Hey @Krieger,
entschuldige bitte, dass meine Antwort so lange auf sich warten lassen hat!
Dadurch, dass die Diagnose am vergangenen Freitag noch einen recht langen Rattenschwanz nach sich gezogen hat, musste ich in den letzten Tagen ne ganze Menge ins Rollen bringen, was mich enorm ermüdet hat ( vom Tippen mit einer Hand mal ganz zu schweigen..)
Vielen lieben Dank auf jeden Fall, dass du so ehrlich deine belastenden Erfahrungen und deine Strategien mit mir geteilt hast und damit in mir auch gleichzeitig Hoffnung wecken konntest, dass es Mittel und Wege geben kann, nicht immer wieder in diese beängstigenden Zustände abzugleiten und dass du bereits so krasse Fortschritte gemacht hast.
Diese Sehschwierigkeiten kenne ich tatsächlich auch. Bei mir haben sie sich parallel zu den motorischen Ausfällen plötzlich in Problemen beim Lesen geäußert - ich konnte die (Anfangs)Buchstaben teilweise nicht mehr richtig erkennen - unter Stresseinfluss war es natürlich am schlimmsten, ebenso das Sprechen. Der Kontrollverlust über meine versprecherfreie Aussprache und meine problemlose Lesefähigkeit haben mich kurzzeitig fast am intensivsten belastet, weil ich anfangs dachte, irre zu werden oder einen Schlaganfall zu erleiden. Nach ungefähr einer Woche waren die Sinnesstörungen dann glücklicherweise plötzlich wieder weg. Ich weiß allerdings auch nicht genau, ob es wirklich dissoziative Symptome oder einfach meinem emotionalen Ausnahmezustand geschuldete Stressbeschwerden waren.
Ich finde es jddenfalls richtig schön und freue mich, dass du einen Assistenzhund bekommen wirst, es dir hoffentlich viel besser gehen wird und du dich sicherer fühlen kannst.
Ich hab zwar auch einen Hund, aber der ist unpassenderweise eine relativ unsensible Dampfwalze, so dass die Spaziergänge in den letzten zwei Monaten an andere Personen ausgelagert werden mussten, was mich zusätzlich belastet hat.
Hast du deine Copingstrategien während deiner Reha oder in Therapie gelernt?
Meine Therapeutin hat mich am Montag nämlich quasi damit beauftragt, das Internet mal etwas zu durchforsten, damit ich eine neurologisch-psychosomatische Klinik finde, die mir zusagt und in der ich mir ggf. eine Behandlung vorstellen könnte. Laut Ihrer Aussage, die ich vollkommen nachvollziehen kann, brauche ich zusätzlich eine kompetente physio - und evtl. auch ergotherapeutische Begleitung, weil die Gangprobleme und die Lähmung zwar in den Fingern zurückgegangen sind ( natürlich auch stressabhängig) die Koordinationsproblematik sich allerdings nicht nennenswert verbessert.
Wenn ich es korrekt verstanden hab, wäre eine Rehaklinik für mich allerdings nicht geeignet, weil ich nicht berufstätig bin, sondern eigentlich geplant war, dass ich im kommenden Semester meinen Masterabschluss mache Die Auswahl potenziell in Frage kommender Fachkliniken ist für mich jedenfalls eher dürftig nachvollziehbar, da für mich auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, ob ich stationär aufgenommen werden kann, oder versehentlich mal wieder an eine Rehaklinik geraten bin
Vielleicht hast du oder ggf. auch jemand anderes ja eine Empfehlung?
Bin jedenfalls maximal überfordert. Die Erleichterung, die die Diagnose letzte Woche mit sich gebracht hat, war irgendwie nur von kurzer Dauer, da ich nun gar nicht weiß, wie es weitergehen soll und ich auch weder tatsächliches Verständnis in meinem direkten Umfeld erfahre, weil niemand das Störungsbild kennt geschweige denn versteht und ich persönlich auch keine Person kenne, die meines Wissens davon betroffen ist.
Ich danke dir jedenfalls nochmal, für deine Antwort und hoffe, dass es dir gerade gut geht
10.02.2022 16:10 •
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