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Hallo ihr lieben mit würde mal interessieren ob ihr Tipps habt , für die die folgendes kennen.
An manchen Tagen betrete ich einen Supermarkt und sobald ich die kassenschlange sehe tritt Unruhe auf , und das gefühl von puddingbeinen man kann es nicht richtig beschreiben würde mich aber sehr freuen über Tipps von euch , vielen lieben dank

17.08.2022 21:37 • 23.08.2022 x 2 #1


7 Antworten ↓

Wie lange hast du das schon?

Da hilft am ehesten aber: Aushalten, weiter machen, sich der Situation stellen.

Dein Hirn wird irgendwann merken, dass da nix schlimmes bei ist und es wird aufhören.

Btw: Jetzt hab ich Lust auf den leckeren pudding von der Hochzeit, auf der ich letztes Wochenende war.

A


Puddingbeine Kaufhäuser Geschäfte

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Also ich hatte 2015 zum ersten Mal ängste aber viel viel schlimmer bzw auf anderer Ebene.

Dann wars 3 Jahre komplett weg , dann mal in Stresssituationen

Und jetzt habe ich das Gefühl in Geschäften als würde ich die kontrolle verlieren und ohnmächtig oder so werden , ich versuche trotzdem natürlich in geschäfte zu gehen auch wenn es echt unangenehm ist und hoffe das es sich wieder legen wird

Wird es sich. Indem du es trotzdem durchziehst, gibst du deiner Angst, deinem Unbehagen, deinem komischen Gefühl keinen Raum sich zu entfalten.

Der falsche Weg wäre den Supermarkt unverrichteter Dinge wieder zu verlassen und aus der Situation zu fliehen.

Also, genau richtig, weiter so. Es wird besser werden.

Der Weg zur Veränderung in kleinen Schritten ist leichter und auch motivierender um es anzugehen, dann hat man eher das Gefühl es auch umzusetzen / umsetzen zu werden. Wichtig ist hier auch der Fokus, nach dem du dich ausrichtest, nämlich was dein persönliches Ziel ist, was du verändern, verbessern, erreichen willst. Wenn du sagst, es ist dir wichtig, deine Angst vorm Gang in den Supermarkt, warten in der Schlange an der Kasse und schon vorm Anblick davon abzubauen, dann nimm dir genau das ganz gezielt vor und lenke deinen Fokus darauf. Das ist ganz wichtig, damit du auf diesem Weg bleibst, auch wenn deine Angst dich wieder davon abbringen will bzw dich zum Vermeiden bekommen will. Dann imaginierst du dieses Ziel ganz intensiv vor deinem inneren Auge, als Ziel-Station auf einem Weg, der auch Hindernisse, Irritationen und sowas beinhaltet - dann bist du mental darauf vorbereitet, dass es kein Durchmarschier-Weg wird. Bzw dann bleibst du auch bei auftretenden Schwierigkeiten auf deiner imaginären Zielgeraden, lässt dich von den Schwierigkeiten nicht von deinem Weg und deinem Ziel abbringen, weil du mental so stark auf dein Ziel fokussiert bist, dass du Schritt um Schritt darauf zu gehst.
Glaub mir, ich weiß, wie harte Arbeit Angstabbau ist, bei mir ist es gerade die Höhenangst, Wir schaffen es, tschaka!

Mir hat unheimlich geholfen, mir diese Ohnmacht an der Kasse leisten zu dürfen. Das musste ich mir richtig vornehmen: So richtig schön theatralisch dahinsinken, alle rennen kopflos zur Hilfe und ich: Huch, dieser blöde Kreislauf, sorry Leute, und danke für eure Hilfe.

Sprich, das Gefürchtete darf ruhig eintreten und schwupps, schon ist der Spuk vorbei.

Diese blöde Angst ist nur vorhanden, solange man sich vor ihr fürchtet, oder vor den Folgen der Angst.

Hintergrund unserer Ängste ist allerdings was ganz anderes. Und dazu gehört u.a., dass wir nicht für uns einstehen können/wollen. Alleine, wenn du dir im Supermarkt erlaubst, mal richtig für Hallihalli sorgen zu wollen, lässt die Angst deutlichst zurücktreten.

Wir schämen uns ja wegen der Ängste, und die sind nix anderes als Ausdruck einer Ohnmacht im Leben. Gefühl vom Gefangensein, Hilflosigkeit und Eingesperrtsein.

Hier hast du doch die Gefühle, die unser Leben bestimmen. Und die Supermarktkasse ist ein hervorragendes Beispiel genau für diesen Zustand. Vorne Menschen, hinten Menschen, Fluchtweg versperrt und wir bleiben stumm leidend stehen und sterben vor uns hin, vor Angst, dass wir negativ auffallen könnten.

Oder? Mit Verstand betrachtet sind wir doch blöd, da man jederzeit nach vorne gehen könnte und den Einkaufswagen lässt man eben stehen. Kann dann der Hintermensch mit nach vorne schieben. Oder du fällst eben um. Dann muss man sich um dich kümmern. Was ist jetzt daran so schrecklich?

Übrigens, ich bin immer diejenige, die ganz freundlich darum bittet, ob es möglich wäre, noch eine Kasse zu öffnen, wenn es gerechtfertigt ist. Schöne Übung um zu lernen, dass man seine Wünsche mitteilen darf.

Hab sogar letztens gemault, als meinem Wunsch entsprochen wurde, und vor mir 2 Kunden zur Kasse geflitzt sind und ich wieder drohte hinten anzustehen. Und siehe da, eine Frau meinte: Sie haben Recht, gehen Sie ruhig vor, da sie diejenige waren, die für diese Kassenöffnung gesorgt hat.

Schau, von der Kassenpanikqueen, wie du, zur Kassenöffnungsbitterin ist doch ein Aufstieg, oder?

Kannst ja mal in Ruhe drüber nachdenken, was du dir sonst noch nicht traust im Leben und was dich wirklich dabei ängstigt.

vielen vielen lieben dank du sprichst mir sehr aus dem Herzen.

Ich hoffe ich finde den Mut es mir einfach mal vorzunehmen umzufallen, ich überlege momentan schon mal im Geschäft mich nicht von anderen Menschen unter Druck zu fühlen , die dann hinter mir stehen

Und probiere verschiedene Dinge die diese enorme Anspannung abbaut genau dort denn dann würde es erträglicher werden .

Hab es bislang aber noch nicht gefunden

Liebe grüsse

Mir hilft es, in solchen Situationen (bei mir ist es z. B. starker Autobahnverkehr oder Stau) mich mit den umgebenden Menschen zu verbinden, also mich vollständig als Teil des Ganzen zu begreifen. Und zwar nicht als theoretische Floskel sondern ich versuche, wirklich zu erleben, dass wir alle zusammengehören, eine Einheit bilden, ähnliche Interessen, Schicksale, Neigungen, Ängste etc. haben.

Falls Du früher gerne auf Konzerte gingst o. ä., kannst Du Dir das seinerzeit erlebte Gemeinschaftsgefühl in Erinnerung rufen. Angst oder Panik begleitet und wechselwirkt mit Kontrollverlust. Kontrolle braucht nur der isolierte Geist. Wer Verbundenheit lebt, befreit sich von alledem.





Dr. Christina Wiesemann
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