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Guten Tag,

mittlerweile ist es Jahre her als ich richtig mit meinen Ängsten zu kämpfen hatte.
Allerdings gibt es immer noch eine Sache welche nicht richtig schwindet!
Die Probleme sobald ich meinen Heimatort verlasse.
Es fängt so an: Vor Fahrtantritt ist mir (fast immer) flau im Magen, oft werde ich begleitet von Stuhlgängen. Wenn ich dann los gefahren bin (was ich nie vermeide) geht es relativ und mein Magen beruhigt sich! Es folgen allerdings zwischen durch (nicht jedesmal) Nervosität und Unruhe Probleme! Am Reiseziel angekommen geht es mir dann wieder besser, doch was mir immer schwer fällt is folgendes:
Ich Esse woanders fast nix! Wieso? Oft schlägt es mir auf den Magen, ich werde Unruhig und werde leicht Ängstlich, dies schwindet zwar aber trotzdem will man es nicht Erleben!
Wenn Leute die wo ich angekommen bin weg müssen (Mit dem Auto) und ich weiß ich bin auf Bus angewiesen kriecht die Angst-Unruhe wieder rauf! Ich halte dies alles zwar aus aber besser wird es nach über einem Jahr immer noch nicht trotz das ich mich meiner Angst stelle! Auch heute fahre ich zu meiner Freundin (Eltern nicht im Haus) also auf (Bus angewiesen) Typisches fluchtverhalten.

11.03.2016 12:23 • 29.03.2016 #1


5 Antworten ↓


Hey Flousen,

denke, liegt im Naturell von uns Angsthasen. Zu Hause fühlen wir uns sicher; wir haben unseren Arzt dort; kennen das nächste Krankenhaus etc.

Mir ging es damals ähnlich und mein Mann stellte mich vor die Wahl und wollte schon alleine in Urlaub fliegen. Ich flog dann schlussendlich mit und es war erstmal der Horror. Hinterher war ich froh und hatte damit nie wieder Probleme. Sprich, Du wirst Dich immer wieder konfrontieren müssen. Ferner scheint bei Dir halt der Magen Deine Schwachstelle zu sein und der meldet sich dann halt; nicht mehr und nicht weniger.

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Reisen und die Angst dabei

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Zitat von Vergissmeinicht:
Hey Flousen,

denke, liegt im Naturell von uns Angsthasen. Zu Hause fühlen wir uns sicher; wir haben unseren Arzt dort; kennen das nächste Krankenhaus etc.

Mir ging es damals ähnlich und mein Mann stellte mich vor die Wahl und wollte schon alleine in Urlaub fliegen. Ich flog dann schlussendlich mit und es war erstmal der Horror. Hinterher war ich froh und hatte damit nie wieder Probleme. Sprich, Du wirst Dich immer wieder konfrontieren müssen. Ferner scheint bei Dir halt der Magen Deine Schwachstelle zu sein und der meldet sich dann halt; nicht mehr und nicht weniger.

Trotzdem sollte dies ja mal nachlassen nach Jahre langer Konfrontation oder etwa nicht?
Das freut mich aber sehr für dich!

Ich hänge mich hier mal rein...

Ich war als Kind auf einem Schükeraustausch und bin dort krank geworden. Wärend es mir nicht gut ging, hat die Mitschülerin, mit der ich zusammen in einer Gastfamilie untergebracht war, sich über mich lustig gemacht. Einige Wochen später bin ich mit genau diesem Mädchen und ihrer Familie für ein langes Wochenende weggefahren, dort hatte ich dann Heimweh - ich habe geweint, mir war schlecht, ich wollte nach Hause. Durchgezogen habe ich es trotzdem.

Vorher waren Klassenfahrten oder Urlaube nie ein Problem, danach war mir manchmal sogar unwohl, wenn ich mit meiner Familie in den Urlaub gefahren bin, und zwar in eine Ferienwohnung in die wir seit mehreren Jahren jeden Sommer gefahren sind. Ich kannte dort wirklich jeden Stein.

Besonders schlimm waren aber Klassenfahrten. Ich wollte nie mit, mir war vorher schon schlecht und ich habe oft geweint.
Mitgefahren bin ich trotzdem immer. Vor allem weil es nach 1-2 Tagen dann auch gut war und ich großen Spaß hatte.

Ich habe immer gedacht, dass geht wieder weg wenn ich erwachsen bin.
Aber jetzt schleppe ich das seit fast 20 Jahren mit mir herum.

