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Jetzt ist es so, dass ich eine Psychotherapie beginnen wollte und ich war auch schon bei zwei probatorischen Sitzungen. Obwohl ich ein gutes Gefühl bei der/dem Therapeuten/in hatte, brach ich die Therapie noch vor Beginn ab, weil ich mich noch nicht dazu bereit gefühlt habe. Ich habe dann abgesagt.
Von 2010 bis 2012 war ich schon mal in einer Therapie, aber damals war es eine Verhaltenstherapie. Die brachte mich nicht wirklich weiter und ich wollte damals auch nicht abbrechen, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Darum zog ich es letztendlich durch. Im weiteren Verlauf ging es dann beruflich und privat wieder aufwärts, so kam ich von 2011 bis 2015 gut zurecht. Dann gab es ein einschneidendes berufliches Erlebnis, das mich komplett aus der Bahn warf. Das war im Sommer 2016. Seitdem bin ich beruflich raus und weiß nicht so wirklich weiter. Da ich damals eine Verhaltenstherapie machte, wollte ich es mal mit Tiefenpsychologie versuchen. Durch einen glücklichen Zufall fand ich dann einen Platz, doch mir machten einige Dinge Angst. Ich sollte mich um ein großes Blutbild kümmern, das vor Therapiebeginn obligatorisch ist. Aufgrund meiner Hypochondrie entwickelte ich dadurch Angst. Dazu wurde ich auch gefragt, ob ich mir schon mal überlegt hätte, in eine Klinik zu gehen. Schon das beunruhigte mich gleich zu Beginn. Es war nicht mal böse gemeint, sondern wirkte echt freundlich und beratend, aber als das Wort Klinik fiel, rissen bei mir alle Dämme.

Ich entschied mich dann, die Therapie noch vor Beantragung bei der Krankenkasse sein zu lassen. Jetzt habe ich wieder Angst, weil eine eigentlich nötige Hilfe einfach so habe fallen lassen. Was mache ich, wenn ich mich doch noch bereit für eine Therapie fühle? Man findet so schwer freie Plätze, es sind so gut wie alle belegt, obwohl ich in einer Großstadt lebe. Und die Therapeuten, die gut bewertet werden, sind alle keine Kassenärzte, sondern arbeiten auf Privatbasis. Ich fand mal eine Psychologin im Internet, freute mich schon, dort anzurufen, bis ich dann feststellte, dass da kleingeschrieben stand Privatpraxis. Die Enttäuschung war sehr groß. Und das nötige Geld für Stunden auf Selbstzahlerbasis habe ich momentan nicht.

Ist eine Verhaltenstherapie, wenn sie bei mir damals nicht viel bewirkte, überhaupt noch mal sinnvoll, oder wäre eine Tiefenpsychologische sinnvoller? Würde eine erneute Kontaktaufnahme zu meiner damaligen Therapeutin eigentlich noch was bringen, oder wäre ein neuer Versuch nach einigen Jahren auch nicht erfolgsversprechend?
Ist für meine Probleme (Berufliches Weiterkommen, Hypochondrie, Ängste) eine der beiden Therapieformen besser oder schlechter?

Gestern rief ich bei einer Therapeutin an, nur um mal so zu hören, was sie anbietet. Aber sofort merkte ich, dass es da nicht zwischen uns stimmen würde. Die Fragen waren ganz komisch gestellt, z.B. Wie kommen Sie auf mich?, Haben Sie eine Empfehlung für mich bekommen? und Ähm, also... *stotter* das das kann ich Ihnen so nicht sagen, wie kommen Sie auf mich?...
Das war ganz komisch und ich legte dann auf, weil es in mir Angst auslöste. Als ich anschließend sah, dass sie eine Homepage hat und ein Foto von ihr zu sehen war, wusste ich endgültig, dass das zwischenmenschlich eh nichts geworden wäre.

Jetzt stellt sich mir die Frage, wie es weitergehen soll. Von meinem Psychiater habe ich Promethazin neuraxpharm 25 mg bekommen, wegen meiner Angst. Dadurch, dass ich CMD (Fehlfunktion bzw. Überlastung der Kiefergelenke) und Ohrgeräusche habe, verschlimmert sich das Ganze noch mehr. Eigentlich sollte es bergauf gehen, aber jetzt bin ich wieder zwei Schritte zurückgegangen.

06.04.2018 10:08 • 12.04.2018 #1


2 Antworten ↓


Zitat von RunAway:
Ist eine Verhaltenstherapie, wenn sie bei mir damals nicht viel bewirkte, überhaupt noch mal sinnvoll, oder wäre eine Tiefenpsychologische sinnvoller? Würde eine erneute Kontaktaufnahme zu meiner damaligen Therapeutin eigentlich noch was bringen, oder wäre ein neuer Versuch nach einigen Jahren auch nicht erfolgsversprechend?
Ist für meine Probleme (Berufliches Weiterkommen, Hypochondrie, Ängste) eine der beiden Therapieformen besser oder schlechter?

Ich kann nur weitergeben, was mir immer wieder gesagt wurde: Entscheidend ist nicht die Methode, sondern der Therapeut als Mensch und die Chemie zwischen euch. Die beste Methode nützt nichts, wenn du kein Vertrauen zum Therapeuten aufbauen kannst.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Spezialisierung eher nur auf dem Papier besteht. Ich habe zwei systemische und eine analytische Therapie hinter mir, aber es waren reine Gespräche, außer bei der ersten systemischen war es ein bisschen anders, da musste ich z.B. auch etwas darstellen mit Figuren oder Murmeln oder etwas aufzeichnen. Habe mir auch schon oft gedacht, ich sollte zu dieser ersten Therapeutin zurückgehen. Aber ich mache es nicht, denn es hatte ja Gründe, bei ihr abzubrechen. Es hatte mir nichts gebracht, ich wurde trotz Therapie immer kränker und schließlich arbeitsunfähig und einsam.

Ich habe die Therapie nicht richtig begonnen, weil ich Angst vor möglichen Herausforderungen hatte. Man bekommt ja gewisse Aufgaben gestellt, die man selbstständig angehen muss. Davor hatte ich Angst. Zum Beispiel, irgendwo anrufen zu müssen, zu bestimmten Anlaufstellen gehen zu müssen usw. Dazu Panik vor der Blutabnahme, weil die Therapeuten vor Therapiebeginn ein großes Blutbild wollen, um mögliche körperliche Beschwerden auszuschließen. Eigentlich bräuchte ich dringend eine Therapie, aber ich kann nicht! Und was ist, wenn ich mich im Verlauf des Jahres noch mal bei ihr melde und alles erkläre, weshalb ich einen Rückzieher machte?





Dr. Christina Wiesemann
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