, das Thema irgendwo sicher zu verwahren (Du musst es nicht unbedingt in den Keller sperren) und von Zeit zu Zeit wenn Du dich dafür bereit fühlst raus zu holen und dich damit zu beschäftigen.
Das kannst Du sogar ganz real machen: lege dir ein kleines Notizbuch oder eine Mappe dazu an, in das Du deine Wünsche, Befürchtungen usw. zum Thema Tod aufschreibst. Beschäftige dich damit und dann lege es wieder weg.

Von Zeit zu Zeit wenn Du dafür bereit bist, holst Du es wieder raus und beschäftigst dich wieder für eine begrenzte Zeit damit.

Auf diese Weise kannst Du es gut schaffen, deinen Frieden mit dem Thema zu finden, weil Du es weder verdrängst, noch dich ständig damit beschäftigst.

Zitat von Angstmaschine:
lege dir ein kleines Notizbuch oder eine Mappe dazu an, in das Du deine Wünsche, Befürchtungen usw. zum Thema Tod aufschreibst. Beschäftige dich damit und dann lege es wieder weg.

Diesen Tipp mit dem Aufschreiben kann ich nur untermauern.
Das sollte man unbedingt einmal versuchen, sofern man es noch nie getan hat.
Bei einigen funktioniert das richtig gut, seine Sorgen, Ängste, Grübeleien usw wirklich auf Papier zu bannen.
Wenn es wirkt, ist es wie ein Ablegen in einer Schublade. Der Kopf kann dann manchmal wirklich recht frei sein. Wichtig ist, dass man es wirklich langsam und bewusst tut und am besten mit Stift und Papier. Es muss also einen gewissen Aufwand erfodern, für den man sich Zeit nimmt. Die Zeilen flott mal ins Smartphone in die Memo-App tippen, reicht nicht aus!
Versucht es. Bei mir klappt es nicht immer, aber doch ziemlich oft.

Zitat von Hicks:
am besten mit Stift und Papier. Es muss also einen gewissen Aufwand erfodern, für den man sich Zeit nimmt. Die Zeilen flott mal ins Smartphone in die Memo-App tippen, reicht nicht aus!

Ja, eine gewisse Ritualisierung mit Stift, Papier, ein leerer Tisch, Tee oder Kaffee, Taschentüchern falls man heulen muss und viel Ruhe sind einem ernsten Thema das einen so sehr beschäftigt durchaus angemessen.

Das hastige Beschäftigen damit - womöglich noch unter Angst und Panik - macht keinen Sinn und wird dem Thema und den Problemen die man damit hat nicht gerecht.

Zitat von Angstmaschine:
leerer Tisch


Zitat von Angstmaschine:
Tee oder Kaffee


Zitat von Angstmaschine:
Taschentüchern


Zitat von Angstmaschine:
viel Ruhe

= womit wir wieder bei ACHTSAMKEIT wären und VERWEILEN IN DER GEGENWART (und eben nicht möglicher Zukunft oder Vergangenheit).

Ich muss mir das auch immer und immer wieder einsagen, weil ich auch immer wieder dazu neige, Dinge zu schnell, zu hektisch, zu abwesend zu machen. Meine Gedanken rennen mir oft sozusagen voraus, obwohl ich Dinge noch gar nicht fertig getan habe.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Phönx
Vielen Dank für deine Info. Ich bin das eben auch alles schon durchgegangen und habe immer gesagt aja da ist die angst sie soll mich erinnern wieder mehr im jetzt leben mehr zu genießen.
Ich glaube aber auch dass mir das Leben sehr wichtig ist und die angst vl daher kommt. Ich habe mit 12 schon Depressionen usw gehabt und manchmal das Gefühl weniger genossen zu haben wie andere. Ich habe mir die letzten tage immer wieder bewusst gemacht wie toll das wetter ist oder wie schön die Zeit mit meiner Mama. In der Vergangenheit erinnere ich mich auch, dass ich die Gefühle für Sachen für die ich dankbar war dann auch durch Angst verloren habe.
Die Angst Wahrnehmen und weiter zu machen ist glaube ich die einzige Lösung. Ich glaube auch dass der Rückschlag davon kommt wenn mich die Realität des Todes eiskalt erwischt und dieser Verdrängungsmechanismus gerade nicht funktioniert.
Auch dass die angst nur Zukunftsgedanken sind finde ich gut weil das zeigt dann ist ja doch keine reale angst
Lg

In der ACT geht's ja auch um das akzeptieren und dann weitermachen. Auch ich denke mir für mich das wichtigste ist gut weiterzuleben, damit ich viel vom Leben habe.
Allerdings erwischt einem so ein Rückschlag sehr eiskalt und dann reagiert man auch mit starken Gefühlen darauf. Ich habe auch dann Angst, dass es so bleibt und nicht mehr weggeht.
Auch weil ich mich schon öfter mit ängsten oder auch Zwangsgedanken über einen längeren Zeitraum beschäftigen musste.

A


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