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Hallo ihr Lieben!
Ich bin seit Anfang August im Krankenstand und weiß mir momentan keinen Helfer mehr. Daher möchte ich hier meinen Leidensweg posten und hoffe, dass ihr vielleicht Rat für mich habt ….
Also - Anfang März hat es begonnen, als ich plötzlich eine ganz kurze Schwindelattacke (also höchstens zwei Sekunden) hatte. Da ich an diesem Tag- es war mein Geburtstag - viel getrunken hatte, schob ich es auf den Alk. ab.
Allerdings wiederholten sich diese kurzen Aussetzer nach einer Corona-Erkrankung immer öfter, ehe sich der Schwindel bei mir in Kombination mit extremen Verspannungen, Verspannungskopfweh und Tinitus einnistete.
Das wurde immer schlimmer, sodass ich mich Anfang Juni ins Homeoffice zurückzog und auch sämtliche sozialen Kontakte einschränkte. Ein Besuch bei einer HNO-Ärztin ergab die Diagnose CMD. Allerdings stellte sich bald heraus, dass es das wohl nicht sein kann. Zwar knirsche ich seit 30 Jahren mit den Zähnen, hab aber keine Kiefer-Blockaden.
Nach einem Besuch bei einer Neurologin wurde das Blut untersucht sowie ein MR von HWS (da hatte ich im Jahr zuvor einen Bandscheibenvorfall) und Schädel gemacht - doch soweit alles in Ordnung. Ihre Diagnose: starke Verspannungen…
Mein Zustand verschlechterte sich weiter - Schwindel, kraftlose Beine und Müdigkeit dominierten meine Tage. Also ging ins Spital, wo man eine psychosomatische Erkrankung diagnostizierte. Seitdem nehme ich AD und Xanor, bin bei einer Psychiaterin, einer Psychologin, einer Masseurin und einer Ostheopatin …
Mein Zustand hat sich in den letzten Wochen zwar definitiv wieder verbessert, aber von perfekt kann keine Rede sein. Ich hab den Wiedereinstieg in die Arbeit nun auch bereits mehrfach verschoben, weil ich mich dazu noch nicht imstande fühle.
Nun zu meiner Frage: Da ich nach wie vor im Nackenbereich an mitunter starken Schmerzen leide, die meines Erachtens nach dann den Schwindel auslösen, zweifle ich immer mehr an der psychischen Komponente meiner Diagnose. Zwar bekomme ich schon hin und wieder Angstzustände - allerdings nur dann, wenn mir gerade schwindlig ist und ich Panik habe, umzufallen.
Kennt das jemand von euch und hat damit Erfahrung? Bin echt schon ein wenig am Verzweifeln und würde mich über Antworten sehr freuen
Lg

06.12.2022 16:10 • 10.12.2022 x 3 #1


45 Antworten ↓


Hallo Alex,

ich würde auch mal an einen Orthopäden denken, bzw. ein MRT der HWS. Krankengymnastik kann Wunder wirken.
Psychosomatik und körperliche Krankheit schließen einander nicht aus, sondern psychosomatisch heißt, dass Soma/Körper und Psyche wechselwirken, man kann also an beiden Enden ansetzen, wenn man meint, es seien zwei verschiedene Enden.

A


Sind meine Symptome psychosomatisch oder nicht?

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@Cbrastreifen danke für die rasche Antwort! MRT HWS hab ich - hat nichts besonderes ergeben. Prinzipiell glaub ich ja an das Psychosomatische, weil sich mein Zustand nach Einnahme der Medikamente auch verbessert. Aber andererseits werd ich den Schwindel nicht los und hab jetzt echt schon Angst vor dem Verlust meines Arbeitsplatzes. Dieser Gedanke löst natürlich zusätzlich inneren Druck aus - das ganze ist ein Teufelskreis und macht mich langsam aber sicher wahnsinnig. Ich mag so nicht mehr weitermachen ….

Zitat von Alex1972:
Prinzipiell glaub ich ja an das Psychosomatische, weil sich mein Zustand nach Einnahme der Medikamente auch verbessert. Aber andererseits werd ich den Schwindel nicht los und hab jetzt echt schon Angst vor dem Verlust meines Arbeitsplatzes.

Wieso Aber?
Wenn der Druck immer größer wird und man sich notgedrungen immer mehr auf die Symptome fokussiert, so ist das pure Psychosomatik.
Wenn die Medikamente helfen, ist das doch schon mal ein guter Anfang.
Schwindel ist leider eines der unspezifischsten Symtome, d.h. es kann alles und nichts als Ursache haben. Mal in die Knie gegangen vor einem Regal und aufgerichtet, schwupp, kann der Schwindel da sein.
Wenn die Ärzte alles abgeklärt haben, kannst Du ja dennoch Übungen gegen einen verspannten Nacken machen und wenn der Schwindel langsam geht, vielleicht die Medikamente ausschleichen.

Wie gerne machst Du Deine Arbeit?

