Hallo,
ich war insgesamt bei drei Therapeuten. Zu den Kosten kann ich dir leider nichts sagen, bei mir wird die Therapie von der Kasse gezahlt.
Die erste Therapeuthin war wirklich ein Alptraum. Ich brauchte dringend Hilfe und war froh schnell einen Platz bekommen zu haben. Inerhalb von zwei Monaten ist ja wirklich sehr schnell. Das hatte aber auch wirklich seine Gründe. Ich war damals bei ihr, weil ich eine Herzphobie hatte. Sie hat eigentlich nie gefragt, wie es mir geht, bzw. was mich aktuell gerade beschäftigt. Sie hat mir immer nur irgendwas von der Wirkungsweise der Angst auf den Körper erzählt und mir andere Patientengeschichten erzählt, warum kann ich gar nicht sagen. Sie hat sich schon viele Notizen gemacht, aber ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass ich immer wieder von vorne anfangen muss. Schon sehr nervig. Nach einigen Wochen Therapie habe ich sie mehrfach darauf hingewiesen, dass ich kaum mehr Antrieb habe und ich meine Arbeit im Job nicht mehr schaffe. Daraufhin war sie der Meinung, dass es jedem mal so ginge. Das hatte zur Folge, dass ich zwei Monate später mit neurologischen Ausfallerscheinungen an Weihnachten im Krankenhaus lag. Lumbalpunktion und alle anderen Untersiuchungen waren ohne Befund. Diagnose: Schwere Depression. Danach hatte es sich für mich mit der Frau erledigt. Ich ging in die Tagesklinik.
Meine zweite Therapeutin war schon etwas besser. Zumindest hat sie nicht alles einfach so abgetan. Sie hat sich sher viele Notizen gemacht. Aber irgendwie fehlte mir bei ihr das richtige Konzept. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich drehe mich bei ihr einfach im Kreis. Nachdem es mir immer schlechter ging und ich wieder starke Selbstmordgedanken hatte, meinte sie, dass sie das nicht verstehen könne und sie auch nicht mehr wisse, wie sie mir helfen solle. So ging ich wieder in die Tagesklinik.
Jetzt habe ich, glaube ich den richtigen Gefunden, Er ist eigentlich Psychiater, also Arzt. Er hat in verschiedenen Psychiatrien und unterschiedlichen psychiatrischen Abteilungen als Oberarzt gearbeitet und hat zusätzliche Qualifikationen im Bereich Psychiotherapie und Stressbewältigung etc. gemacht. Er schreibt nicht viel auf, aber merkt sich fast alles. Ich muss kaum etwas wiederholen und habe das Gefühl, dass wir immer wieder beim letzten Mal anknüpfen können. Er geht sehr systematisch vor. Lässt einen sich alles von der Seele reden und schreibt dann die Punkte auf, die zu bearbeiten sind. Momentan versuchen wir, wegen meiner zwanghaften Persönlichkeitsstörung meinen Tagesablauf neu zu strukturieren und es klappt momentan eigentlich ganz gut. Jedes Mal, wenn wir eine Sitzung hatten geht es mir erst mal an dem Tag richtig schlecht und ich denke viel über mich sellbst nach. Das hatte ich bis jetzt noch nie, aber ich werte das als sehr positiv. Auf einen Termin musste ich zehn Monate warten. Ich bespreche auch alltägliche Dinge, denn alles was dich belastet kann doch auch irgendwie mit der Grunderkrankung zu tun haben. Selbst wenn nicht, man kann immer nur dazu lernen und jede Lösung von Problemen lässt dich etwas über dich selbst lernen.
Liebe Grüße
Annika
09.09.2015 17:33 •
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