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Hallo ihr Lieben,

lange habe ich überlegt mich hier anzumelden, aber dieses Forum hat mir schon oft geholfen und ich würde gerne wissen ob es anderen auch so geht oder ich alleine damit bin.

Angefangen hat alles an Weihnachten, plötzlich Schwindel, Herzrasen, direkt Panik. Notaufnahme, Bluthochdruck festgestellt und danach 4 Tage medikamentös eingestellt. Diesen Schwindel hatte ich schon 4 Wochen vorher immer wieder, hatte mir da schon große Sorgen gemacht und die Angst zum Arzt zu gehen wurde immer größer, aber auch die Angst vor einer schlimmen Krankheit. Dachte 3 Jahre lang ich hätte etwas mit dem Herzen, immer wieder Herzstolpern gehabt, aber es gab auch Phasen ohne.
Als ich wieder zu Hause war änderte ich mein Leben, Sport, Zeit für mich, Gewichtsabnahme, erstmal Krankschreiben lassen. Bin alleinerziehende Mama von einem Kind und vollzeit berufstätig. Mein Vater ist vor 3 karren plötzlich im Alter von 57 verstorben am einem Herzinfarkt. Diese Ängste und Sorgen habe ich bis Dezember erfolgreich verdrängt. Das wurde mir jetzt deutlich. Bis dato dachte ich auch, dass ich wieder unter starken Ängsten und Panikattacken leide. Das ich es schaffe etwas dagegen zu tun und mir mein Leben nicht davon bestimmen lasse, wie vor 16 Jahren, als die Angst und Panik akut anfing. Krankheitsängste sind eh immer schon ein Thema bei mir gewesen, mich aber nie zum Arzt getraut.

Gestern Nacht lag ich im Bett, laß mein Buch, kam gerade zur Ruhe, da ging es wieder los. Herzrasen, starkes Herzklopfen, und gleichzeitig Herzstolpern dauerhaft. Ich dachte jeden Moment ich kippe um, ich wurde super ängstlich und panisch. Es war ein ganz schlimmer Zustand, zumal ich alleine mit meinem Kind bin. Habe *beep* den Notruf angerufen.
Schlafstörungen habe ich auch schon seit 10 Jahren und nehme jeden Abend Quetiapin 25 mg, gestern allerdings 175 mg ,nach Rücksprache darf ich bis 200 hochgehen. Ich habe die letzten 4 Wochen miserabel geschlafen bis gar nicht.
Ich dachte zunächst die Symptome kommen evtl. von dem Medikament, weil es so hoch dosiert ist, allerdings habe ich die Abende davor auch 150 mg genommen ohne Erfolg. Schlafen konnte ich trotzdem nicht. Bis der Krankenwagen kam verging eine gute halbe Stunde, in der Zeit hatte ich durchgehend einen hohen Puls, Herzrasen, Herzklopfen und stolpern.
Die Sanitäter haben dann vor Ort ein EKG geschrieben und den Puls gemessen, dieser war bei 170 und sie nahmen mich mit. Jetzt liege ich hier, Langzeit EKG und Blutdruck wird gerade gemacht,Ultraschall/Echo war unauffällig, war es aber vor 2 Wochen auch schon.
Ich kann einfach nicht glauben, dass diese Symptome nur Angstbedingt sind, denn die waren/sind so heftig gewesen, dass ich keinen Moment dachte ich sterben gleich. Ich konnte nicht sitzen nur laufen und das, dass Herz so stolperte machte mich noch mehr panisch.
Ich dachte eigentlich ich komme wieder durch, kann mich meinen Ängsten stellen. Aber diese Situation wirft mich so sehr zurück. Die Angst, dass es nochmal passiert, diesen Zustand halte ich nicht aus, muss ich dann nochmal den RTW rufen?!
Kennt jemand diese krasse Symptomatik mit Krankenhausaufenthalten. Kann es Kur Panik sein oder doch etwas ernsthaftes? Dieses Ungewisse macht mir wirklich Angst.
Ich trinke und rauche nicht, bin übergewichtig, das ändere ich aber derzeit. Ich möchte nicht immer in dieser Angst leben, gleich geht es wieder los. Das macht mich wahnsinnig.
Medikamente nehme ich Ramipril, Quetiapin und Tromcardin. Vielleicht sind Wechselwirkungen möglich, aber hier im Krankenhaus bekomme ich diese Medikamente genauso.

