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Hallo Zusammen,

ich benötige mal bitte euren Rat - vllt. hat einer ähnliches schon erlebt oder hat das gewissen Knowhow um mir nützliche Infos zu geben.

Mein Krankheitsbild besagt Angststörung mit Panikattacken.
Gerade in Warteschlangen, Zugfahrten oder generell Wartezeiten bekomme ich die Symptome einer sich ankündigenden Panikattacke. Ich komme gleich zum Punkt:
Mein Arbeitgeber verlangt von mir, dass ich eine 100km lange Reise mit dem Zug antrete, nur um dort eine etwaige Kündigung auszustellen.(Vermute ich in der aktuellen Situation)
Ich habe meinem Chef und der Personalabteilung von meinem Krankheitsbild erzählt und um einen Online-Termin gebeten, da eine Zugfahrt aktuell für mich nur möglich wäre, wenn ich vorher Tavor nehme und das möchte ich wirklich nur im absoluten Notfall nutzen.
Leider stößt mein Anliegen auf taube Ohren und es wird trotzdem eine Anwesenheit meinerseits gewünscht.
Habt ihr einen Tipp für mich, was ich tun kann?
Danke schonmal

14.10.2024 11:00 • 06.11.2024 #1


48 Antworten ↓


Zitat von Ospreay:
da eine Zugfahrt aktuell für mich nur möglich wäre, wenn ich vorher Tavor nehme und das möchte ich wirklich nur im absoluten Notfall nutzen.

Das ist doch ein triftiger Notfall.
Ich nehme vor wichtigen Terminen immer eine Schlaftablette.

A


Probleme mit Arbeitgeber aufgrund Angststörung / PA

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Danke für den Tipp, aber ich hab echt Respekt vor den Tavor, weshalb ich die nur nehme, wenn eine PA unumgänglich wird.

@Ospreay

Verstehe ich das richtig?

Du vermutest Dein AG möchte Dir in dem Termin die Kündigung übergeben?

@Luce1

Korrekt, es wurde mir schon indirekt vermittelt.
Ich bin halt dauerhaft im Homeoffice und habe immer meinen Job erledigt. Und mit einmal soll ich ins Center kommen, weil das Projekt, in dem ich aktuell arbeite endet und ich solle - Zitat Chef: mit der Option einer Kündigung rechnen

Unsere Firma hat alle digitalen Hilfsmittel um den Termin oder eine Unterschrift auch online durchzuführen

Also, lass Dich krankschreiben, wenn Du den Job nicht mehr möchtest.

Davon gehe ich mal aus, dass Du nicht mehr willst, denn man möchte ja ein gutes Arbeitsverhältnis haben, und da muss man manchmal in den sauren Apfel beißen.

Wenn er Dir die Kündigung geben möchte, dann möchte er es mit Zeugen machen, damit er dem Gericht (falls es zu einer Kündigungsschutzklage Deinerseits kommt), beweisen kann, dass Du die Kündigung erhalten hast.

Wichtig ist, dass Du eine Krankschreibung hast, damit Du nicht fristlos gekündigt wirst.

Ansonsten hat er viele andere Möglichkeiten, Dir die Kündigung mit Beweis zuzustellen, ist letztendlich nicht Dein Problem.

https://rechtsanwalt-tillmann.de/kuendi.../#:~:text=–%20Persönliche%20Übergabe%3A%20Die%20Kündigung%20kann,kann%20per%20Fax%20übermittelt%20werden.

Zitat von Ospreay:
Und mit einmal soll ich ins Center kommen, weil das Projekt, in dem ich aktuell arbeite endet

Das kann er so entscheiden.

Der Fall: Anordnung der Rückkehr aus dem Homeoffice grundsätzlich möglich.

Das LAG München entschied mit Urteil vom 26.08.2021 (LAG 3 SaGa 13/21),

“dass Arbeitgeber grundsätzlich jederzeit ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurück in den Betrieb holen können”.

Außer einer AU-Melödung hast du keine Optionen.

Der AG hat das Recht, dich in den Betrieb zu beordern. Für was auch immer.

Eine Kündigung kann er dir auch per Boten zustellen und unter Zeugen in den Umschlag legen.

@Luce1
Danke!
Ich hab mich auch nie davor verschlossen, mal ins Center zu reisen - fand es auch cool, die Kollegen und Chefs mal persönlich kennenzulernen. Aber halt nicht unter diesen Umständen.

Ich habe selbst noch Plan B und Plan C um im Fall der Fälle schnell wieder arbeiten zu können, aber erstmal muss ich die Geschichte hinter mich bringen.
Kann er mich grundsätzlich fristlos kündigen, auch wenn ich seit 3 1/2 Jahren im Unternehmen bin? Es muss doch eine Kündigungsfrist geben oder bin ich da auf dem Holzweg!?

Fristlose Kündigungen sind nur bei besonderen Sachverhalten möglich. Bspw. du beklaust den AG und das vertrauensverhältnis ist so zerrüttet, dass eine Weiterbeschäftigung nicht zumutbar ist.

Bei dir ist die Kündigung unter Beachtung der gesetzl. Kündigungsfristen möglich, sofern im Vertrag nichts Anderes vereinbart ist.

Er kann dich aber von der Arbeit freistellen (unter Fortzahlung der Bezüge) bis zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses.

Auf jeden Fall keinen Aufhebungsvertrag oder dergleichen unterschreiben.

PS: Ich finde es beeindruckend bis gruselig, dass man 3,5 Jahre in einem betrieb arbeitet und weder Kollegen noch vorgesetzte persönlich kennt.

