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Hallo!

Ich stelle mich mal kurz vor und erzähle ein bisschen was. Und zwar bin ich 19 Jahre alt und habe seit ungefähr einem 3/4 Jahr mit Panikattacken und Unruhe zu kämpfen. Erst trat das nur ziemlich selten auf und ich kam schon irgendwie zurecht aber inzwischen häuft sich das immer mehr und mir geht es zunehmend schlechter. Ich war lange Zeit immer auf: Die Panik kommt sowieso ständig, egal ob ich zuhause oder unterwegs bin, dann kann ich genau so gut verreisen, raus gehen und mich mit Freunden treffen. Inzwischen bin ich nur so mit den Nerven am Ende das ich mich dabei ertappe immer mehr Vermeidungsstrategien zu entwickeln. Heute gings mir so schlecht, dass ich mich bei meinem Nebenjob krank gemeldet habe obwohl ich mich auf die Schicht heute Abend sehr gefreut hatte und ich diesen Job wirklich super gerne mache. Ich bin allmählich echt verzweifelt, denn mir macht nicht nur die Panik zu schaffen, ich bin auch unglaublich unglücklich darüber was sie mir alles verbaut. Ich will reisen, im Frühjahr fürs Studium umziehen und und und. Doch inzwischen fällts mir manchmal schon schwer morgens aus dem Haus zu gehen um zu meinem Praktikum zu fahren. Ich bin seit ungefähr 2 Monaten in Therapie, komme auch sehr gut mit meinem Therapeuten klar, nur wirds bisher eher schlimmer als besser, ich glaube allerdings nicht dass das direkt mit der Therapie zusammen hängt. Dazu muss ich sagen, ich kenne leider auch nicht den Grund für meine Angststörung. Meine Mutter leidet selber schon Ewigkeiten darunter, hat diese aber vor circa 4 Jahren durch Klinikaufenthalt und bis jetzt durch die Einnahme von Medikamenten sehr gut in den Griff bekommen. Da ich momentan echt so durch bin, wurde mir schon von mehreren Seiten die Einnahme von Antidepressiva geraten. Ich will eigentlich keine Medikamente nehmen, zumal die Einstellungsphase ja auch taff sein soll und ich ganz sicher nicht in eine Klinik gehen möchte...ich bin jetzt echt unsicher was ich tun soll, weil einerseits gibt es Momente in denen ich denke, dass ich das alles nicht mehr aushalte, andererseits will ich echt super ungern auf Medikamente zurück greifen..

20.11.2016 00:03 • 20.11.2016 #1


9 Antworten ↓


Hallo Auraya

Manchmal sollte man über seinen Schatten springen und sich einen Ruck geben, bezüglich der Medikationen. Klar haben die Dinger Nebenwirkungen, aber wenn die Hauptwirkung das Leben leichter macht, so dass man entspannter an seiner Therapie mitarbeiten kann, dann hat man doch schon was erreicht

Weniger ist manchmal mehr, aber quälen braucht man sich auch nicht. Die neueren Medikamente haben zum Teil auch eher harmlose Nebenwirkungen. Lieber eine Mundtrockenheit als Angstschweiß oder?

Lieben Gruß

A


Psychopharmaka Einnahme starten

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Falls du keine körperliche Probleme hast, kannst du es ja mal mit Sport probieren.

interessant ist, dass du keinen grund für deine angst siehst - trotzdem ist sie da

im grunde kann man sämtliche beschwerden auf emotionalen, physischen oder chemischen stress zurück führen. ab da beginnt die detektivarbeit. man muss rausfinden, wer oder was der übeltäter ist

allem voran sehe ich die ernährung als grossen faktor. fragwürdige e-nummern, geschmacksverstärker (z.b. mononatriumglutamat), pestizide sind als chemische stressoren bekannt und sollten für eine gewisse weile komplett ausgemerzt werden. eine reine rohkost-vegane ernährungsweise mit bio-früchten, -gemüse, -nüssen, -getreide und viel viel wasser für 2 - 4 wochen wäre anzuraten. hat bei vielen menschen schon wunder bewirkt. sozusagen ein neustart beim ursprünglichen
hat man dadurch ein besseres körpergefühl erreicht, kann man nach und nach wieder diverse dinge in seine ernährung einbauen. verändert sich das wohlbefinden wieder ins negative, kann man so seinen stressor recht einfach eruieren. wichtig ist, seinen augen offen zu behalten. detektiv sein

was den emotionalen part angeht: überdenke dein leben! was ist gut und was ist schlecht? wovon möchtest du mehr und wovon weniger? was stresst dich und was entspannt dich? speziell möchte ich hier auf die grabbeigaben aufmerksam machen. photos und gegenstände, die erinnerungen hervorrufen. auch wenn etwas hauptsächlich positive vibes ausstrahlt, sind auch immer negative dinge behaftet. einfach alles mal wegpacken oder noch besser wegschmeissen; sich von der vergangenheit lösen und in einem neutralen umfeld bei null anfangen. wie beim essen kann man nach und nach wieder dinge einbringen und genau beobachten, welche reaktionen sie auslösen

noch ein wichtiger punkt, zu dem petrus57 bereits geraten hat: bewegung. wer sich nicht bewegt, verrottet - langsam und qualvoll. sport - und wenn es nur eine stunde spazieren jeden tag ist - vollbringt wunder. wir bleiben im fluss, fühlen uns lebendig, das blut zirkuliert, die organe haben einen grund zu arbeiten, wir empfinden freude und stolz. bewegung ist überlebenswichtig

ich wünsche dir viel erfolg auf deinem weg

Danke für die vielen Antworten!

