helledd
ich leide seit mitte 2004 an einer agoraphobie mit panikattacken und massiven schulängsten. es ging in den letzten 6 jahre mal besser und mal schlechter. momentan bin ich wieder in einer schlechten phase...
ich habe nach langer suche die möglichkeit bekommen, täglich ein paar stunden zu arbeiten. in dem letzten halben jahr habe ich abwechselnd 3 und 4 stunden täglich gearbeitet, womit ich einigermaßen gut zurecht kam. ich war im landschafts- und gartenbau beschäftigt und habe zwei mal wöchentlich der sekretärin in dem betrieb bei der büroarbeit ausgeholfen.
seit dem 1. dezember wurden meine arbeitsstunden auf 6 stunden täglich aufgestockt. und das ist mein problem: das letzte halbe jahr bin ich abends endlich mal wieder ohne bauchschmerzen ins bett gegangen, weil ich keine übermäßig große angst vor dem nächsten morgen hatte. jetzt ist es wieder das komplette gegenteil.
eine meiner größten ängste ist, mich in der mittagspause zu organisieren, da mich die ständige angst begleitet, dass ich ohnmächtig werden könnte. deshalb esse ich übertrieben viel, wenn ich auf der arbeit bin und weiß, ich werde mit dingen konfrontiert, bei denen ich leistungsfähig sein muss. zu hause ist das gar kein so großes problem... da frühstücke ich morgens und brauche bis zum mittag auch nichts mehr zu mir zu nehmen.
bei mir hat sich so ein zwanghaftes denken eingeschlichen. so nach dem mott: ich muss (eine warme mahlzeit) essen, sonst kippe ich um! und: hungergefühle bedeuten, dass es mir schwindlig werden könnte und deshalb die gefahr größer ist, dass ich aufgrund der ganzen körpergefühle in eine panikattacke gerate und deshalb ohnmächtig werden könnte.
als ich 4 stunden gearbeitet habe, bin ich um 12 heim, sodass die ganzen probleme mit der mittagspause gar nicht augetaucht sind.
generell habe ich große, große probleme damit, vor dem mittagessen irgendwelche unternehmungen zu machen. ich fühl mich dann einfach nicht stark genug, laufe innerlich auf 180, weil ich nur auf den moment warte, in dem ich hunger bekomme und meine ängste aufkommen, dass ich umkippen könnte. nach dem mittagessen ist das alles gar nicht so dramatisch. wenn ich dann gegen abend hunger bekomme, kann ich das z.b. besser aushalten, als das hungergefühl vor dem mittagessen. kennt das jemand von euch?
ich weiß im grunde, dass meine ängste unbegründet sind. ich weiß, dass ein mensch mehrere wochen ohne essen überleben kann usw. nur helfen tut's mir irgendwie nichts
zudem hab ich die absolute krise, dass ich wegen meinem übertriebenen essverhalten schon zugenommen habe. ich habe vor einigen jahren aufgrund von psychopharmaka und meiner psychischen verfassung an die 15 kilo zugenommen. habe die mühsam wieder abtrainiert und möchte auf keinen fall wieder zunehmen!
mein therapeut meinte, dass bezüglich des essens bei mir einige zwänge vorliegen. ich sollte das nicht so eng sehen. das wäre doch eine tolle sache, wenn ich das mit den 6 stunden arbeiten hinbekommen würde. ist ja alles schön und gut, aber irgendwie fühl ich mich nicht wirklich verstanden?!
was meint ihr? habt ihr eine taktik, wie ihr eure ängste bezüglich dem mittagessen auf der arbeit entgegenwirken könnt? würde mich schon beruhigen, wenn sich jemand meldet, der meine problematik ein bisschen nachvollziehen kann!
08.12.2010 10:34 • • 24.03.2011 #1