Das ist eine unbewusste Wachsamkeitsreaktion des Körpers, was man so nicht realisiert. Menschen, die wie wir sowieso unter Angststörungen leiden, haben ja einen erhöhten Wachsamkeitspegel, weil wir unsere Umgebung generell bedrohlicher wahrnehmen als andere Menschen. Der Schlaf ist eine Phase, in welcher der Körper eigentlich runterfährt- bei besorgten, ängstlichen Menschen mit Ängsten lassen einen diverse Dinge manchmal nicht eisnchalfen. Darum sind Schlafstörungen bei Angstpatienten auch echt verbreitet- was natürlich nicht zur Besserung der Situation beiträgt, weil ein übermüdeter Körper streßanfälliger ist. Ein Teufelskreis also.
So zurück zum Schlaf: In vertrauter Umgebung kennt das Unterbewusstsein die Umgebungsgeräusche, ein Rauschen der Wasserspülung vom Nachbarn ein Stockwekr drüber weckt uns nicht, weil das als Ungefährlich abgespeichert worden ist. Oder das Rascheln der Blätter am Baum vorm Fenster oder das eigene Haustier, das in der Wohnung auch mal ein Geräusch macht: das kennt unser Unterbewusstsein und weckt darum nicht unsere aktiven Systeme. In fremder Umgebung haben wir jede Menge Informationen, die unsere überbesorgte Psyche erstmal einsortieren möchte. Passiert da was nicht Routinemäßiges, Zack, sind wir wach ohne das wir eigentlich mitgekriegt haben warum.
Geräusche, Gerüche, ob uns in dieser Umgebung bestimmte Gedanken beschäftigen... manchmal möchte unser Unterbewusstsein auch ein paar Langzeiterfahrungen haben, bevor es ein fremdes Nachtgeräusch als unwichtig, weiterschlafen abspeichert.
Um also in fremder Umgebung klar zu kommen, sollte man sich darauf trainieren:
nicht unbedingt schlafen wollen, sondern damit rechnen, dass die unbewussten Alarmsysteme einfach nicht ausreichend runterfahren dafür und das akzeptieren. Wir können nicht alles an unserem Körper steuern, also Zeit einplanen und sich selbst sagen warum gleich hier schlafen, über Nacht bleiben und wahrnehmen, dass hier nichts passiert ist auch ok, das liebes Unterbewusstsein, speicherst du mal schön ab und merkst dir das für den nächsten Versuch- eine ruhige Beschäftigung mitnehmen, die einen nicht groß fordert, damit unterbewusst alle Nachteindrücke abgespeichert werden können.
Gut ist, wenn man z.B. zuhause meditieren kann und das auch an anderen Orten hinkriegt. Dabei erreicht man teilweise eine ähnliche körperliche Entspannung oder auch geistige Entspannung wie im Schlaf und ist nicht ganz so erschöpft. Wichtig ist, dass man lernt, seine Gedanken aus üblichen Sorgenschleifen zu zerren, die einen wachhalten. Also keine To-Do Listen aufstellen oder all die Fehler meines Lebens im Geiste aufzählen, sondern andere Dinge nehmen, um den Kopf zu beschäftigen, wenn er denn wirklich keine Ruhe geben will.(Wohin würde eine Weltreise gehen, wenn ich der Tourmanager wäre, was würde ich alles ansehen wollen? Wie würde ich mein Traumhaus bauen, wie sähe der Garten aus, wie die Einrichtung? PMR ist auch nützlich.
Da die Tagesgeräusche anders sind als die Nachtgeräusche einer Umgebung, kann zwar woanders einen Mittagsschlaf halten helfen (ähnlich wie woanders meditieren) um den Körper daran zu gewöhnen, an fremden Orten runterzufahren, aber die Atmospähre einer Umgebung in der Nacht kann man nur nachts trainieren.
16.11.2013 13:37 •
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