@ evivanvalence
Hallo evivanvalence,
Zitat:fakt ist… irgendwas war nicht in Ordnung.. irgendwas läst mich so sein, wie ich jetzt bin.
Du kannst fest davon ausgehen, dass dies so war und ist, wie Du es geschrieben hast.
Zitat:Was das ist, muss ich nur noch herausfinden.
Mehrere Gründe werden dafür verantwortlich sein, dass Du Dich gedanklich so entwickelt hast.
Wie ist das eigentlich mit Deinem Verhalten und allem, was Du so gedacht hast?
Bist Du davon überzeugt, dass Du immer alles richtig gemacht hast?
Oder was hast Du in Deinem Leben so alles falsch gemacht, was Dich ängstlicher werden ließ?
Zitat:Das Problem ist ja, dass ich gern Dinge unternehmen und tun WÜRDE..
Das ganze Problem ist nur, wenn ich beispielsweise vorhabe mit meinem Partner,
mit dem Fahrrad zur nächsten Eisdile zu fahren…ja, ich schon vorher Panik/Stress bekomme…
Du beschreibst hier einen völlig normalen Vorgang in Deinem Gehirn. Diesen Vorgang bewertest Du meiner Meinung nach
aber falsch Du gibst dem Gefühl viel zu viel Bedeutung.
Das Angstgefühl ist ein ständig anwesendes Gefühl im Kopf. Dieses Angstgefühl hilft dabei, uns durch das Leben zu steuern.
Bei allem, was ein Mensch tun will, macht der Kopf fast automatisch vorher eine kurze Erfolgsaussicht und Risiko-Einschätzung.Die Bewertung des Risikos erfolgt vermutlich dafür bewusst und wird durch unser Unterbewusstsein angestoßen.
Willst Du über eine stark befahrene Straße gehen, hilft Dir das Angstgefühl den besten Moment dafür heraus zu finden.
Es hilft Dir auch, einen Fußgängerüberweg oder eine Ampel zu finden.
Willst Du Fahrrad fahren, hilft Dir das Angstgefühl an alle die Dinge zu denken, welche gefährlich sein können. Deshalb
ziehst Du eventuell einen Helm auf, eine warme Jacke an und hörst die Wettervorhersage.
Gehst Du einkaufen sagt Dir das Angstgefühl, bitte nimm genug Geld mit, die kleine Tasche reicht bestimmt nicht und
für drei Geschäfte ist die Zeit heute etwas zu knapp.
Ich finde dieses Angstgefühl meistens sehr hilfreich. Zugegeben, manchmal nervt es auch verdammt, vor allem wenn
es schnell gehen soll. Manchmal schaue ich dreimal nach, ob ich den Herd in der Küche ausgeschaltet habe, wenn ich
weg gehe. Nur weil ich es eilig habe und in Gedanken schon auf dem Weg bin, fordert mein Angstgefühl eine bis zu
dreifache Bestätigung.
Und dieses Angstgefühl, hat sich bei Dir verselbstständigt? Warum ärgert es Dich?
Warum glaubst Du immer, es hat Recht? Es will doch nur, dass Du die einfachsten, sehr wahrscheinlichen Probleme, die
in der Zukunft kommen können, schon vorher ahnst.
Das Angstgefühl darf Dir ja erzählen, wenn Du Fahrrad fahren willst, kann Dir etwas Schlimmes passieren. Da musst Du
aber gegen argumentieren. Sage ich passe auf. Mir wird nichts passieren.
Wenn Du Kieferschmerzen hast und Dein Angstgefühl sagt Dir. Das kann eine schlimme Krankheit sein. Dann musst Du
gegenhalten. Sage Dir, warum sollte es eine schlimme Krankheit sein? Sehr unwahrscheinlich. Erst werde ich mal überprüfen,
ob das nicht völlig harmlos ist.
Damit will ich sagen. Angstgefühle sind immer zu spüren, sofort morgens, wenn Du wach wirst, bis abends, wenn
Du gerade einschläfst.
Deine Gefühle sind immer da.Bitte sage mir, wann und warum Du entschieden hast, dass Du keine Angstgefühle mehr spüren willst? Oder was hat
Dich dazu veranlasst, die Risiko-Einschätzung Deines Kopfes zur Realität werden zu lassen?
War das nicht eine Deiner größten Fehlentscheidungen der letzten Jahre?
Und jetzt fragst Du, wie fange ich das an? Damit es besser wird.
Wenn Du das verstanden hast, was die Angst ist, und was sie ständig macht, solltest Du Dir die Antwort weitgehend
selbst geben können.
Viele Grüße
Bernhard