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Zitat von Schlaflose:
Im Christentum kann man die schlimmsten Taten begehen, wenn man hinterher zur Beichte geht, vom Pfarrer die Absolution bekommt und hinterher noch ein paar Vaterunser und Ave Maria betet, ist alles wieder vergeben und vergessen.

Nur bei den Katholiken.

Zitat von Donnervogel:
Ich will auch die Gefühle von niemandem verletzen aber ich denke das Religionen nicht per se schlecht sein müssen Religionen sind für viele ...

Je nachdem zu welcher Zeit hatten diese Regeln ja einen Sinn. Sie regelten das gesellschaftliche Miteinander oder dienten der Hygiene etc. Natürlich ist es wichtig, diese Regeln im Wandel der Zeit zu hinterfragen und zu verwerfen, wenn sie sinnlos geworden sind. Auch dienten viele Regeln nicht den Menschen, sondern den Machern der Regeln, den Oberhäuptern der Kirchen. Auch das muß kritisch hinterfragt werden.
Leider ist da keine Religion vor gefeit, weil der Mensch an sich sehr fehlbehaftet ist und Macht alles noch schlimmer macht.
Aber ein Regelwerk zu haben, eine Art Kompass für ein anständiges Leben kann für viele auch beruhigend sein.

A


Religiöse Angst (Muslim)

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Zitat von Reconquista:
Ich glaube, du hast schon das richtige Gefühl für die Dinge. Kino ist (nur meine persönliche Meinung) kulturell sehr wichtig. Leider sind die Filme inhaltlich nicht mehr so gut wie sie zwischen 1940 und 1980 waren. Da könnte man Bücher darüber schreiben. Filme und Filmgeschichte ist Bildung. Schwimmbad, ...

Ja, ich wollte über Religion sprechen und über die für mich wichtige Frage, was echte Religion ist und was eine religiöse Angst.

Versteht ihr die Frage? Offensichtlich ist am wichtigsten, dass man ein guter Mensch ist, aber man soll auch nichts machen, das verboten ist.

Wir können aber gerne später mal in einem anderen Thread über Filme reden. Mich interessiert, warum die die Filme früher, lang vor meiner Geburt, besser findest.

Ich finde Spielothek eigentlich schlecht. Um Geld spielen auch. Ich habe mich eher dazu leiten lassen, von meinem Freuden von meinen Cousins und das sind keine schlechten Menschen. Ich bin verwirrt glaube ich.

Dann war ich bei der Christmette, weil manche sagt haben es sei okay für einen Muslim und ich habe es machen wollen, weil viele in meinem Umfeld (Christen) es tun.

Zitat von DgKater:
@Reconquista wegen deinem Bruder bist du natürlich ein gebranntes Kind. Ich habe eine Freundin, die gerne ins Cas. geht. Ist im Grunde das gleiche, nur mit höheren Einsätzen. Da sie aber nicht süchtig ist, legt sie sich einen Betrag fest und wenn der verspielt ist, hört sie auf. Für mich ist das nichts, aber ich ...

Danke, ich verurteile jemanden nicht, wenn er/sie ins Cas. oder die Spielothek geht. Ich halte es aber für falsch, für nicht gut. Der Begriff „ein guter Mensch“ war falsch von mir gewählt, ich merkte es schon beim Schreiben, denn das könnte bedeuten, jemand, der in eine Spielothek geht, sei ein „schlechter Mensch“. Das denke ich nicht. Eher tut er mir leid und eher denke ich, derjenige könnte auf einen schlechten Weg geraten.

Zitat von Frittensauce:
Dann war ich bei der Christmette, weil manche sagt haben es sei okay für einen Muslim und ich habe es machen wollen, weil viele in meinem Umfeld (Christen) es tun.

Und - hat es dir gefallen?

Ich habe eigentlich gesagt, dass ich fühl mich ein bisschen ausgeschlossen, wenn Weihnachten ist und manche haben mir gesagt, dass ich zur Christmette gehen kann auch wenn ich Muslim bin. Es wäre okay.

Ich mache oft Sachen, weil (fast) jeder es macht. Keiner findet etwas dabei. Damit meine ich jetzt nicht Christmette, was die Muslime in meinem Umfeld nicht tun, aber

1. Es sind viel mehr Christen in meinem Umfeld
2. Muslime in meinem Umfeld spielen um Geld, obwohl sie es nicht dürfen, finde es aber okay, weil sie ansonsten ein guter Mensch sind.