Zitat von Alex1972:
Allerdings wiederholten sich diese kurzen Aussetzer nach einer Corona-Erkrankung

Hm? Vielleicht ist es auch ein Symptom von Post/Long COVID? Hattest du vor der Coronaerkrankung auch mit Ängsten zu tun?
Schwindel und Schwäche sind auch Symptome bei Long COVID.
Vielleicht ist es auch hilfreich, die Mineralstoffe / Vitamine zu testen, Vit B, Vit D bspw.
Ein Bekannter von mir, selbst Arzt, hat nach einer Coronaerkrankung Tinnitus bekommen.

@Mascarpone danke für die Hinweise. Hab ich auch bedacht, doch hat der Schwindel vor meiner Corona-Erkrankung begonnen. Und Vitamine - vorrangig B und D - nehme ich schon seit Wochen zusätzlich ein.
Ich hab ja schon den Verdacht, dass es ein HWS-Syndrom sein könnte, aber ich bekomme so schnell leider keinen MRT-Termin

@Cbrastreifen ich liebe meine Arbeit! Diagnose ist auch Überbelastung - aber sie rührt bei mir sicher aus dem privaten Bereich!
Die Corona-Erkrankung und der Verdacht auf einen Herzinfarkt (eine Untersuchung beim Radiologen hat das aber ausgeschlossen) haben mich psychisch sehr belastet ….

Hallo @Alex1972
Das Problem ist doch eigentlich folgendes:
Für z.B. die Diagnose Angststörung müssten neben den somatischen auch in bestimmten Abständen emotionale Symptome in Erscheinung treten. Also anhaltende Angst oder Panik etc..
Allerdings kann es sein, dass die Psyche genau das, die Emotionen, erfolgreich verdrängt und dies als somatische Beschwerde in Erscheinung tritt.
Vor meiner ersten Angstdiagnose hatte ich lange Zeit Sodbrennen, Schmerzen im Knie, Druck auf den Ohren. Aber erst nach einer totalen Zuspitzung, Examensverschiebung, angefangener Therapie kamen die Angst und inneren Konflikte zum Vorschein.
Das bedeutet nicht, dass es bei dir so ist, sondern nur, dass es auch eine Möglichkeit wäre.

Zitat von Alex1972:
ich liebe meine Arbeit! Diagnose ist auch Überbelastung - aber sie rührt bei mir sicher aus dem privaten Bereich!

Okay, danke für die Information, hilft mir das Gesamtbild besser zu verstehen.

Zitat von Alex1972:
Die Corona-Erkrankung und der Verdacht auf einen Herzinfarkt (eine Untersuchung beim Radiologen hat das aber ausgeschlossen) haben mich psychisch sehr belastet ….

Das kann ich sehr gut verstehen, da ist man natürlich von den Socken.
Mach Dir da keinen zu großen Stress, was den Job angeht, Dein Chef wird wissen, dass Du Deinen Job liebst (wenn Du nicht selbst der Chef bist). Dass das zu einem großen Teil eine Stressreaktion ist, kommt mir nicht unwahrscheinlich vor.

Schwindel, Benommenheit, Tinnitus, Schwächegefühl etc. in Verbindung mit Verspannungen im Nacken-/Schulterbereich kenne ich auch alles in der Kombination.

Nach zig Ärzten und Untersuchungen - bei denen nie was rauskam, wo man ansetzten konnte - erkläre ich es mir so, daß aufgrund Überlastung (egal, ob beruflich, privat oder sonstwo) sich die Muskulatur - auch unbewusst - verspannt. Dadurch wird ein Nerv, ein Blutgefäß o. ä. angetitscht, was zu den Symptomen führt.

Was mir hilft: regelmäßiger Wechsel der Sitzposition, viel trinken, Bewegung, Dehnübungen, und Wärme, Wärme, Wärme. Sanfte Mass. ist auch gut. Und vor allem: nicht so sehr den Fokus drauf legen und die Symptome nicht überbewerten.

Zitat von Alex1972:
@Mascarpone danke für die Hinweise. Hab ich auch bedacht, doch hat der Schwindel vor meiner Corona-Erkrankung begonnen. Und Vitamine - vorrangig B ...

Verstehe, ist gut, dass das ausgeschlossen werden kann. Ich wünsche dir, dass du sehr bald Klarheit und Erleichterung hast.

Hallo Alex

Du bist ja größtenteils durchgecheckt. Es muss trotzdem nicht alles psychisch sein...
Eine Freundin hatte starken Schwindel war einige Wochen krank geschrieben, es hat keiner was gefunden, hatte HWS Probleme. Orthopädie etc hat auch nicht geholfen.
Hatte einige Chiropraktiker durch kein Erfolg.
Sie war dann nochmal woanders, dieser hat sie eingerenkt und der Schwindel war über Nacht weg. Sie konnte es kaum glauben.
Warst du mal bei einem Osteopathen oder Heilpraktiker?