Über einen Austausch wäre ich sehr dankbar.

Lieben Gruß

13.01.2023 20:35 • 29.01.2023 x 1 #1


9 Antworten ↓


Hallo Nachteule,Oh je mir geht's gerade ähnlich....13.12 ist meine Mama plötzlich gestorben und nun gehe ich schon 4 Wochen durch die Decke.Dieses verdrängen kenne ich auch gut.1988 ist mein Opa im Urlaub an einem schweren Herzinfarkt gestorben und ich hatte zuerst *nur* einen Schock.Keine Trauer,einfach nur Fassungslosigkeit!
6 Jahre später hat's mich dann richtig erwischt und eine Angst/Panikattacke jagte die nächste.
10 Jahre hatte ich jetzt Ruhe und nun geht's wieder los.

Was deine Medikamente betrifft könnte da schon das eine oder andere nicht zusammenpassen.
Nahrungsergänzungsmittel können oft einiges durcheinander bringen und dann kann es zu solchen *Attacken* kommen.Das liegt oft am Kalium oder Magnesium.
Nehmen wir einmal an es kommt zu einem Blutdruckabfall dann steuert der Organismus gegen und der Puls steigt.
Das hatte ich am Donnerstag.Ich hocke auf der Couch und beobachte das Blutdruckgerät bei der 24 h Messung.
Gegen 23 Uhr ging's runter auf 100/70 was für mich schon sehr ungewohnt ist (bin immer an der Grenze zu 140)
Bin aufgesprungen dann hat das Ding nochmal nachgepumpt und der Puls ging auf 120.
Das gleiche dann noch 3 mal hintereinander und ich war fertig.

An deiner Stelle würde ich zumindest einmal das Nahrungsergänzungsmittel weglassen und fragen ob man das Quetiapin durch ein Medikament ersetzten kannt welches nicht die Qtc Zeit verändert.
Bei dem *Mix* kommt selten etwas gutes heraus.
Neuroleptika, Blutdruckmedikament und Nahrungsergänzung mit Kalium und Magnesium ist einfach zuviel und da kann das Herz schon Mal anfangen zu spinnen.

A


Plötzliches Herzrasen,-klopfen,-und stolpern/Notruf

x 3


Danke für deine Antwort. Werde es morgen hier im Krankenhaus besprechen. Habe auch nach Wechselwirkungen gesucht und ergab auch eine Wechselwirkung bei dem Tromcardin und Ramipril. Mal schauen was die morgen sagen.

Dann geht's dir wie mir, nur das ich diese Symptome zu Hause nicht unter Kontrolle bekomme. Sie so plötzlich kommen und dann nun zum zweiten Mal im Krankenhaus gelandet bin.

Man verdrängt solange und dann holt es einen ein. Niemals hätte ich das gesagt. Ich kann mit auch einfach nicht vorstellen, dass diese krassen Symptome nur von der Angst und Panik kommen. Hatte ich ja die letzten 16 Jahre so auch nicht. Das macht noch mehr Angst.

Zitat von Nachteulej87:
Danke für deine Antwort. Werde es morgen hier im Krankenhaus besprechen. Habe auch nach Wechselwirkungen gesucht und ergab auch eine Wechselwirkung ...

Ich kann dir die App Vimedi empfehlen.die erinnert dich an Einnahmen und zeigt
WW an

Zitat von Nachteulej87:
Danke für deine Antwort. Werde es morgen hier im Krankenhaus besprechen. Habe auch nach Wechselwirkungen gesucht und ergab auch eine Wechselwirkung bei dem Tromcardin und Ramipril. Mal schauen was die morgen sagen. Dann geht's dir wie mir, nur das ich diese Symptome zu Hause nicht unter Kontrolle bekomme. Sie so ...

