Ich bin 43 und habe auch eine Angststörung seit 8 Monaten, ich hatte letzte Jahr ganz viele Stresssituationen, die mich so belastet haben, dass ich die Störung entwickelt habe, vorher war mein Leben toll und es ist mein Ziel, dass es wieder so toll wird wie früher, ich kämpfe dafür, ich gebe niemals auf, genauso wie ich nie aufgegeben habe Nichtraucherin zu werden (seit 2 ½ Jahren) und meine 13 Kilo Übergewicht wieder loszuwerden aufgrund des Nichtrauchens, (es fehlen noch 7 Kilo).
Ich führe auch das Angsttagebuch und sortiere die Tage auch nach guten und schlechten Tagen. Bei mir haben die Angstzustände auch vor ca. 8 Monaten begonnen, ganz schlimm wurde es im Mai. Das Angsttagebuch hilft mir wahnsinnig, denn so realisiere ich, dass ich nicht täglich schlechte Tage habe und sehe auch, welche Situationen mich stressen.
Ich bin auch bei einer Psychologin, sie hat mir bislang sehr helfen können. Ich hatte bislang 5 Sitzungen. Ich kann dir mal sagen, was mir hilft, denn irgendwann breiten sich die Ängste aus, zuerst war es ja nur die Angst in der Strassenbahn, dann kamen weitere Ängste hinzu (Menschenmengen, Kino, mit jemandem essen gehen usw.). Ich habe im August meine Therapie begonnen. Im Moment recherchiere ich aber auf viel im Internet, gib mal Serotonin Werden Sie zum Meister Ihres Seelenlebens ein und lies mal, ist sehr interessant.
Also, mir hilft im Moment folgendes:
Sport im Fitnesszentrum. Unterschätze den Sport nicht (Serotoninmangel für Sportfreaks ein Fremdwort). Seit ich Sport im Fitnesszentrum mache, geht es mir tatsächlich erheblich besser, die Anspannung ist weniger geworden.
Dann nehme ich 3 mal täglich 20 Tropfen Schüsslersalz (Nr. 2, 5, 7, 13 und 21), auch hier habe ich das Gefühl, dass mir das sehr hilft. Im Moment nehme ich wieder täglich eine Vitamin D Tablette und eine Eisentablette, bei beiden hatte ich einen Mangel.
Dann mache ich progressive Muskelrelaxation, du findest im Youtube ein Entspannungsvideo, geht etwa 20 Minuten, finde ich super, fährt mich auch runter.
Dann achte ich auf meine Ernährung, ist auch ganz wichtig. Werde nun auch noch die Inkakost ausprobieren auf den leeren Magen am Morgen, damit das Serotonin einfacher in mein Hirn gelangt.
Dann wissen viele in meinem Umfeld, dass ich an einer Angststörung leide, das hilft mir auch, dass ich einfach erzählen kann, dass ich z.b. letzte Woche mit einer ehemaligen Arbeitskollegin essen war und mich unwohl fühlte und 45 Minuten lang nur Schwindel hatte, als ich mich ihr dann auch anvertraut hatte, war der Schwindel nach 10 Minuten verschwunden, ich habe einfach gemerkt, wie gut es tut, diesen schei. aus mir rauszureden.
Gerne sage ich dir auch, was ich bei meiner Psychologin in den 5 Sitzungen gelernt habe, da du ja doch noch ein paar Wochen warten musst mit deiner Therapie.
Also, das Tagebuch welche ich im Auftrag der Psychologin führe ist wie folgt unterteilt (ich führe es auf dem PC im Excel):
1. Situation
2. Gefühle
3. Automatische(r) Gedanke(n)
4. Rationale Antwort
5. Resultat
Der automatische Gedanke unter Punkt 3 ist massgebend, an dem muss du arbeiten.
Seit ich dieses Tagebuch führe, geht es mir so viel besser, weil ich erkennen konnte, dass meine Gedanken das ganze Übel ausgelöst haben.
Ich dachte so: Heute gehe mit xy in den Ausgang, hoffentlich fühle ich mich wohl, hoffentlich fühle ich mich nicht unwohl und kriege eine Panikattacke. prompt fühlte ich mich unwohl und habe Angst bekommen. Der automatische Gedanke war also: hoffentlich kriege ich keine Panikattacke.
Mit dem Protokoll denke ich nun so:
1. Situation: heute gehe ich mit xy in den Ausgang
2. Gefühle: ich freue mich (bin freudig)
3. Automatische(r) Gedanke(n): das wird ein schöner Abend mit xy, ich freue mich.
4. Rationale Antwort: es war immer schön mit xy (da holst du die Vergangenheit nach vorne).
5. Resultat: der Abend war schön.
Im Protokoll musst du unter jedem Punkt noch eine Bewertung abgeben, z.b. unter Punkt 2: Stufen Sie die Intensität des Gefühls auf einer Skala 1 - 100 ein.
Wenn du willst, kann ich dir das Raster des Protokolls schicken. Mir hilft das wirklich. Ich sehe auch, dass wenn ich Sport mache, ich bessere Tage habe und wenn ich 1 Woche keinen Sport mache, ich schlechtere Tage habe.
Ich habe meine Psychologin gefragt, wann ich wieder den Mut habe in die Bahn zu steigen und sie meinte, dass ich das üben muss, na ja, im Moment will ich das nicht üben aber ich übe andere Sache wie z.b. mit meiner Kollegin was trinken zu gehen und im Moment geht das immer besser, es wird wieder zur Normalität, man muss einfach positive Erfahrungen machen.
Ich finde diese Angststörung auch mühsam, vor allem wenn man sich vor Dingen fürchtet, die nicht gefährlich sind. Diese Nervosität ist so mühsam, aber sie wird immer weniger und dann gibt es wieder Rückfälle, ist einfach so. Aber wenn ich denke, wie es mir im Mai, Juni und Juli ging, dann bin ich echt dankbar, wie es mir jetzt geht.
Sich alles von der Seele reden tut einfach auch gut, ich hoffe, du hast Menschen um dich herum, die dir zuhören.
Liebe Grüsse
02.10.2018 08:55 •
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