Guten Morgen,
ich hab das auch schon probiert,mit der Angst zu reden.Das funktioniert,allerdings nur,wenn man sie frühzeitig bemerkt.
Wenn man schon mittendrin hängt in einer Panikattacke,hilft nurnoch das Wissen bzw. die Erfahrung,dass sie vorbeigeht.
Mir half während der Attacken nur weinen und es rauszulassen...
Besonders wichtig finde ich,sich mit der Angst auseinanderzusetzen,wenn sie gerade nicht da ist...
In der Klinik wurden mir Angstinformationen vermittelt,also reine biologische Informationen,wie der Körper funktioniert.
Ich fand das zunächst total uninteressant,weil ich dachte: Was soll mir das jetzt bringen...
Es war aber eine Hausaufgabe und ich habe dann gelernt,dass der Körper bei Angstreaktionen ab einem gewissen Grad immer und automatisch die Notbremse zieht.Egal,was wir tun.
Das hat was mit dem Sympathikus und Parasympathikus zu tun.
Der Parasympathikus sorgt automatisch für Entspannung ,weil der Körper eine maximale Anspannung nur max. 20 Minuten aufrechterhalten kann.
Ich selbst hatte das Gefühl,dass es Stunden dauerte,bis ich wieder einigermassen normal war,das ist dann eher eine subjektive Empfindung,weil Minuten einem dann wie Stunden vorkommen...
Wenn die Angst wiederkam,hab ich mir gesagt:
Ich warte jetzt auf den Parasympathikus
Ich hab mir das dann immer wieder vorgebetet,bis die Angst gegangen war.
Das ist am Anfang echt schwer,wenn einem die Knie zittern,die Augen tränen und einem übel ist und man sich am liebsten irgendwo verkriechen möchte...
Die ersten Male muss man da durch aber nach einiger Zeit verselbstständigt sich das neue Denken im positiven Sinne.
Das erfordert Geduld,die man aber leider aufbringen muss,so schwer es auch (gerade am Anfang) ist.
Die ersten Schritte sind die schwersten aber der Einsatz lohnt sich definitiv.
Langfristig ist dann wichtig,dass man schaut,wo das herkam mit der Angst,sie hat ja eine Botschaft und kommt nicht vom Himmel gefallen,auch ,wenn es sich so anfühlt.
In meinem Fall war es so,dass ich mich selbst sehr abgelehnt habe und meine inneren Grenzen permanent überschritten habe.Hauptsache funktionieren...
Die Angst ist FÜR uns und nicht gegen uns.
Sie ist unser Freund,der uns ermahnt: Vergiss Dich selbst nicht.Sei Dir selbst ein Freund und stehe für Dich ein.
15.10.2016 10:05 •
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