Gerne.Erwarte aber von den Ärzten keine Aussagen ob du etwas absetzen sollst oder nicht.
Wenn die dich einmal in die Abteilung *Kopfsachen* gesteckt haben kommt da meistens nix mehr konstruktives.
Ich hab Ramipril und Mirtazapin hier rumliegen und traue mich keins davon zu nehmen.
Nachdem ich so oft schon mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen hatte wird man einfach vorsichtiger.
Am besten ist viel spazierengehen das macht den Kopf frei.Gesunde Ernährung,nicht rauchen und wenig Alk. sind dann das nächste.
Ich weiß ehrlich gesagt auch noch nicht,ob ich das unter Kontrolle bekomme.
Ich renne den ganzen Tag durch die Gegend,versuche meinen Haushalt zu machen und hoffe das ich nachts schlafen kann.Nächste Woche geht's dann zur Psychotherapie.
Depressionen sind etwas anderes wie diese Unruhe und Panik und 2013 musste ich deshalb auch schon in eine psychiatrische Klinik für 3 Wochen.4 X die Woche Rettungsdienst rufen war da keinen Seltenheit mehr.
Das die einen dann nicht mehr ernst nehmen ist klar.
Dazu kamen somatische Beschwerden und ich hab tausende Euro für sinnlose Untersuchungen verschwendet.
Kopf CT,Herz CT und vieles mehr.
Die Psyche hatte ich immer als letztes auf dem Schirm.
Wir müssen da alle durch,umbringen ist keine Option!

@Faultier ich warte jetzt trotzdem erstmal ab was die Ärzte sagen. Hatte gestern eine Untersuchung bei dem Chefarzt und er meinte wir gehen dem ganzen auf den Grund. Wenn es nur eine Panikattacke gewesen wäre, was ich immer noch nicht glauben kann, weil auch on Anwesenheit der Sanitäter und auch im RTW der Puls kaum runterging. Erst nach Gabe in der Notaufnahme mit Medikation wurde es besser. Die Angst ist so groß in mir mittlerweile, das es plötzlich wieder kommt. Ich glaube, wenn es eine Panikattacke gewesen wäre, wären die Symptome rückläufig geworden, sobald die Sanitäter da waren. Habe hier gestern nur 25 mg Quetiapin bekommen, sollte es ausprobieren, hatte Gott sei dank keine Attacke und konnte etwas schlafen, so wie es das Langzeit Blutdruck Messgerät und EKG zugelassen hat, plus schnarchender Zimmernachbarin. Vielleicht lag es wirklich an 175 mg Quetiapin auf einmal. Aber ich weiß es nicht.


Ich weiß das ich auch eine Angst und Panikstörung habe, aber solche Symptome hatte ich nie. Auch der plötzliche Tod meines Papa vor 3 Jahren spielt eine große Rolle. Er es alleine zu Hause und hatte vermutlich einen Infarkt. Das löst bei solchen Symptomen natürlich noch mehr Angst aus.

Danke für deine Erfahrungen und den Austausch.

Hallo!
Ich bin neu im Forum und habe deinen Beitrag gesehen.
Ich bin 27 und leide ebenso an Panikattacken, Depressionen und Angstzuständen.
Wenn ich eines gelernt habe dann ist es das die Psyche sehr viel mehr mit unserem Körper verbunden ist als wir denken.
Zudem kommt aber auch das bei mir Herzrhythmusstörungen diagnostiziert worden sind. Wahrscheinlich auch durch die Psyche. Durch die Panikattacken versetzt sich dein Körper in höchste Alarmbereitschaft und leistet Überstunden sozusagen. Ich hab noch erblich bedingten Hintergrund aber es kann durchaus sein das diese Herzprobleme die du hast durch die Psyche ausgelöst worden sind. Die sind aber real diese Probleme. Also würde ich dir raten dran zu bleiben und rauszufinden was du tun kannst.
Betablocker sind übrigens nicht schlimm, ich nehme jetzt Blutverdünner und Betablocker. Und mir geht's soweit okay. Auch wenn ich noch keine feste Diagnose habe.

Zitat:
Ich kann einfach nicht glauben, dass diese Symptome nur Angstbedingt sind, denn die waren/sind so heftig gewesen, ... Ich konnte nicht sitzen nur laufen

@Nachteule87
Bei einer Angstattacke schießt Adrenalin etc durch den Körper.
Das aktiviert einen, deshalb dein Bedürfnis zu laufen statt zu sitzen.
Die Bewegung baut das Adrenalin langsam ab, aber es dauert seine Zeit.
Deshalb war dein Zustand nicht gleich besser, als die Sanis eintrafen.
(googel mal nach was bei angst im körper passiert)

Das Forum ist übrigens voll von Geschichten wie deiner.
Lies ein bischen herum. Es tut gut zu sehen, daß man damit nicht allein ist,
auch wenn die Anderen einem leid tun, weil sie dasselbe durchmachen.

