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Zitat von Nora5:
Ich schaffe es, fast ausnahmslos freundlich mit mir selbst zu sprechen innerlich

Das kann so viel bewirken, ist bei mir nicht anders. Ich spreche zu meinem inneren Kind quasi. Ich denke, dass manche Menschen mit psychischen Belastungen (Krankheiten), je nachdem welche, widerstandsfähiger sein können, als Gesunde.
Ich merke es an mir, weil ich auf mich allein angewiesen bin, zumindest in der Woche. Niemand kann mir helfen, meine Eltern nicht und auch sonst kaum jemand, was ich aber gut finde, auf mich allein gestellt zu sein, denn nur so lerne ich, mit vielen Schwierigkeiten zurecht zu kommen. Und wenn es mal gar nicht geht, bin ich gezwungen, mir Hilfe zu holen.
Durch das überbehütete Aufwachsen in meiner Kindheit habe ich lange nicht gelernt, selbstständig mich um mich zu kümmern. Was jetzt ganz anders ist, ich habe Dinge geschafft, die ich mir niemals hätte vorstellen können in der Vergangenheit und so leicht lass ich mich auch nicht mehr aus meiner Balance bringen.
....ich glaub, jetzt bin ich abgeschweift...

Zitat von -IchBins-:
ich habe Dinge geschafft, die ich mir niemals hätte vorstellen können in der Vergangenheit und so leicht lass ich mich auch nicht mehr aus meiner Balance bringen.

soooooo toll

A


Resilienz - Wege aus der Krise

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Freut mich dass es hier positiv zugeht.

Ich fühle mich durch die Psychotherapie inzwischen wirklich deutlich resilienter als noch vor einem Jahr. Es geht zur Zeit mit jeder Sitzung große Schritte voran

Ich bin gerade das 4. Mal hintereinander krank und ich werde das hinter mich bringen, danach den Sport und die frische Luft und Sauna und Aktivitäten genießen und diese unangenehmen Dinge jetzt hinter mir lassen

Die Widerstandskraft ist der alles entscheidende Faktor. Gerade bei psychischen Erkrankungen geht es darum, diese Fähigkeit wieder aufzubauen und auszubauen.

Gesunde kommen aber mit anderen Methoden weiter als psychisch kranke Menschen. Deshalb kriegen sich die leicht in die Wolle. Die Gesunden meinen, es ginge alles mit Willenskraft und guten Vorsätzen und die psychisch kranken Menschen haben genau nach diesen Spielregeln gelebt und sind trotzdem oder dadurch in den schlechten Zustand gekommen.

Damit es was wird, muss man das ganze Leben auf den Prüfstand stellen und so modifizieren, dass es am Ende gut tut.

Aber man hat eben auch Grenzen im Außen. Das Innere zu regeln ist kein Problem. Aber die Dinge im Außen sind oft die viel größere Baustelle. Reale Gefahren machen mich kaputt. Aber so inneres Zeug ist mir total egal.

Eine gute Zukunftsperspektive zu finden, die sich realistisch anfühlt, halte ich immer noch für die beste Möglichkeit, sich hochzuziehen, sich an dieser hochzuziehen.

Ich werde nun schon eine ganze Weile nicht mehr krank. Und, was ich auf jeden Fall merke, dass die vielen engen Freundschaften bei mir ganz doll helfen, bei allem eigentlich.

Ich merke immer wieder, dass es viel leichter ist, eigene (psychische) Krisen zu bewältigen (je nach Krise). Das sah vor über drei Jahren noch ganz anderes aus. Es ist doch immer wieder schön, dass die eigene Arbeit an sich selbst sich gelohnt hat und man stärker ist, als man tatsächlich gedacht hat oder denkt.
Ich kann mich noch erinnern, als damals mein Physiotherapeut zu mir sagte, dass ich stärker sei als ich denke, ebenso meine Hausärztin, wobei ich das von mir selbst nicht geglaubt hatte, aber es hat sich bestätigt. Ich bin jeden Tag dafür dankbar für all das, was ich für mich erarbeiten konnte und werde sicher nicht nichts mehr tun.
Ich finde es auch wichtig, nicht zu kämpfen, was meine psychische Verfassung nur noch schlimmer gemacht hatte. Die Annahme war es, die mich zu viel mehr Gelassenheit gebracht hat und zu unterscheiden, ob ich Dinge ändern kann. Und wenn nicht, diese eben so zu akzeptieren wie sie sind. Und vor allem den jetzigen Moment zu leben, es gibt ja immer nur diesen einen Moment. Alles andere ist nur im Kopf (Gedanken, Sorgen etc.)
Natürlich weiß ich nicht, wie es wäre, wenn andere Ereignisse eintreffen würden (schlimme oder gar unheilbare Krankheiten). Darüber kann ich nichts sagen, aber eben über meine psychische Verfassung.