Zitat von Reconquista:
Und - hat es dir gefallen?

Hat sich okay angefühlt, gut angefühlt, weil es viele tun, habe ich mich gut gefühlt. Dann aber habe ich gedacht „Oh Nein, was habe ich getan?“. Verwirrt gewesen, was ich da mache.

Ich werde es auf jeden Fall nicht wieder tun, denke ich. Das ist es mir nicht wert.

@Reconquista ja das verstehe ich gut. Im Grunde ist es mit vielen Dingen so, dass achtsamer Konsum in Ordnung ist, es aber in eine schlimme Richtung gehen kann.
Deswegen hab ich ein Problem mit Alk., weil ich da auch ein gebranntes Kind bin (Vater ist trockener Alk.)
Zum Thema religiöse Angst: dies kenne ich nicht, weil nach meinem persönlichen Glauben Gott ein gütiger und barmherziger Gott ist, der mir meine Fehler verzeihen wird. Der Mensch macht Fehler, aber solange er insgesamt versucht, ein guter Mensch zu sein, braucht er Gott nicht zu fürchten. Das ist für mich ein unglaublich tröstlicher Gedanke.

Zitat von Frittensauce:
Ich finde Spielothek eigentlich schlecht. Um Geld spielen auch. Ich habe mich eher dazu leiten lassen, von meinem Freuden von meinen Cousins und das sind keine schlechten Menschen. Ich bin verwirrt glaube ich.

Dann war ich bei der Christmette, weil manche sagt haben es sei okay für einen Muslim und ich habe es machen wollen, weil viele in meinem Umfeld (Christen) es tun.

Hier näherst du dich m. E. dem Kern Deines Konflikts.

Hinterfrage doch mal deine inneren Beweggründe, warum du z.B mit in die Spielothek gehst.

- Weil du mit deinen Cousins zusammen sein willst (= Gemeinschaftsgefühl)?

- Weil du mit wenig Aufwand viel Geld bekommen möchtest (= Gewinnstreben)?

- Weil es von dir erwartet wird, mitzugehen (sozialer Druck)?

Usw.

Ich finde, es geht nicht nur um die Handlung an sich, sondern auch um die Intention dahinter.

Zitat von weyoun:
Hier näherst du dich m. E. dem Kern Deines Konflikts. Hinterfrage doch mal deine inneren Beweggründe, warum du z.B mit in die Spielothek gehst. - Weil du mit deinen Cousins zusammen sein willst (= Gemeinschaftsgefühl)? - Weil du mit wenig Aufwand viel Geld bekommen möchtest (= Gewinnstreben)? - Weil es von dir ...


Ich glaube ich bin gegangen, weil ich mit meinen Cousins zusammen sein wollte und aus irgendeinem Grund wollen die manchmal in die Spielothek. Dass ich dort reich werde, fände ich schön, aber ich glaube nicht daran.

Dann kriegte ich ja mal ein schlechtes Gewissen, bin raus. Mein Cousin hat mir dann gesagt ich solle halt im Auto warten, es aber verriegeln und ihn anrufen, wenn mir etwas verdächtig vorkomme, weil es eine sehr schlechte Gegend sei.

Ich wollte wirklich weg, aber in dem Moment habe ich wirklich Panik gekriegt und wollte nicht allein in einer schlechten Gegend im Auto rumsitzen. Ich glaube gar, dass er mir absichtlich Panik gemacht hat. Ich war ziemlich sauer.

Ich habe außerdem gedacht: Jetzt ist es auch egal. Ich spiele schon seit langem mit Freunden um Geld. Jetzt ist es eh zu spät.

Mein Cousin sagte das auch, sagte, dass es alle machen.

Ich wollte noch kurz schreiben, dass ich mal Pause mache und es bis zu meiner Antwort dauert. Bin gerade etwas überfordert mit so viele Antworten hier und vielen privaten Nachrichten.

Zitat von Frittensauce:
Ich glaube ich bin gegangen, weil ich mit meinen Cousins zusammen sein wollte und aus irgendeinem Grund wollen die manchmal in die Spielothek. Dass ich dort reich werde, fände ich schön, aber ich glaube nicht daran. Dann kriegte ich ja mal ein schlechtes Gewissen, bin raus. Mein Cousin hat mir dann gesagt ich solle ...