Ernährungstechnisch glaube ich nicht dass ich Defizite habe. Ich ernähre mich bereits seit zwei Jahren vegetarisch, verzichte weitgehend auf Milchprodukte (weil ich die auch nicht sonderlich gut vertrage), koche fast jeden Tag frisch und esse viel Obst und Gemüse, achte woher es kommt und und und. Bin auch dahingehend erzogen worden auf meinen Körper zu achten.

Auch sportlich bin ich aktiv. Meine Wege von A nach B bestreite ich alle mit dem Rad und ich gehe regelmässig durch den naheliegenden Park joggen und auch ab und zu mal in Fitness Studio oder zum schwimmen. Hilft mir auch, allerdings meistens nur kurz.

Der emotionale Part...ja, so richtig Sachen die irgendwelche Vibes ausstrahlen habe ich momentan nicht um mich herum, da ich grade übergangsweise keinen festen Wohnort habe und bei meinem Freund nächtige. In meiner derzeitigen Situation gibt es vieles was ich gerne ändern würde, aber zu einigen fehlt mit der Mut und zu anderen einfach nur die finanziellen Mittel, das Timing ist noch nicht da oder ähnliches. Geplant ist, bis Ende des Jahres hier zu bleiben, Geld zu verdienen und danach für den Januar Freunde zu besuchen die sich studientechnisch deutschland und europaweit verstreut haben. Danach ist eine Irland Rundreise mit meinem Freund geplant und dann solls zum Sommersemster in eine neue Stadt zum studieren. Doch so wie es mir momentan geht weiß ich nicht wie ich auch nur eines dieser Dinge schaffen soll, obgleich das alles Sachen sind die ich mir ausgesucht habe und sehr schön vorstelle.

EcoDan hat recht.
Gut essen trinken schlafen und Bewegung.
Möglichst weniger von dem tun was dir nicht gefällt und möglichst mehr tun von dem was dir gefällt.

Frage: Was ist jetzt anders als zu Beginn deiner Therapie/ wo deine Panikattacken anfingen.
Oftmals reicht Sport, essen, trinken, schlafen nicht aus. Irgendwas muss in deinen Leben drin sein.
Vielleicht auch nur, das du deinen Kopf und Körper zu wenig Ruhe gönnst.
Für mich hört sich dein Leben Stressig an.

Wenn dein Leben generell noch so abläuft wie zu Beginn deiner Panikattacken, dann solltest du daran etwas ändern.
Schaden wirds wohl nicht da es ja ohne hin schlechter wird. Probier mal. Du schaffst das.

Naja ich habe seit September ein Praktikum dass mir nicht besonders gefällt, muss dafür immer pendeln und habe dadurch kaum zeit für meine freunde und den job den ich tatsächlich mag, das finde ich schon sehr doof und nimmt mir auch ziemlich viel Freude. Nun hab ich jedoch irgendwie Schiss das einfach hinzuschmeissen, weil ich dann ja wieder gar nichts mache, wie ich das ein halbes jahr nach dem Abi gemacht habe und damit war ich auch nicht wirklich glücklich. Andererseits würde ich grade nichts lieber tun als das einfach an den Nagel zu hängen. Ich bin mir nur nicht sicher wie gut das für mich wäre. Dann hätte ich nicht mehr die Verpflichtung jeden Tag aufzustehen, rauszugehen und einem geregelten Tagesablauf nachzugehen.

Und was ist wenn du dich nach etwas anderem umschaust?
Praktikas bekommt man sicher einfacher als Jobs.
In deiner Situation ist es sehr wichtig das du dich nicht täglich zu irgendwelchen schlechten Sachen zwingst.

Theoretisch müsste ich das gar nicht. Wie gesagt, ab April geht mein Studium los und ich komme finanziell mit meinem Job als Kellnerin gut zurecht. Ich brauche auch kein Praktikum für mein Studium oder so. Ich hab das damals nur begonnen weil es für mich eine Rechtfertigung war nach einem Semester die Privatuni zu schmeißen. Geplant waren eigentlich zwei Semester und dann auf die staatliche weil ich damals die Bewerbungsfristen verpasst hatte. Nur kam mir zufällig das Praktikum über den Weg und da ich Privatuni selber finanziert habe und mir das zu viel wurde mit Uni und auch noch arbeiten, dachte ich das wäre einfacher so. Im Endeffekt hatte ich in meinem Uni Semester aber zumindest noch Spaß. Beim Praktikum leider gar nicht. Es ist nur das irgendwie da Gefühl schon wieder was abzubrechen, was mich daran stört..

Dann schlaf doch mal ne Nacht drüber was dich mehr stört. Abbruch und deine Zeit sinnvoll nutzen mit Spass, oder weiter machen und angenervt sein wegen des Praktikums.
Ich könnte mich leicht für das ausschlafen entscheiden und würde mich danach meinen Hobbys widmen.
Aber mal ehrlich, 2 Jobs sind schon ziemlich anstrengend. Ich hätte da gar keine Zeit für. Dann könnt ich mich ja gar nicht mehr erholen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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