@Bymoto20
„Mein Körper ist 24/7 in Alarmbereitschaft“ – ja, das ist der zentrale Satz. Und das ist auch dein eigentliches Problem, nicht dein Herz. Du hast kein kardiologisches, sondern ein neurologisch-psychophysiologisches Thema: dein Gehirn hat gelernt, ständig nach Gefahr zu scannen – und das tut es nun so zuverlässig, dass es bei jedem harmlosen Zucken Alarm schlägt.
„Ich habe mich in den letzten zehn Jahren so darauf gepolt, an allen kleinen Symptomen festzuhalten“ – und genau da liegt der Knackpunkt: Dein Gehirn läuft auf einem eingeübten Überlebensmodus, der sich nicht mehr abschaltet. Und je mehr du ärztlich abklären lässt (auch wenn’s verständlich ist), desto tiefer graben sich diese Muster ein. Du trainierst deinem Nervensystem mit jedem neuen Test: „Bleib lieber wachsam – es könnte ja doch was sein.“
Die T-Negativierung im EKG? Wenn der Kardiologe sagt, es sei unauffällig und wahrscheinlich lagebedingt – dann ist das so. Und ja, „ein Belastungs-EKG muss nicht immer was Schlimmes heißen“ – das war eine wichtige Aussage, die du bitte nicht gleich wieder relativierst.
Was dir fehlt, ist nicht eine weitere Untersuchung, sondern ein echter Reset deiner Reaktionsmuster. Keine Panik, das geht – aber nicht über „Noch mehr kontrollieren“, sondern über gezielte Nervensystem-Regulation, Verhaltenstherapie mit Fokus auf Exposition und Reaktionsveränderung – und vor allem: Übung, Übung, Übung, auch wenn’s nervt.
Denn solange du dein Nervensystem wie ein Spürhund auf „Körpersymptom-Fahndung“ losschickst, wirst du keine Ruhe finden – egal wie viele MRTs unauffällig sind. Die Frage ist nicht, ob etwas mit deinem Herzen ist, sondern: Wann glaubst du deinem eigenen Leben endlich, dass es ok ist?
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