Ich habe übrigens nochmal darüber nachgedacht und ich glaube ich habe einen ganz entscheidenen Faktor, unterbewusst ganz entscheidenden Faktor übersehen: um mir Selbst zu zeigen, dass ich mich traue.

Ihr wisst bestimmt, ich habe alle möglichen Ängste. Ihr wisst bestimmt, dass die mir das Leben manchmal zur Hölle auf Erden gemacht haben.

Ihr wisst bestimmt von meiner Angst vor der Straßenbahn. Einmal hatte ich das so satt, dass ich absichtlich bis zu einer weit entfernten Haltestelle gefahren bin. Nicht, weil ich dort hin wollte, sondern weil ich mir selbst zeigen wollte, dass ich mich traue. Dann habe ich mir eine Cola gekauft, ansonsten hatte ich dort nichts zu tun und bin direkt zurück gefahren.

Einmal habe ich mir überlegt, ob ich mir Lachs kaufen soll, hatte Angst, weil ich gehört habe der sei hochgradig mit Keimen belastet. Dann habe ich mir absichtlich doppelt so viel gekauft.

So mache ich häufiger. Ich habe so viele Ängste, dass ich mir oft sagen muss „f*ck die Angst, f*ck Todesgefahr, f*ck schwere Verletzungen, Krankheiten, Mörder, tödliche Unfälle und so weiter“.

Ich glaube, dass ich in diesem Muster so drin bin, dass ich vielleicht trotz Angst vor der Hölle mir unterbewusst gesagt habe „f*ck die Angst vor der Hölle“, weil ich das sozusagen machen muss, um zu überleben, dass ich ständig, täglich sage „f*ck die Angst“.

Dadurch, dass ich ständig unbegründete Angst habe, wie Angst vor dem ermordet werden in der Straßenbahn, Angst vor Freibad, Angst vor Terroristen oder Kriminellen im Supermarkt, Café oder Kino, ist vielleicht mein Warnsystem kaputt und ich mache auch Dinge, die wirklich nicht gut oder gefährlich oder eben aus religiösen Gründen schlecht sind.

Wenn ich beispielsweise in meiner Freizeit ins Café gehen will oder auch nur zum Friseur muss ich mich echt überwinden. Ich überwinde mich stets und dann wird es schön. Der erste Schritt aber ist Überwindung.

Ich weiß nicht, ob ich euch schon davon erzählt hatte, wie ich diese ganz schlimme Phase hatte. Erzählte ich das? Ich hatte mal eine sehr schlimme Phase, wo ich mich praktisch nicht mal allein zum Einkaufen getraut habe.

Macht das, was ich gerade erzähle, für euch Sinn? Dass man praktisch so auf Angst überwinden geschult ist, dass man gar nicht mehr merkt, dass eine Angst begründet ist?

Zitat von Frittensauce:
Ihr wisst bestimmt von meiner Angst vor der Straßenbahn. Einmal hatte ich das so satt, dass ich absichtlich bis zu einer weit entfernten Haltestelle gefahren bin. Nicht, weil ich dort hin wollte, sondern weil ich mir selbst zeigen wollte, dass ich mich traue. Dann habe ich mir eine Cola gekauft, ansonsten hatte ich dort nichts zu tun und bin direkt zurück gefahren.

Einmal habe ich mir überlegt, ob ich mir Lachs kaufen soll, hatte Angst, weil ich gehört habe der sei hochgradig mit Keimen belastet. Dann habe ich mir absichtlich doppelt so viel gekauft.

Genau das ist das richtige, wenn du deine Ängste besiegen willst, das ist dann die Konfrontation und richtig so. Nicht vermeiden, sondern sich der Situation stellen.
Ich glaube einfach, dass du viel zu sehr darüber nachdenkst, was richtig und was falsch ist und immer im Hinterkopf diesen Konflikt mit der Religion hast.
Wenn es dich einengt, dann versuche dich daraus zu befreien. Wenn einem der Glaube gut tut, dann ist das ja in Ordnung, aber wenn der Glaube nur noch einen daran hindert, ein befreites und selbstbestimmtes Leben zu führen, dann sollte man überlegen, ob nicht eine Abkehr das beste wäre.
Und wenn es einen Gott geben sollte, dann würde er wollen, dass es dem Menschen gut geht. Ich bin nicht gläubig, aber ich bin davon überzeugt, dass all diese moralische Kleinhaltung des Menschen und das ewig schlechte Gewissen, was einem die Religion einredet, nur menschengemacht sind.