@Nora5
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und dass du lange gesund bleiben wirst.

Zitat von -IchBins-:
Ich merke immer wieder, dass es viel leichter ist, eigene (psychische) Krisen zu bewältigen


Liebe Ich bins,
das hört sich total gut an. Da kann man Dir nur gratulieren! Da hast Du garantiert sehr hart an Dir gearbeitet!

Zitat von -IchBins-:
als damals mein Physiotherapeut zu mir sagte, dass ich stärker sei als ich denke,


Sowas ist auch super! Das kenne ich auch, dass man selber es noch nicht so richtig glauben will und sehen und realisieren, was man eigentlch schon geschafft und bewältigt hat

Zitat von -IchBins-:
Die Annahme war es, die mich zu viel mehr Gelassenheit gebracht hat


Finde ich selber auch, kenne ich auch. Es ist sooooo schwer oft, radikale Akzeptanz, sehen, ich bin jetzt im Augenblick machtlos, ich möchte sooo viel in Bewegung setzen und ich kann mich jetzt nur hinlegen und ausruhen und komme gefühlt gar nicht voran. Das fand ich oft schrecklich, aber dieses sich dem ergeben ist dann das, was einen so immens weiter bringen kann, eben nicht mehr dagegen ankämpfen. So habe ich es auch empfunden

Zitat von -IchBins-:
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und dass du lange gesund bleiben wirst.

Das wünsche ich Dir auch und ich danke Dir für die lieben Grüße und Gedanken

Liebe @Nora5
Ja, es war viel Arbeit mit vielen Auf's und Ab's. Das erste Jahr war das Schlimmste, weil ich dachte, ich dreh durch. Diese hohe Energie, die Panik und die Unruhe waren wirklich schlimm.

Schon komisch, dass andere oft mehr in einem sehen können oder spüren können als man selbst gerade in derartigen Phasen.

Das stimmt, es ist nicht leicht, je nach Situation, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie nun mal sind. Aber wenn man zumindest weiß, wie man es machen kann, hat man immer eine Möglichkeit, etwas dafür zu tun.

Gerne doch und danke für deine Rückmeldung.

@Nora5
Zu akzeptieren was man nicht ändern kann, ist wohl eines der besten Eigenschaften überhaupt, die man haben kann. Ich hab oft so eine Wut gegenüber den Dingen, die da sind und ewig nicht verschwinden und die ich nicht ändern kann. Sobald ich aber in die Akzeptanz gehe und mir sage : dann isses so. Dann soll es so sein. Ich kann es nicht ändern... geht es eindeutig besser. Wenngleich ich es nicht 100 % schaffe, meine Probleme zu akzeptieren. Manchmal kommt dann doch die Wut hoch. Aber daran zu arbeiten ist wohl eins der wichtigsten Dinge, die man in der schule oder im Elternhaus leider oft nicht lernt.
Und hoffen, dass sich da problem irgendwann doch noch irgendwie löst.

Zitat von -IchBins-:
Ja, es war viel Arbeit mit vielen Auf's und Ab's. Das erste Jahr war das Schlimmste, weil ich dachte, ich dreh durch. Diese hohe Energie, die Panik und die Unruhe waren wirklich schlimm.

Hey Du Liebe oh ja, das kenne ich. Genauso habe ich auch empfunden. Bei mir hat die Krise jetzt die zwei Jahre überschritten, ich muss feststellen, es ist so mega viel besser geworden mit mir. Zu Beginn wollte ich nicht mehr leben, habe jegliches weiter machen als so unendlich sinnlos empfunden, ich kam nicht zur Ruhe, war so eifersüchtig auf alle, die sich einfach so Ruhe gönnen konnten, normale Dinge tun konnten, Urlaub genießen etc. Ganz furchtbar fand ich die sicherlich von Freunden gut gemeinten Sprüche Fahr doch mal in Urlaub, wird dir sicher gut tun. Oh Gott, wie fühlte sich das schlimm an. Was hatten die für eine Ahnung. Von wegen würde mir das gut tun! Ich wäre ja da nur noch mehr mit meinem Elend und der entsprechenden Stimmung und dem alles sinnlos Gefühl konfrontiert gewesen. Ich habe das als so dermaßen deplaziert empfunden, ich hätte diese Personen am liebsten laut angeschrien, und doch, scheint es ja die normalste, nett gemeinteste Sache der Welt. Es fühlte sich aber eben nicht so an und dazu noch eine Art Mundverbot, sich gegen diese Kommentare wehren zu dürfen und nicht richtig vermitteln zu können, wie sehr andere mich damit gequält haben.

