Allgemein nur mal so ein paar Gedanken von mir, welche mir nicht zum ersten Mal kommen, aber auch aufgrund meiner Erkrankung der letzten Jahre:
Ich bin mit meinen 46 Jahren hier sicherlich nicht der älteste im Forum, aber sicherlich auch nicht der jüngste, aber ich kann mich noch daran erinnern, wie einige Sachen waren, als ich ein Jugendlicher/junger Erwachsener war (das war so Ende des Jahrtausends/Anfang des Jahrtausends).
Damals machte ich Sport anders als viele Menschen heute. Ich hatte keine Gadgets dabei (maximal vielleicht manchmal meinen Walkman). Ich ging laufen und beobachtete dabei die Natur oder war in mich vertieft und dachte an schöne Dinge, wie das kommende Treffen mit Freunden am Wochenende usw. Mein Hirn war nicht mit Checken von Daten beschäftigt, die ein Gerät an meinem Arm liefert und vielleicht noch per Internet-Realtime-Verbindung mit einem anderen Gerät (Smartphone) auswertet. Ich musste auch nicht während des Laufens fast stundenlang nebenbei telefonieren. Ich lief einfach und vertraute auf meinen Körper, der mir selbst je nach zu viel oder zu wenig Rückmeldung gab. Ich merkte ja, wenn ich zu schnell war durch meine Atmung etc. Was interessierte es mich da, ob mein Puls perfekt wissenschaftlich korrekt innerhalb der Ideal-Range war?
Ich saß damals auch noch in Wartezimmern von Ärzten, ohne dass ich unruhig wurde, weil ich kein Gerät bei mir hatte, mit dem ich mir aus Langeweile irgendwelche Kriegs-News in Echtzeit reinziehen konnte oder mal schnell mein Zwicken/Ziehen in der linken A r s sch-backe googeln konnte samt anschließender Panik, dass da ein Monster-Tumor heranwächst usw.
Manchmal nahm ich mir maximal eine der rumliegenden Zeitschriften und las Sachen, die MICH interessierten und nicht das, was ein Gerät mir per Algo vorgab.
Was will ich damit sagen?
Auch, wenn uns die heutige Welt einhämmern will, dass wir jeden neuen Schrott an Geräten und Gimmicks um jeden Preis benötigen (weil er uns angeblich gesünder macht oder uns viele Dinge erleichtert), ist die Wahrheit leider mittlerweile oft so, dass uns vieles davon teils geistig verblödet, psychisch krank/süchtig macht, Ängste triggert oder dafür sorgt, dass wir immer fauler und bequemer werden. Bei mir hat das irgendwann also Klick gemacht und ich wünsche mir manchmal die alten Zeiten zurück, in denen ich die echte Welt da draußen noch wirklich genießen konnte, anstatt heute aufpassen zu müssen, nicht rein in digitalen Daten, Manipulationen und Dopamin-Kicks in Form von Klicks zu versinken.
Wundert es da, dass Menschen immer kränker werden psychisch, je mehr süchtig machende Gimmicks sie sich zulegen oder je mehr es ermöglicht wird, dass sie ihren Körper KONTROLLIEREN können? Mich wundert es nicht. Ein Therapeut von mir sprach es mal deutlich aus. Er ist überzeugt davon, dass die Angsterkrankungen auch deshalb einen Schub bekommen habe die letzten Jahre/Jahrzehnte aufgrund von Smartphone und Co. Studien, die das beweisen, ploppen immer mehr auf.
Bitte nicht falsch verstehen - ich mag auch mein Smartphone und ich mag auch gern im Internet sein und ich bin auch dankbar für viele Tools, die das Leben einfacher machen, aber manchmal weiß man einfach nicht mehr, wann es zu viel ist und zu Nachteilen bei uns Menschen führt. Und klar - eine Pulsuhr (egal, welcher Hersteller) kann für einige (Sportler) ein echt hilfreiches und spaßiges Tool sein. Aber für Hypochonder kann es leider eine von mehreren Büchsen der Pandora sein.
Sind nur so paar Gedanken von mir, die ich hier teilen wollte. Vielleicht fühlt der eine oder andere (ältere) User hier ähnlich wie ich
19.01.2025 19:50 •
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