Zwecks corona Erkrankung.
Ich hatte während meiner corona Erkrankung massiven Schwindel.
Dieser ging Gott sei Dank nach 4 Wochen wieder weg.
Es hatte wohl was mit der Durchblutung zu tun.

Viele Grüße

@weyoun vielen Dank für deine Nachricht! Dehnen und so mach ich auch, werde mir aber deine anderen Tipps mal zu Herzen nehmen

@kleiner danke für deine Nachricht! Das mit dem Einrenken wäre eine Möglichkeit, doch hätte ich dabei das Gefühl, sehr hoch zu pokern, weil ich Angst habe, dass dieser Schuss nach hinten losgehen könnte

@Holger- da hast du natürlich recht. Ich hatte auch einmal eine schwere Panikattacke - das war der absolute Negativ-Höhepunkt. Was ich bisher gelernt habe: Die Psyche ist ein Hund und hat die Macht, unglaubliche Stücke zu spielen

Zitat von Alex1972:
Aber andererseits werd ich den Schwindel nicht los und hab jetzt echt schon Angst vor dem Verlust meines Arbeitsplatzes.

Lieber Alex,
Was auch immer der Auslöser vom Schwindel ist, es ist sicher nichts Dramatisches (das wurde ja ausgeschlossen).
Aus meiner Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass es sehr wichtig ist gegen den Schwindel nicht anzukämpfen bzw. zu akzeptieren dass die Situation nun erstmal so bleibt. Dir auch selbst zu beweisen dass du trotz Schwindel alles tun kannst. Es ist zwar am Anfang eine Quälerei, aber der Schwindel ist nicht gefährlich (nur unangenehm). Du gewöhnst dich mit der Zeit daran und es wird einfacher. Woher ich das weiß: litt auch seit über einem Jahr an Schwindel, habe ihn aber seit einigen Monaten sehr gut in den Griff bekommen.
Wenn du den Schwindel hast den ich habe, ist das ganze stark aufmerksamkeitsbezogen, daher solltest du dem Schwindel so wenig Bedeutung wie möglich zumessen. Ich weiß das ist schwierig und lässt sich auch nicht erzwingen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht dass es mit der Zeit einfacher wird alles zu akzeptieren, man gewöhnt sich daran.

Zitat:
Zwar bekomme ich schon hin und wieder Angstzustände - allerdings nur dann, wenn mir gerade schwindlig ist und ich Panik habe, umzufallen.

Nur etwas dazu: ich habe das auch schon alles hinter mir! Aber ich habe mir mal die Frage gestellt, wieso ich monatelang panische Angst habe umzufallen, obwohl ich NIE umgefallen bin! Wieso monatelang vor etwas Angst haben, das nie eintritt? Der funktionelle Schwindel wird auch psychologisch so erklärt, dass man verstärkt (zu stark) versucht sein Gleichgewicht zu kontrollieren aus einer unterschwelligen Angst heraus (zB aus Angst umzufallen) und sich dabei massiv verspannt.
Auch ich hatte keine offensichtliche Panikattacken oder massive Angstzustände bevor der Schwindel angefangen hat. Aber es scheint dennoch mit der Psyche zusammenzuhängen (zumindest in meinem Fall)
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@Rosa_pather Danke - das ist ein sehr vernünftiger Ansatz, aber - wie du schreibst - auch eine sehr große Herausforderung. Bei mir handelt es s sich weder um typischen Dreh- oder Schwankschwindel, vielmehr habe ich das Gefühl, als würde mich jemand von hinten anschieben oder ich im Lift fahren.
Welche Art Schwindel hast du, wenn ich fragen darf?

Zitat von Alex1972:
@Rosa_pather Danke - das ist ein sehr vernünftiger Ansatz, aber - wie du schreibst - auch eine sehr große Herausforderung. Bei mir handelt es s ...

Ja da hast du Recht! Ich will es auch nicht kleinreden. Als der Schwindel angefangen hat, war das eine der schlimmsten Phasen in meinem Leben. Ich hatte sogar Angst aus dem Bett aufzustehen. Ich hätte niemals gedacht dass es jemals besser wird. Aber es wurde besser. Vielleicht gibt dir das etwas Mut

Am Angang war es bei mir eher ein Schwankschwindel, dann so ein Gefühl als würde ich auf Watte gehen. Wie eine Gangunsicherheit.

Hallo Alex,

hab eben mal schnell alles überflogen. Eine Idee hab ich auch noch: wurde der Atlaswirbel mal näher betrachtet ?
Das ist der oberste Wirbel. Wenn der nicht 100% sitzt, kann das auch einiges an Symptomen hervorrufen.
Es gibt Physiotherapeuten die sich auf den Atlas spezialisiert haben und ohne „einrenken“ mit sanfteren Übungen und Handgriffen den Atlas wieder in Position bringen.
Nur mal so, als weitere Idee.

Alles Gute und Liebe Grüße

Ps. Ich habe meinen Tinnitus ( beidseitig) seit der Impfung

A


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Dr. Christina Wiesemann
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