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Hallo,

ich möchte euch mal kurz eine Sache schildern, und wüsste gern, was ihr davon haltet.

Also, jemand mit einer Angststörung, die bereits seit über 20 Jahren andauert, sucht sich einen Therapeuten.
Die Ängste haben sich in den letzten zwei Jahren verstärkt, so dass diese Person auch schon Zuhause Angst hat, wenn sie allein ist. Autofahren und Termine wahrnehmen geht nur noch im dem kleinen Ort, wo die Person wohnt.
Weitere Fahrten sind nur noch in Begleitung möglich. Aus diesem Grund also der Therapeut. Nun ist es aber so, dass auch der Therapeut ca. 25 Min. Autofahrt entfernt ist. Ein paar Mal hat die Person es geschafft und ist mit PAs dorthin gefahren. Dann wars aus, nichts ging mehr, auch nicht die Fahrt zum Thera. Die Therapie bis dahin war eher dürftig und es ist nichts wirklich passiert, außer ein paar Gesprächen (soll eine VT sein) und es wurde nichts erarbeitet.
Kommentar vom Thera lediglich: Wenn Sie nicht kommen können, kann ich sie auch nicht behandeln.
Leider hat die Person auch niemanden der sie fahren könnte. Person leidet auch an Zwangsgedanken in der Art, dass sie Angst hat sich oder andere zu verletzen oder beim Autofahren in den Gegenverkehr zu fahren, weshalb die Autofahrten zum Horrortrip werden. Aber eben aus diesen Gründen will die Person ja eine Therapie machen, kommt nur nicht hin, weil die Angst zu groß ist.

Was soll man da machen?

LG coco

23.10.2012 15:38 • 23.10.2012 #1


9 Antworten ↓


so hart es auch ist, aber ich würde mich der angst stellen und hin fahren. gehört ja auch ein bisschen zur therapie dazu dass man sich seinen ängsten stellt.
es ist leider schwer einen guten therapeuten zu finden.

A


Angst eine Therapie zu machen - was hilft?

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Da gäbe es zwei Möglichkeiten. Zum einen, sich mit einem Medikament soweit herstellen lassen, dass man zum Therapeuten hin kann. Zum anderen ein stationärer Klinikaufenthalt.

Variante a) stationäre Therapie
Variante b) ein Facharzt schreibt ein Attest und man versucht dann, bei der Krankenkasse Krankenfahrten bewilligt zu bekommen. Krebskranke werden auch in die Klinik zur Therapie gefahren. Vielleicht geht das auch bei solchen Erkrankungen.
Variante c) sie nimmt auf eigene Kosten ein Taxi. Was natürlich bei 25 km recht teuer werden könnte.

Und die Ratschläge unter Medikamenteneinfluss Auto zu fahren, finde ich naja, nicht so berauschend! Überhaupt, wenn man Zwangsgedanken hat. Nee. Wenn ich überlege, dass da draußen Menschen unter Medikamenteneinfluss und derart schwer psychisch krank rum gurken und sich und andere in Gefahr bringen. Da ist man lieber ehrlich und sucht sich anderweitig Hilfe. Niemand, der unsicher in dieser Form ist, sollte sich hinters Steuer setzen. Ich habe zwar auch Ängste. Aber ich kann deshalb noch völlig normal Auto fahren.
Ich fahre aber auch nur dorthin, wo es mir sicher ist. Sprich: Mit meinen Angstattacken fahre ich nicht auf die Autobahn. Ich will nicht riskieren, dass ich dort ne Attacke kriege und mich und andere gefährde. Das muss man dann für die Zeit eben einsehen und sich danach richten.

Zitat von derhimmelmusswarten:
Und die Ratschläge unter Medikamenteneinfluss Auto zu fahren, finde ich naja, nicht so berauschend!


Wenn man auf ein Medikament (natürlich kein Benzo!!) eingestellt ist, darf man Auto fahren und kann es auch. Das Reaktionsvermögen ist davon überhaupt nicht betroffen. Nur in den ersten paar Tagen, bis man es eingeschlichen hat, gibt es Beeinträchtigungen. Informiere dich bitte besser, bevor du vermeintlich gute Ratschläge gibst.

Vielleicht wäre auch ein Umzug zu überlegen, damit man näher an allem dran ist. Was nützt einem der Wohnort, wenn man nichts genießen kann- und man nirgendwo hinkommt um seine Situation zu verbessern..

@derhimmel

was heißt denn überhaupt wenn man zwangsgedanken hat und schwer psychisch krank?
Offensichtlich hast du keine ahnung wovon du redest.
1. Die Person nimmt keinerlei Medikamente ein.
2. Es handelt sich nur um eine Angststörung.
3. Es hat bis jetzt meines wissens nach noch nie jemand mit Angststörung und Zwangsgedanken jemandem etwas getan. Bei Zwangsgedanken hat man zwar diese Gedanken, aber eigentlich will man ja niemandem etwas tun. Daher hat man ja auch Angst bei solchen Gedanken.

Wer soll den die Person sein, du bestimmt oder? Um eine Therapie machen zu können, gehört die Bereitschaft und die Fähigkeit für eine Therapie dazu. Da sich die panikattacken im Kopf abspielen und man sch nicht körperlich in Gefahr begibt, ist es unabdingbar so weit im Krankheitsbild zu sein, dass man die Motivation aufbringt zur Therapie schon mal hinzugehen. Im Grunde gehen alle Therapeuten davon aus, wenn du dich nicht mal dazu motivieren kannst, schaffst du es nicht dich in der Therapie deinen eigentlichen Problemen die hinter den Ängsten stehen zu stellen. Deswegen redet man ja auch davon sich mit Medikamenten therapiefähig zu machen.

Nein, zum Glück bin ich nicht diese Person. Möchte aber gern helfen.
Medikamente darf sie wegen einer anderen Erkrankung, glaube es ist die Leber, nicht nehmen.
Ich denke schon, dass sie motiviert ist, aber leider ist die Angst wohl noch größer.

Wenn es eine reine angsterkrankung ist, dann ist es eine reine motivationsfrage, denn egal wie man sich fühlt, es ist nicht Real und egal wie schwindelig man ist und wie sehr man denkt man stirbt oder fällt in Ohnmacht, man tut es nicht und somit kann man den Therapeuten immer erreichen wenn man will. Das manche Angstkranke ihrem Job nachgehen oder ihren Alltag bewältigen liegt schließlich nicht daran das sie weniger Symptome haben oder es ihnen besser geht, sondern das sie einfach ganz anders mit ihrer Erkrankung umgehen und die Therapie hilft einem die entsprechenden Strategien zu entwickeln. Die Grundeinstellung und der Wille muss aber von jedem selber kommen.

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Dr. Reinhard Pichler
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