Hallo Leute!
Mein letzter Eintrag liegt 8 Monate zurück und in der Zeit ist viel passiert.
Ich habe mich von meiner Freundin getrennt, dann haben wir wieder zueinander gefunden. Ich habe meine erste eigene Wohnung bezogen und noch keine einzige Nacht allein dort verbracht.
Mittlerweile, also seit einem Monat, haben sich meine Panikattacken um ein vielfaches verschlimmert. Ich kann tagsüber nicht mehr alleine sein. Sobald meine Freundin abends eingeschlafen ist, gucke ich andauernd aus dem Fenster und schaue, ob in der Nachbarschaft noch irgendwo Lichter brennen, damit ich mich nicht so alleine fühle. Ich hatte letztens neben ihr eine Panikattacke - wir guckten einen Film, es war nicht sonderlich spät und es ist auch nichts vorgefallen, was mich hätte aus der Ruhe bringen können. Auf einmal fing ich an zu hyperventilieren, sagte ihr 'Hilf mir' - bekam keine Luft, sprang auf und riss das Fenster auf, sodass sämtliche Gegenstände von der Fensterbank vielen, und rang nach Luft. Dann war es vorbei, ich saß ca. eine Stunde ganz stumm nur so da, schaute auf den Fernseher aber bekam nichts mehr um mich herum mit. Ich fühle mich nach einer Attacke immer so, als wäre ich einen Marathon gelaufen, müde, erschöpft und kaum ansprechbar.
Eine Woche darauf fuhr ich mit meiner Freundin in die nächstgelegene Stadt (die ich seit über einem Jahr oft mit ihr fahre) und hielt plötzlich an und sagte ihr, dass ich diesen Weg nicht schaffe und nach Hause möchte. Ich hatte keine Attacke, es war die Angst vor der Angst. Ich habe den Fehler gemacht und bin dann nach Hause gefahren, ich habe meine Angst in meinem Kopf mit dieser Tat bekräftigt. Nun wurde es immer schlimmer, die Strecke von meinem Elternhaus zu der Wohnung meiner Freundin beträgt ca. 1 km. Ich konnte diese Strecke um jede Uhrzeit fahren, alles ist umgeben von Häusern, eine Pizzeria und eine Tankstelle liegen auf dem Weg. Und dann bin ich von ihrer Wohnung kurz zu meinen Eltern gefahren und konnte den Weg auf einmal nicht mehr zurück fahren. Es war der Horror. Ich fühle mich in ihrer Wohnung unsicher, kann kaum noch schlafen. Trotz all dem schlafe ich erst recht bei ihr seit einiger Zeit, um meine falschen Sorgen, die sich in meinem Kopf breit machen, zu entkräften. Ich befinde mich wieder in einer Therapie, einmal die Woche habe ich einen Termin und habe mir Tabletten verschrieben lassen, was ich eigentlich immer vermeiden wollte. Es ist eine Art Anti-Depressiva.
Ich weiß nicht wie das weiter gehen soll, ich hatte mir über eine lange Zeit viel aufgebaut und konnte viel schaffen, mit allem einigermaßen klar kommen. Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl, fast nichts mehr zu schaffen.
Dann habe ich vor kurzem meinen Job gekündigt, da ich so unglücklich dort war und mir dachte, dass ich mich zu meinem Wohlbefinden von all dem Negativen um mich herum trennen muss. Das war glaube ich keine gute Entscheidung, denn nun habe ich den ganzen Tag Zeit mir Gedanken über meine Panik zu machen, weil ich nichts zutun habe.
Dieses Loch, in dem ich mich befinde, frisst mich auf!
Ich lese momentan sehr viel und schaue mir bei youtube Videos über das Verhalten des Gehirns bezüglich der Panikstörung an. In den ersten Momenten fühle ich mich dabei unwohl aber mittlerweile, auch weil ich mich täglich versuche allem zu stellen, empfinde ich jedes unwohle Gefühl als Ach das nervt, gleich gehts mir schei. und dann geht es wieder und ich hab es überstanden und dann kommt meistens gar nichts mehr.
Denn Fakt ist, KEINE Form von Panik kann uns körperlich etwas anhaben. Es kann nichts passieren, kein sterben - nichts.
Wie geht es euch? Hat jemand Besserungen oder auch Verschlechterungen seines Zustandes erlebt? Ich freue mich über jede Teilnahme und bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte.
18.02.2016 16:35 •
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