@Ospreay Kündigungsfrist ist in Deinem Arbeitsvertrag festgelegt.

@Drkingschultz - man sieht sich ja trotzdem mal via Cam in Online Meetings. Das Privileg des Homeoffice hat man in unserer Firma auch nur bekommen, wenn man zu Corona-Zeiten bewiesen hat, dass man wirtschaftlich arbeitet, pünktlich ist und dem Arbeitgeber nicht auf der Nase rumtanzt. Vorallem wäre für mich ein Arbeitsweg von 100km (eine Strecke) unzumutbar, weshalb man dann sehr dankbar für die Homeoffice-Option ist

Ja, ist ja auch alles nachvollziehbar und wenn man diszipliniert genug ist, kann man zuhause ja teilweise auch besser arbeiten, als in der Firma.

Mich beeindruckt eher, dass man in 3,5 Jahren noch keinen wirklichen Kontakt in der realität mit Kollegen und Vorgesetzten hatte und wenn es nur mal nach Feierabend aufn B. ist.

Wenn Deine Angst so extrem ist, dann lass Dich krankschreiben. Eine Kündigung eines Arbeitsplatzes kann auch via Einschreiben übermittelt werden. Ein persönliches Erscheinen ist meines Wissens nicht erforderlich.
Gesundheit geht immer vor!

Wünsche Dir viel Kraft die Situation durchzustehen

Zitat von Drkingschultz:
Mich beeindruckt eher, dass man in 3,5 Jahren noch keinen wirklichen Kontakt in der realität mit Kollegen und Vorgesetzten hatte und wenn es nur mal nach Feierabend aufn B. ist.

Ich brauch das auch nicht unbedingt. Ich Arbeit im Homeoffice effizienter wie wenn mir im Büro ständig einer auf den Zeiger geht man telefoniert des Öfteren hat Meetings via Video- reicht doch

Ich würde dort auch nicht hinfahren und würde mich krank schreiben lassen wenn du eh schon der Annahme bist das die dich raus haben wollen…

Ich hatte ein Bewerbungsgespräch denen wäre 100% Remote und sogar Einarbeitung 100% Remote recht gewesen - denen habe ich von Anfang gesagt was geht und was nicht und warum - es gibt durchaus Arbeitgeber die da keine Ar. sind .., leider wollte dieser jenige aber etwas zu wenig bezahlen weiter suchen- kommt schon noch das passende!

@Nina2906

Ich hätte Plan B und Plan C um eine neue Stelle zu bekommen - das sehe ich als das tatsächlich kleinere Problem.
Ich denke ich werde den Weg der AU gehen.

Können die mir das Kündigungsschreiben auch während meiner Krankzeit per Einschreiben zustellen? Ich bin da leider nicht so drin in dem Thema und prüfe gern immer alle Optionen, bevor ich solche Wege gehe. Dann würde ich während dem krank meine Zeit sinnvoll nutzen und bei ner anderen Firma online vorstellig werden. Bei denen läuft auch alles 100% Remote und ich hab dort schon Kontakte

@Ospreay klar können die die per Post zustellen. N alten Sch…. muss das persönlich erfolgen. Der AG braucht halt n Nachweis den hat der dann durch das Einwurf Einschreiben

Was das für ne Firma ich such auch noch was

Lass dich da nicht mürbe machen von denen … das is für mich Schikane, wenn ich wen kündigen will is mir das egal wie- ob persönlich oder per Post.
Sponsor-Mitgliedschaft

Wird denen auch egal sein. Es geht nur um die Nachweisbarkeit des Zugangs der Kündigung.

Ein Einschreiben ist kein wasserdichter Nachweis. Man kann zwar den Zugang des Einschreibens nachweisen, aber nicht was drin war.

Man müßte also unter Zeugen die Kündigung in den Umschlag tun und dann als Einschreiben absenden.

Der Zugang der Kündigung ist belegt mit dem Nachweis des Einwurfeinschreibens. Im Normalfall wird ja auch das Dokument an sich digital oder altbacken abgelegt welches hier versandt worden ist…

Und es ist ja auch so- einer fertigt das Dokument an- der Chef unterschreibt. Sind wir ja da auch schon bei „Zeugen“

Dann hätte ich hier schon oft Probleme gehabt beim kündigen von Leuten - egal bei welchem Arbeitgeber.

Letztendlich wär es mir egal wie sie die Kündigung zustellen - und wenn die mit einem Flugzeugbanner vorbei fliegen ich denke der „Käse“ ist für dich mit dem Arbeitgeber eh gegessen oder?

Ja, wenn die Leute auf die Kündigung reagieren, ist das auch kein Problem.

Aber wenn du jemandem kündigst, der nicht drauf reagiert, dann ist es durchaus möglich, dass vor dem Arbeitsgericht festgestellt wird, dass die Kündigung nicht zugegangen ist. Der AN muß natürlich abstreiten, die erhalten zu haben.

Wie gesagt, ein Einschreiben ohne Nachweis, was drin ist, is tkein Nachweis über den Zugang einer Kündigung.

Meine Frau kriegt regelmäßig vom AG wichtige Dokumente nach Hause geschickt, immer per Einschreiben. Da könnte der AG jederzeit behaupten, das Einschreiben vom xx.xx.xx war die Kündigung.

Geht halt alles, solange der AN mitspielt. Aber wenn der sich etwas auskennt und alle Register zieht, geht der AG baden.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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