Zitat von Marienbader:
Zu akzeptieren was man nicht ändern kann, ist wohl eines der besten Eigenschaften überhaupt, die man haben kann. Ich hab oft so eine Wut gegenüber den Dingen, die da sind und ewig nicht verschwinden und die ich nicht ändern kann. Sobald ich aber in die Akzeptanz gehe und mir sage : dann isses so. Dann soll es so sein. Ich kann es nicht ändern... geht es eindeutig besser. Wenngleich ich es nicht 100 % schaffe, meine Probleme zu akzeptieren. Manchmal kommt dann doch die Wut hoch. Aber daran zu arbeiten ist wohl eins der wichtigsten Dinge, die man in der schule oder im Elternhaus leider oft nicht lernt.
Und hoffen, dass sich da problem irgendwann doch noch irgendwie löst.

Ich bin da ganz bei dir und verstehe dich soooooooo gut

@Marienbader Viel Mut und Kraft und Hoffnung wünsche ich Dir beim Weitermachen!

Zitat von Nora5:
Sprüche Fahr doch mal in Urlaub, wird dir sicher gut tun

Ich finde, das ist das schlimmste, was andere einem in solch einem Zustand raten können.


Zitat von Nora5:
eine Art Mundverbot, sich gegen diese Kommentare wehren zu dürfen und nicht richtig vermitteln zu können, wie sehr andere mich damit gequält haben.

Wirklich schlimm, aber das ging mir damals ähnlich, habe nichts gesagt. Heute wäre ich ganz anders, da hätte ich aber .... je nachdem, welcher Mensch zu mir spricht. Aber wenn man keine Ahnung hat, sollte man einfach den Mund halten oder eben mal nachfragen, wie es einem geht, wenn es jemand ist, dem man wichtig ist. Verstehen muss man es nicht, aber wenigstens einfach akzeptieren, damit wäre dem einen oder anderen schon geholfen.

Allerdings weiß ich heute für mich, dass ich weiter bin, als eben die, die es nicht kennen. Eine Bekannte fragte mich mal, was sie sagen sollte, wenn ihr gesagt würde, dass dies oder das nicht geht... Grenzen anderer, nicht die eigene. Wenn mir jemand blöd kommt frage ich meist: ...und weiter? Dann ist meist Ruhe.
es interessiert mich nicht mehr, was andere für mich nicht wichtige Personen, flüchtige Bekannte als Beispiel von mir halten oder sagen. Ich will meinen eigenen Weg gehen und kann sagen, dass ich heute weiß, was für mich gut ist und was nicht. Das war damals eben ganz anders.

Zitat von -IchBins-:
Ich finde, das ist das schlimmste, was andere einem in solch einem Zustand raten können.

Oooahr, mega, das tut soooo gut, verstanden zu werden! Ich hab das echt oft gehört und ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, weil ich dachte, natürlich fahr ich jetzt NICHT in Urlaub, weil ich mich so ultra schlecht fühlen würde und noch mehr an meinen Exfreund und schöne Urlaubsmomente denken würde

Zitat von -IchBins-:
eute wäre ich ganz anders, da hätte ich aber ....

Voll gut, das finde ich super, dass du denkst, heute könntest du deine Position da viel besser vertreten, oder fr dich eintreten oder eben eine gesunde Grenze setzen auch und andern vielleicht auch mal klar machen, dass dieser Ratschlag eben grad ein bisschen unüberlegt war
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Zitat von -IchBins-:
Wenn mir jemand blöd kommt frage ich meist: ...und weiter? Dann ist meist Ruhe.

Wie hast du das gelernt für Dich? Ich habe da schnell eine Stimme in mir, die sagt, ich dürfe nicht so streng sein und ich solle mich schämen und dann schäme ich mich auch und mir ist es unangenehm

Zitat von -IchBins-:
Ich will meinen eigenen Weg gehen und kann sagen, dass ich heute weiß, was für mich gut ist und was nicht.

Wow, das ist eine der tollsten und wertvollsten Sachen, die man erreichen kann

Zitat von Marienbader:
Zu akzeptieren was man nicht ändern kann, ist wohl eines der besten Eigenschaften überhaupt, die man haben kann.

Und eine der wichtigsten, weil sie unheimlich viel Energie, Zeit und Kraft sparen kann.

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Dr. Christina Wiesemann
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