Zitat von Honey2910: ich versuche seit über einem Jahr in Therapie zu kommen. Da man hier aber keinen Platz bekommt hatte mein alter Hausarzt mir Sertralin verschrieben, die ich aber gar nicht vertragen habe und auch in der Notaufnahme landete deswegen. Man wird hier nicht mal mehr auf eine Warteliste gesetzt.
Ja,ich weiss,es ist schwierig.
Es stehen immer weniger Plätze bereit für immer mehr Menschen,die Hilfe bräuchten.
Ich arbeite in einer Familie in der die Frau angehende Psychotherapeutin ist.
Sie hat mir erzählt,dass sie einige Zeit in Psychiatrien gearbeitet hat.
Dort hat sie oft Patienten angetroffen,deren Problematik sich verschlechtert hatte,weil nicht zeitnah ein Therapieplatz zur Verfügung gestanden hat.
Das ist bzw, war auch meiner persönliche Erfahrung.
Also es ist wirklich nicht einfach und man ist vielfach auf sich selbst zurück geworfen und das ist ziemlich frustrierend.
Nichts desto trotz ist es lohnswenwert,dran zu bleiben.
Auch wenn es dauert und auch,wenn wir Rückschläge erleiden und phasenweise auch die Hoffnung verlieren.
Am Boden liegen ist das Eine aber (langfristig) aufgeben ist keine Option.
Wir können auch in Eigenregie einiges für uns erarbeiten,auch schon im Vorfeld.
Sich möglichst umfassend über das Krankheitsbild informieren,Dinge ausprobieren (z.B Atemtechnik),sich austauschen mit anderen Betroffenen...da ist also ein ganz grosses Feld an Selbsterfahrung und niemals ist es so intesiv wie zu Zeiten,in denen man leidet.
Also ist dieses Leid ein Motor,der uns antreibt,auch wenn wir manchmal am Boden liegen und müde sind.
Diese ganze Quälerei setzt also Prozesse in Gang und eröffnet Wege,die man vielleicht niemals (freiwillig) beschritten hätte.
Bei mir zumindest war es so.
Wenn es einem besser geht,hat man vielleicht leicht reden aber ich weiss,wie tief das Leid sein kann.
Ich weiss aber auch,dass es einen Weg da raus gibt.
Denke halt,dass ich das sagen kann/darf,weil ich auch mal ganz,ganz tief unten war.