@Frittensauce
Die meisten Traumapatienten können trotz ihrer Erkrankung pünktlich sein.
Aber es gibt auch viele, die damit ein Problem haben, und das einfach nicht mehr hinbekommen. Manche haben Angst vor den Terminen. Andere sind einfach durch Schlafmangel und Depression schon so lahm geworden, dass ihre eigene Planung immer zu knapp ausfällt und sie es einfach nicht rechtzeitig schaffen.
Dissoziation und wechselnde Anteile sind wohl ein Hauptproblem, pünktlich oder überhaupt da hinzukommen, wo man hinkommen muss/soll.
Früher hat mir das null Probleme gemacht. Aber inzwischen bin ich auch immer zu spät. Aber ich habe mein Leben darauf eingerichtet. Meine Kontakte wissen das und so gibt es deswegen keinen Stress. Wenn es wirklich drauf ankommt, bin ich immer noch pünktlich.
Therapeuten rügen sowas - wenn sie gut sind - nicht. Die wissen ganz genau, dass die PTBS der Grund dafür sein kann. Wenn man dagegen nur undiszipliniert ist, es aber hinbekommen könnte, werden die schon mal was sagen.
Bei meinem letzten Therapeuten hatten wir die Absprache, dass ich kommen kann oder auch wegbleiben kann, wie ich es will. Zu spät kommen sowieso kein Problem. Er hat auch gemeint, dass ich nicht absagen muss, aber er fände es schön, wenn ich kurz eine Nachricht schicken würde, damit er Bescheid weiß, dass mir nix passiert ist. Das war aber ein Kliniker. Die können auch mal solche Vereinbarungen machen.
Leider verstehen das viele Leute nicht und schimpfen schnell. Im Job geht nur, Gleitzeit-Stelle suchen und andere alternative Arbeitszeitmodelle finden, vereinbaren, selbständig arbeiten und möglichst großzügig planen. Wenn man sehr instabil ist und noch zu unzuverlässig, geht Arbeiten nicht, dann fehlt die Arbeitsfähigkeit.
23.02.2023 12:01 •
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