@Lululisa Ich will ehrlich sein, zu 100% kann ich das leider nicht nachempfinden, mit diesem Panikgefühl nur im Kopf. Bei mir ist das immer eine Gruppenarbeit meines ganzen Körpers
Aber das heißt natürlich nicht, dass das nicht existiert.
Ich habe mich erst kürzlich aus einer unfassbar schwierigen Phase herausgekämpft (das ganze ist vielleicht einen Monat her, also noch sehr frisch), beziehungsweise bin gerade dabei mich da rauszukämpfen. Daher kenne ich diese dauerhafte Negativität, Angst und Obsession mit der eigenen Gesundheit/Krankheit sehr sehr gut.
Morgens aus dem Bett zu kommen war auch für mich lange mit das Schwierigste an der ganzen Sache. Kam aus dem Grübeln nicht mehr raus. War nur angespannt. Den ganzen Tag Zukunftsängste.
Ich habe zum Glück das Privileg, dass ich obwohl ich gerade keine Therapie habe und deswegen auch „alleine“ dadurch musste, ich trotzdem noch Kontakt zu meiner alten Psychiaterin habe. Die hat mir als es garnicht mehr ging Medikamente verschrieben, die haben mich geholfen, mal etwas Ruhe in den Tag zu bringen. Nur so konnte ich anfangen, effektiv an mir zu arbeiten. Dann kann man mal durchatmen.
Noch vor ein paar Wochen hätte dein Beitrag wirklich von mir sein können.
Ich finde es erstmal wirklich total super, dass du spazieren gehst und nicht zu sehr in die Vermeidung gehst.
Du hattest ja um Tipps gegeben, also sind hier ein paar Sachen, die mir in schlimmen Phasen immer helfen, zu entspannen. Vielleicht hilft das ein oder andere dir auch ein Stück bis du deinen Therapieplatz bekommst!
-Meditation, PME, Autogenes Training haben bei mir an manchen Tagen Wunder gewirkt
-Soziale Kontakte halten ! Wenn du es momentan nicht schaffst, dich zu treffen gehen auch Telefonate
- Selbsthilfebücher lesen (am besten vorher entweder hier im Forum oder anderweitig darüber informieren, welches Buch gut ist und zu dir passt. Ersetzt keine Therapie, aber hat trotzdem viele tolle Tipps. Ich lese gerade „Liebe Angst, halt doch mal die Klappe!“
-Lerne ein neues Hobby. Ich hab diesen Sommer als es super schwierig lief Häkeln gelernt, Flaggen auswendig gelernt und obsessiv viel Lego gebaut
-Rede mit einer Bezugsperson
-Kümmer dich um deinen Körper! Tu dir was gutes, trinke Tee, geh entspannt baden, iss und trink genug. Oft unterschätzt man das
-Geh zu einer Selbsthilfegruppe, falls es eine passende für dich gibt
-Versuche, auch die guten Momente wahrzunehmen (Thema Achtsamkeit)
-Schreibe egal wie blöd der Tag war jeden Abend 3 Dinge auf, die gut gelaufen sind. Das kann auch was ganz kleines sein. Es geht dabei nur um das verändern negativer Strukturen in deiner allgemeinen Denkweise
Und das allerwichtigste:
-Gib nicht auf! Das ist einfacher gesagt als getan, aber das Leben geht immer weiter. Die Erde dreht sich immer weiter. Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt. Ich habe schon so oft gedacht es geht nicht mehr und es ist jedes einzelne Mal wieder besser geworden. Mal mit und mal ohne Medikament. Das ist auch nicht für jeden was und das verstehe ich natürlich auch.
Aber ich verspreche dir, dass das Leben weitergeht. Auch die dunkelsten Tage sind irgendwann vorbei und es kann und wird dir auch wieder besser gehen, da bin ich total sicher.
Wenn du dir zum Beispiel mal ein Bein brichst, heißt das ja auch nicht, dass du nie mehr laufen kannst.
Ich hoffe du hast einen guten Start in die Woche!