Und so ist es auch mit dem Verhältnis von meinem Cousin und mir, dass er mir sagte „Keine Sorge, ich sag dir, wenn es wirklich gefährlich ist“ und mich zu einiges gezwungen hat. Ich habe überlebt. Er hat mir vermittelt, dass er schon aufpasst, ich mich entspannen kann.

Die Angst war unbegründet und dann sagt dieser Cousin mir „Spielothek ist okay. Allein im Auto ist gefährlich“ und ich vertrau ihm, so wie ich ihm immer vertraut habe. Ich war hinterher sauer auf ihn.

(Der Beitrag ist auf meinen Post weiter oben bezogen).

Habe bei meiner Ärztin die MTA gefragt ob sie Weihnachten feiert oder Muslime ist .
Sie sagte sie sei Muslime ,aber sie haben einen Weihnachtsbaum ,weil sie den Brauch schön finden.
Das festliche und die vielen Lichter.
Sie feiern es aber nicht ,sonder haben sich etwas herausgesucht was sie schön finden.
Man kann viel machen ,denn wenn es einen Gott/Göttin gibt ,dann ja eh nur eine/n der/die für alle zuständig ist.
Wenn man keinen etwas an tut und kein böser Mensch ist ,wird Gott,die Göttin oder was auch immer Gott ist , es verzeihen wenn man mal über die Strenge schlägt.

Zitat von Burgenland:
@Schlaflose du hast da noch was Wesentliches vergessen nämlich die ehrliche Reue und Umkehr Vaterunser ist zuwenig

Das kontrolliert ja keiner Sobald der Pfarrer sagt ego te absolvo, ist man aus dem Schneider.
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Zitat von Schlaflose:
Das kontrolliert ja keiner Sobald der Pfarrer sagt ego te absolvo, ist man aus dem Schneider.

Herrgott nochmal! Das darf nur ein Priester sagen, kein Pfarrer. Was für Fake-News!

Zitat von Schlaflose:
Das kontrolliert ja keiner Sobald der Pfarrer sagt ego te absolvo, ist man aus dem Schneider.

Sorry, das ist nicht ganz richtig. Zur gültigen Beichte gehört die aufrichtige Reue und der Vorsatz, die nächste Gelegenheit zur Sünde zu meiden. Sonst ist die Beichte ungültig (und somit eine weitere Sünde, die zu beichten wäre).

Zitat von Frittensauce:
Ich überwinde mich stets und dann wird es schön. Der erste Schritt aber ist Überwindung.

Das ist genau der Punkt, den wir erreichen müssen. Sich nicht von seinen Ängsten vereinnahmen und lahmlegen lassen. Dadurch wird nichts besser.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich auch noch die Phase, wo ich mich nicht mehr aus dem Haus getraut habe. Nicht zum Einkaufen, nicht zur Tankstelle, noch nicht mal zum Kippenautomaten, der 50 Meter die Straße runter ist.

Irgendwann muss man sich einfach sagen, sch*ß drauf, dann kippe ich halt auf der Straße um, liege da und jeder lacht. Ist mir völlig egal.

Anfangs ist es sauschwer. Man glaubt (noch) nicht daran, dass man es schafft. Die Angst ist doch stärker. Nein, ist sie nicht. Man muss nur dran bleiben. Irgendwann fängt es an, immer besser zu gehen. Es gibt manchmal Rückschläge, aber die gehören dazu. Nicht entmutigen lassen.

Es geht nicht darum, die Ängste loszuwerden. Das schaffen wir nicht. Angst ist eine völlig natürliche Reaktion, bei uns halt nur krass übersteigert. Es geht darum, mit seinen Ängsten umgehen zu lernen. Und diese mir-doch-egal-Einstellung finde ich da ziemlich hilfreich.

Zitat von Frittensauce:
dann sagt dieser Cousin mir „Spielothek ist okay. Allein im Auto ist gefährlich“ und ich vertrau ihm, so wie ich ihm immer vertraut habe. Ich war hinterher sauer auf ihn.

Bitte nicht. Nicht-Ängstler haben es nicht auf dem Schirm, was (für sie) an sich harmlose Äußerungen und Handlungen in uns manchmal auslösen. Er hat es nicht böse gemeint, er wollte dich beschützen!

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Dr. Christina Wiesemann
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