Danke für eure Beiträge️

Im Krankenhaus wurde alles untersucht, ich hatte eine wirklich schreckliche Herzkatheteruntersuchung mit Stimulation des Herzens ob krankhafte Herzrhytmusstörungen vorliegen, ein Schluck Echo wurde auch gemacht um hinters Herz zu schauen. Alles war ohne Befund und ich wurde entlassen mit den Worten, ihr Herz ist gesund. Ich habe nach dieser Attacke das Quetiapin sofort abgesetzt, weil ich es damit in Verbindung gebracht habe. Quetiapin nahm ich 5 Jahre lang am Stück wegen Schlafstörungen, konnte aber fast immer sehr gut damit schlafen mit nur 25 mg. Die Jahre davor immer Promethazin sehr hoch dosiert, irgendwann half es nicht mehr. Leide seit 11 Jahren an Schlafstörungen nach der Trennung des Kindesvaters, der sich kurz nach der Geburt unseres Kindes getrennt hat .

Im Dezember 22 vor lauter Ängsten vor schlimmen Krankheiten nahm ich bis 175 mg und ich glaube das war zuviel.

Ich habe jetzt abklären lassen, körperlich bin ich anscheinend gesund. Was ich wirklich nicht glauben konnte.

Aber die Schlafstörungen kamen mit voller Wucht zurück. Ich war einfach nur noch schlaflos und nix half. Bzw. Wollte ich eigentlich keine Medikamente mehr nehmen und dachte es wird schon so wieder klappen. Die Geduld es auszuprobieren, wenn man wochenlang schlaflos ist, ist sehr gering, ich war zu nichts mehr in der Lage. Mittlerweile 5 Wochen krankgeschrieben.

Mein Psychiater verschrieb mir Zopiclon 7,5 mg und bei Bedarf Bromazepam. Aber alles nur für eine kurze Zeit.

Das half mir aber auch nicht. Klar das Bromazepam beruhigt total, ließ mich kurz schlafen, aber es war keine Dauerlösung, das wusste ich und nahm es auch dementsprechend nur selten. Zopiclon half 2-3 Stunden danach wieder schlaflos. Ich habe alles getan um nur wieder schlafen zu können, auch ohne Medikamente, aber keine Chance.

Diese Situation hat mich schon depressiv gemacht, ich dachte mein Körper kann nicht mehr schlafen. Ich dachte, jetzt wo ich weiß, körperlich ist alles gut, ich brauche davor keine Angst mehr zu haben, kann ich auch wieder normal schlafen.
Dem war aber nicht so.

Bin gestern nochmal zu meinen Psychiater, wirklich mit den Kräften am Ende. Bin alleinerziehende Mama und eigentlich vollzeit berufstätig.

Dieser verschrieb mir dann Trimiparim 100 mg, davon sollte ich 25mg nehmen zum Abend.
Habe dann letzte Nacht erst so versucht und bis 3 Uhr rumgedöst, bis ich sie dann genommen habe. Ich habe erst immer große Angst ein neues Medikament zu nutzen. Und ich konnte endlich wieder schlafen nach Tagen/Wochen. Heute fühle ich mich soviel besser.

Ich hoffe aber auch sehr, dass ich es irgendwann ohne Tabletten schaffen werde. Nur gerade nach dieser heftigen Zeit brauche ich sie wahrscheinlich einfach.

Da hast du ja einiges hinter dir...Schön,dass es dir wieder besser geht.
Ja das mit den Medikamenten ist so eine Sache.Mein Hausarzt hat mir jetzt 4 Medis verschrieben und ich kann (noch) keins nehmen da die Angst vor den Nebenwirkungen zu gross ist.
Das eine für die Stimmung,das andere zum schlafen,das nächste gegen die Depression und jetzt auch noch eins für den Blutdruck.
Beim Psychiater habe ich erst im März einen Termin...mal schauen was der zu dem Cocktail dann sagt.
Hausärzte sind da ziemlich sorglos was das verschreiben von Medikamenten betrifft.
Wenn ich es nicht schaffe 10 KG abzunehmen wird zumindest der Blutdrucksenker Pflicht.

Ich gehe jetzt wieder mehr spazieren und hab mein Bett umgestellt was beim schlafen wahre Wunder wirkt.
Früher um 1 Uhr ins Bett und um 3/5 bzw 4/6 Uhr wach.
Das ging 6 Wochen am Stück so und ich war schon an der Grenze zum Wahnsinn.
Ich kenne das gut.
Es geht früher oder später auch sicher auch bei dir wieder ohne Medis.Ich drücke dir die Daumen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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