Wie du aufhörst, mit deinem eigenen Kopf zu diskutierenJeder kennt das: Ein beunruhigender Gedanke taucht auf – und statt ihn einfach als das zu sehen, was er ist (ein Gedanke), fängt eine endlose Diskussion im Kopf an.
• „Aber was, wenn es diesmal doch was Ernstes ist?“
• „Vielleicht übersehe ich ja etwas?“
• „Ich weiß, dass es irrational ist, aber was, wenn…?“
Und so beginnt das mentale Ping-Pong-Spiel zwischen Angst und Logik – und du steckst fest. Doch die Wahrheit ist: Dein Kopf wird immer eine neue Gegenfrage finden, solange du weiter mit ihm diskutierst.
1.
Warum ist das so?Dein Gehirn ist darauf trainiert, nach Lösungen für Probleme zu suchen. Das ist in echten Gefahrensituationen sinnvoll – aber in den meisten Fällen, in denen du dich selbst verrückt machst, ist das kein echtes Problem, sondern nur eine gedankliche Endlosschleife.
Jedes „Aber was, wenn…?“ fühlt sich wichtig an, weil dein Gehirn den Eindruck hat, dass es eine dringende Antwort braucht. Doch genau da liegt der Fehler: Du kannst nicht jedes „Was wäre wenn?“ zu Ende denken, weil es unendlich viele gibt.
2.
Wie unterbricht man die Diskussion mit dem Kopf?Statt dich auf die inhaltliche Ebene einzulassen (also auf die Fragen einzugehen), musst du auf die mechanische Ebene wechseln – also erkennen, dass dein Kopf gerade nur ein „Sorge-Spiel“ spielt.
Hier sind einige Sätze, die dich aus der Spirale holen können:
• „Ah, mein Gehirn spielt wieder das Angstspiel.“ Nicht auf den Inhalt eingehen, sondern den Mechanismus erkennen.
• „Das ist keine reale Gefahr, sondern nur ein Gedanke.“ Der Gedanke fühlt sichwichtig an, ist es aber nicht.
• „Ich werde jetzt nicht mit meinem Kopf diskutieren, weil das genau das Muster ist, das mich festhält.“ Wenn du nicht mitmachst, hat die Angst keinen Treibstoff.
• „Ich habe dieses Spiel schon 100 Mal gespielt und es ist nie was passiert.“ Dein Kopf führt dich zum immer gleichen Punkt – warum diesmal drauf reinfallen?
• „Es gibt hier nichts zu lösen.“ Dein Gehirn denkt, es muss ein Problem bearbeiten – das Problem existiert aber nur in deinem Kopf.
3.
Der wichtigste Schritt: Aushalten, ohne nachzugebenDein Kopf wird versuchen, dich wieder reinzuziehen: „Ja, aber diesmal ist es anders!“ – Nein, ist es nicht.
„Aber ich muss doch sicher sein!“ – Nein, musst du nicht.
Jedes Mal, wenn du der Diskussion nicht nachgibst, trainierst du dein Gehirn um. Es lernt: „Oh, scheinbar ist das gar nicht so wichtig. Dann kann ich aufhören.“
Es fühlt sich anfangs unangenehm an – aber genau das ist der Beweis, dass du auf dem richtigen Weg bist. Nicht diskutieren, nicht nachgeben, einfach stehenlassen. Dann wird die Angst mit der Zeit von allein leiser.
Fazit:
Du kannst das steuern – aber nur, wenn du aufhörst, mitzuspielenDein Kopf wird immer Argumente finden, wenn du ihn lässt. Aber du hast die Wahl: Gehst du jedes Mal drauf ein, oder erkennst du das Muster und beendest das Spiel?
Du wirst nicht durch Denken aus der Spirale rauskommen – sondern nur durch konsequentes Nicht-mehr-diskutieren.