Ich habe schon als Kind verschiedene Bewältigungstaktiken entwickelt, das klappt mal besser und mal schlechter.
Als ich zum ersten mal die Familie meines neuen Parnters besucht habe und dort übernachten musste, war es besonders schlimm. Ich habe Jahre gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Teilweise musste ich den Besuch abbrechen, weil es mir körperlich schlecht ging und ich mich dauernd übergeben musste...

Richtig schlimm war es dann als ich vor einigen Jahren mit Freunden nach England geflogen bin.
Ich musste alleine Fliegen, weil ich aus einem anderen Teil Deutschlands komme... Schon als ich den Flug gebucht habe, wurde mich übel.

Mein Freund und ich machen Urlaub immer in der gleichen Gegend, das geht mittlerweile schon ganz gut.

Anfang des Jahres bin ich zum ersten mal beruflich ganz alleine weggeflogen, zu einer Fortbildung.
Wochen vorher hatte ich schon Angst, mir war schlecht, ich konnte nicht schlafen, nicht essen...

Seit Dezember weiß ich, dass ich beruflich ins Ausland reisen werde. Für 2 Wochen, aber dafür dann gleich ans andere Ende der Welt...

Seit dem bin ich ein Nervenbündel, ich komme nichr zur Ruhe, schlafe schlecht, esse schlecht, arbeite schlecht.
Mein Partner begleitet mich, es geht schon übermorgen los.
Mit jeder Stunde näher am Abflug habe ich mehr Angst, mein Herz rast und ich habe einfach das Gefühl das jede Zelle meines Körpers da absolut nicht hin möchte.

Dabei wollte ich das unbedingt!
Ich will so gerne Reisen und es gibt so viele Dinge, die ich sehen möchte!
Eigentlich waren auch alle Reisen toll, ich habe schon so viel gesehen und erlebt. Meist möchte man ja gar nicht mehr nach Hause...
Aber die Angst vorher und an den ersten Tagen haut mich um.
Übermorgen um diese Zeit werde ich ein monströs großes Flugzeug besteigen und ein mal um die halbe Welt fliegen...

Ich überlege die ganze Zeit, wie ich da wieder raus komme und doch nicht fahren muss.
Dabei ist das ja totaler Quatsch, weil ich ja unbedingt dort hin wollte.

Hallo ihr lieben,
Ich klink mich hier auch mal ein. Kenn ich alles in und auswendig.
Geht mir genauso.

Toll Perlhuhn, dass du dich nicht unterkriegen lässt und trotzdem verreist.
das ist schon mal ziemlich viel wert.
LG

Das ist ja der Witz:
Ich reise eigentlich ziemlich viel, besonders seit ich mit dem Studium fertig bin und Geld verdiene...
Ich fliege pro Jahr 2-3 mal weg, ich bin oft die erste die hier schreit wenn es um Dienstreisen etc. geht.
Z.B. wollte eine Dozentin mich während meiner Masterarbeit für 10 Tage mit in ein Partnerlabor nehmen, da habe ich auch ohne großes nachdenken ja gesagt.

Ich habe demnächst ein Bewerbungsgespräch für eine Stelle in den USA, was total wahnwitzig ist.
Allein dieses Gespräch stresst mich schon... Ich habe mich lustigerweise nichtmal für den Job beworben.

Da sind oft Sachen bei denen man gar nicht nein sagen kann.

Und jetzt sitze ich hier, habe Angst... Mir ist den ganzen Tag schlecht und ich kann nicht richtig essen.
Heute bin ich zwei mal in Tränen ausgebrochen...
Früher bei kürzeren Reisen war meine Strategie immer die Übermorgen-Strategie.
Übermorgen um diese Zeit kann ich sagen, dass ich Übermorgen um diese Zeit schon wieder zu Hause bin.
Aber bei zwei Wochen ist das etwas schwierig.

Ich hoffe einfach, dass es wieder gut ist, wenn ich erstmal da bin...

Ich habe bisher mit zwei Ärzten darüber geredet, aber es hieß bisher immer, ich würde ja ganz obektiv damit umgehen.
Hilft mir nur leider nicht... mir geht es ja schlecht obwohl ich weiß was für ein Quatsch das ist.

Ich habe den totalen Horror vor morgen. Ich muss arbeiten gehen und habe heute schon kaum was auf die Kette gekriegt.
Zum Glück ist Chef im Urlaub...

Ich habe bisher noch nie Tabletten genommen, ziehe das aber in Erwägung.
Nicht für jetzt, aber für´s nächste mal... Ich muss ja einfach erstmal am Zielort ankommen...





Dr. Christina Wiesemann
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