Wenn du dir schon mehrere Erstgespräche nicht leisten kannst, wie willst du dann die komplette Therapie privat bezahlen? Eine Therapiestunde kostet ca. 80-90 Euro. Mit eins zwei Stunden ist es ja dann nicht getan. Ich habe jetzt fast 80 Stunden hinter mir.
Ich würde dennoch versuchen, ob du einen kassenzugelassenen Therapeuten findest, überall anrufen und auf Warteliste setzen lassen. Wichtig ist, alle Absagen zu dokumentieren. Soweit ich weiß, kann man bei der Krankenkasse nach erfolgloser Suche eines Kassentherapeuten beantragen, dass sie die Kosten eines privaten Therapeuten übernehmen. Da gibt es irgendeine Möglichkeit, vielleicht informierst du dich darüber nochmal.
Zudem gibt es die Möglichkeit eine Psychotherapie in Hochschulambulanzen, Ambulanzen in psychischen Kliniken und Ausbildungsambulanzen zu machen. Letztere ist eine Ambulanz, wo Psychotherapeuten in Ausbildung ihre ersten Patienten (immer mit Supervision durch erfahrene Psychotherapeuten) behandeln.
Wenn die Chemie nicht stimmt, macht es wenig Sinn weiterzumachen. Wobei ich bei deiner Schilderung nicht klar herauslesen würde, dass sie dich nicht versteht. Vielleicht wollte sie dich nur darauf aufmerksam machen, dass du nervös wirkst, in Richtung Gefühle/Körperhaltung selbst wahrnehmen lernen. Oder sie wollte sich vergewissern, ob das herumrutschen wirklich aus Nervösität ist und hat es deshalb angesprochen.
Ich habe überwiegend positive Erfahrungen mit Psychotherapeuten gemacht. Sowohl ambulant als auch stationär. Die ambulante Suche war ein wenig schwierig, da habe ich auch eine einzige komische Therapeutin kennengelernt, sonst haben auch ein paar nicht für mich gepasst, aber nicht immer stimmt die Chemie oder der Therapeut ist für die eigenen Probleme spezialisiert, das heißt ja nicht, dass die grundsätzlich unmöglich sind.
Aber es ist so wichtig jemanden zu finden, wo man ein gutes Gefühl hat. Man sollte sich ja in der Therapie komplett öffnen können und wenn dann die Chemie nicht stimmt, wird das schwierig.
28.01.2022 19:52 •
#12