@TomLoane
Jo, also wenn man sich mal die Beitragsliste anschaut, wird doch eins glasklar: Das hier ist nicht plötzlich passiert, wie du jetzt im neuen Beitrag behauptet. Da ist nix mit „seit vier Tagen plötzlich Angststörung“ – das ist seit Monaten am Köcheln. Nur halt jetzt auf’m neuen Höhepunkt. Und das ist ja auch okay, sowas schleicht sich oft an. Aber dann bitte nicht so tun, als wär’s aus dem Nichts gekommen.
Und dieser Satz „Mir geht’s sooo beschissen, geht’s jemandem auch so?“ – ja, nett gemeint, aber irgendwie auch ein Schlag ins Gesicht für Leute, die seit Jahren keine Therapieplätze finden, Panikattacken im Supermarkt kriegen, ihre Wohnung nicht mehr verlassen können und nicht mal bis zur Notaufnahme kommen würden, weil’s sie komplett lahmlegt. Du kannst Zug fahren, kannst zur Klinik, kannst Gespräche führen – und ja, das ist trotzdem schlimm, aber eben nicht „unerträglich krasser Ausnahmezustand“, wie dus gerade darstellt.
Und dann dieser ewige Dreiklang: Symptome Arzt sagt es ist psychisch du glaubt’s nicht oder nimmst nix ein postet wieder. Es ist wie so ein Loop aus „Hilfe, ich sterbe!“ und „Ich will aber nicht das nehmen, was helfen würde.“ Und irgendwann muss man sich ehrlich fragen: Willst du da raus oder willst du dich nur von Forum zu Forum hangeln, bis du das perfekte Beruhigungsrezept bekommst?
Dein Psychiater hat’s dir erklärt, hat dir Optionen gegeben, sogar die Tür zur stationären Aufnahme offen gelassen – also was genau fehlt noch? Irgendwann musst du eben den Schritt machen, ins Vertrauen zu gehen – und nicht in jedem Symptom ne neue Katastrophe sehen.
Du bisz nicht „verrückt“, es ist einfach im Teufelskreis – aber wie bei jedem Kreis: Man kommt nicht raus, wenn man nur im Kreis weiterläuft und bei jeder Ecke wieder nach einem Notausgang schreit, ohne mal stehen zu bleiben und sich umzudrehen.
Also ja: Angststörung. Klassisch. Gut behandelbar. Aber nicht durch ständiges Vermeiden, Googeln, Fragen. Sondern durch konsequente Schritte. Therapie, Medikament (wenn nötig), und Geduld. Keine Wunderlösung – aber eine verdammt gute Prognose, wenn man wirklich anfängt, den Weg zu gehen.
Ganz ehrlich, Tom: Du hast in deinen letzten zehn Beiträgen schon richtig viele Tipps bekommen. Gute, durchdachte, hilfreiche Antworten – von Leuten, die wissen, wie sich sowas anfühlt. Aber anstatt die mal umzusetzen, machst du den nächsten Beitrag auf und fragst wieder von vorn.
Du brauchst keine neuen Tipps. Du musst endlich anfangen, auf das zu hören, was dir schon zigmal geschrieben wurde. Angst wird nicht kleiner, wenn man sie ständig neu aufrollt – sondern wenn man sich ihr stellt, Stück für Stück, mit dem, was man an die Hand bekommen hat.
Klar ist das schwer. Und klar fühlt sich’s beschissen an. Aber du bist nicht hilflos. Du stehst dir nur selbst im Weg, weil du die Verantwortung immer wieder an den nächsten Forumspost abgeben willst. Raus kommst du da nur, wenn du aufhörst zu fragen, ob es geht – und anfängst zu machen.
Gestern 22:02 •
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