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Hallo in die Runde hat jemand Erfahrung mit Paroxetin bei Zwangsgedanken.Ich nehme seid 3 Tagen 30 mg Paroxetin gegen Angststörung und Zwangsgedanken.Ich muss sagen ich bin nicht mehr so unruhig,aber die Zwangsgedanken feuern gerade ordentlich.Kennt das jemand sind das noch Nebenwirkungen oder erstverschlimmerung?Ich nehme das Medikament seid 4 Wochen u bei Bedarf kann ich noch Lyrica in 25 mg nehmen oder tavor.Aber Lyrica wirkt nicht so gegen die Gedanken.Über einen Austausch würde ich mich freuen.

LG Conny

23.03.2025 10:49 • 25.03.2025 #1


6 Antworten ↓


Zitat von ConnyOsi:
Hallo in die Runde hat jemand Erfahrung mit Paroxetin bei Zwangsgedanken.Ich nehme seid 3 Tagen 30 mg Paroxetin gegen Angststörung und ...

Paroxetin ist auch mein SSRI.
Wenn du seit drei Tagen bei 30 mg bist, wird die Umstellung noch eine Weile dauern, und die Dose ist davor war dann wohl zu gering. Da braucht das Medikament schon noch eine Weile um sich einzupendeln, und das kann erfahrungsgemäß eine nicht so erfreuliche Zeit sein.

Generell kann ich Paroxetin aber empfehlen. Ich nehme schon sehr lange. Wenn es sich aufgebaut hat, wird es eigentlich recht stabil. Kleine Durchhänger gehören dazu, aber ich nehme auch 30 mg, und da pendelte sich immer sehr schön wieder ein.

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Paroxetin bei Zwangsgedanken

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@ConnyOsi

Was du gerade beschreibst, ist ziemlich typisch für die erste Phase mit Paroxetin (und anderen SSRIs):
Die innere Unruhe kann erstmal etwas nachlassen, aber die Zwangsgedanken werden häufig in den ersten Wochen schlimmer, bevor es besser wird. Das nennt man „Aktivierungsphase“ oder auch „Erstverschlimmerung“. Klingt wie Hohn, ist aber real und leider nicht unüblich. Das liegt daran, dass die Serotoninwirkung am Anfang erst mal ganz schön Chaos im Hirn anrichtet, bevor sie sich stabilisiert. Das kann bis zur 6.–8. Woche dauern, manchmal länger.

Dass du mit 30 mg jetzt erst seit 3 Tagen bist, spielt auch eine Rolle. Diese Dosissteigerung kann den Zwangsgedanken nochmal kurzfristig Auftrieb geben. Es ist wie wenn man einen nervösen Hund beruhigen will, der dann aber erstmal noch mehr kläfft, bevor er sich hinlegt.

Zu deinen Optionen:
• Lyrica (Pregabalin): wirkt eher angstlösend und beruhigend, hilft aber vielen nicht direkt bei den „aufdringlichen Gedanken“ selbst.
• Tavor (Lorazepam): ist in der Not eine Option, aber extrem abhängig machend – sollte wirklich nur punktuell zum Einsatz kommen.

Was hilft:
• Geduld (ja, nervt, aber sorry, das ist der Deal mit SSRIs)
• Klare Tagesstruktur – um dem Hirn keine Zeit zum Drehen zu geben
• So wenig wie möglich in die Gedanken reingehen – also nicht gegensteuern, sondern wie Radio im Hintergrund laufen lassen
• Wenn’s zu hart wird, Rücksprache mit dem Arzt, ob die Dosis zu schnell erhöht wurde

Fazit:
Ja, das kann noch von der Dosissteigerung und der Anfangsphase kommen. Und ja, es wird in vielen Fällen deutlich besser – aber es dauert leider. Halt durch, auch wenn’s grad zäh ist. Besserung ist bei Paroxetin echt möglich, auch bei Zwang.

Vielen lieben Dank für die Informationen ich belesen mich gerade mit dem Buch Tyrannen in meinem Kopf und übe mich in Geduld.Habe mich jetzt hier in Dresden in der Uniklinik angemeldet, für Tagesklinik oder stationär.Die sind auch spezialisiert auf Zwangsstörungen u Angststörung,ich hoffe ich muss nicht zu lange warten.

Ist es normal das Lyrica schwindelig macht U das das Paroxetin die Angst und Gedanken so deckelt.Also ich kann das nicht so richtig beschreiben.Als würde mein Gehirn ständig arbeiten aber es wird so unterdrückt.

Auf jeden Fall ist es sicher nicht unnormal. Wir haben ja auch immer das was man Tagesform nennt, und bei mir spielen auch immer Einflüsse des Biowetters eine Rolle.

Für mich war es sehr wichtig zu begreifen, nicht jede veränderte Wahrnehmung sofort als mögliche Bedrohung zu interpretieren. Insofern ist Paroxetin für mich der Deckel einer Flasche, aus der ein übler Geruch strömt. Der Deckel ist aber nicht immer ganz dicht. Man kann den Geruch gelegentlich schon noch ein kleines bisschen wahrnehmen. Soll heißen, an manchen Tagen kann das Medikament auch mal eine gewisse Schwankungsbreite haben. Wenn man aber irgendwann lernt, dass das keine wirkliche Bedrohung ist, kann man damit gut klarkommen.

Ja ich horche halt viel in mich rein u bewerte U beobachte meine Gedanken ich traue dem Frieden irgendwie noch nicht richtig.




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Dr. Christina Wiesemann
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