Panikstörung - Wie kann ich damit besser umgehen?

Hallo zusammen,

Seit August 2024 hatte ich sieben Panikattacken gehabt. Daraus hat sich jetzt eine Panikstörung entwickelt und ich habe Angst vor weiter Entfernung. Wenn ich lange Strecken laufe, fangen meine Panikattacken an. Ich werde sehr unruhig und versuche wieder nach Hause zu gehen. Mir fällt es komplett schwer, die Panikattacke zu ertragen.
Bei den letzten Streckenablauf habe ich wieder eine Panikattacke bekommen. Bin stehen geblieben und habe tief ein und ausgeatmet. Mein Puls war ganz hoch gewesen und ich habe gezittert.

Ist das normal, wenn ich paarmal Strecken ablaufe und dann Panikattacken bekomme?

Für mich ist es dann zu viel mehrere Strecken zu laufen. Bus und Straßenbahn kann ich noch nicht fahren. Ich laufe gerade um mein Haus Strecken ab und bisschen weiter. Wie kann ich mit der Panik besser umgehen?

Habt ihr vielleicht Tipps? Das wäre super.

Geht es euch genauso?

Seit fünf Monaten kämpfe ich. Ich möchte es so schnell wie möglich wegbekommen, aber viele sagen, ich soll mich gedulden. Es ist leichter gesagt als getan, weil es quält mich und ich weine ab und zu deswegen.

Ich bedanke mich schon im Voraus für Ratschläge.

@Lisa317 Hej:-)
Ich kann dich absolut verstehen, leide auch unter Ängsten. Allerdings schon seit vielen Jahren, mal mehr mal weniger.
Mir fällt es auch immer sehr schwer die Panikattacken zu ertragen, das Herzrasen macht mir immer solche Angst. Denke jedes mal, dass es nie wieder weggeht und ich sterbe. Mir hilft es total, wenn ich mich nur auf das Gefühl konzentriere, also nur das Herzrasen spüre ohne Gedanken hineinzuinterpretieren. Das löst bei mir nämlich noch schlimmer und längere PA aus. Sobald ich aber ganz bewusst das Herzrasen wahrnehmen und durch die Nase einatme und durch den Mund länger aus und mir ganz bewusst in die Gedanken rufe, dass es gleich wieder vorbei geht und keine Katastrophen Gedanken im Kopf kreiere, geht die Angst recht schnell wieder weg. Hab Geduld mit dir und versuch mal Achtsamkeit und Akzeptanz zu üben.

Zitat von Lisa317:

Ist das normal, wenn ich paarmal Strecken ablaufe und dann Panikattacken bekomme?

Was heißt normal? Panikattacken kennen keine Normalität. Ist bei jedem anders, wann, wo und wie sie auftreten. Als ich 1987 Panikattacken hatte, überfielen sie mich völlig willkürlich überall mehrmals täglich, auch zuhause. Also hatte ich keine Möglichkeit vor ihnen wegzulaufen und sie zu vermeiden. Dabei habe ich feststellen können, dass mir nichts passierte, keine Ohnmacht, kein Sterben und dass der akute Zustand nach ein paar Minuten aufhört. Deswegen habe alles ganz normal weitergemacht und die Attacken still über mich ergehen lassen. Es hat mir nie jemand angemerkt, wenn ich gerade in einer mittendrin war. Nach ein paar Monaten wirden sie seltener und schwächer und nach einem halben Jahr ganz weg.

Auch ich kann dir nur den tip mitgeben dran zu bleiben

Die Angst und Panik auszuhalten
Konfrontieren mit der Panik ist sehr wichtig sonst nimmt sie irgendwann dein ganzes Leben ein

Versuche es immer wieder und immer wieder

Ich habe es auch durch und musste monatelang dranbleiben und hart an mir arbeiten
Ich konnte nicht mehr Zug fahren

Vielen Dank für eure Antworten.

Könnt ihr mir Tipps geben vielleicht wie man in der Panik Situation an was anderes denken soll?

wenn die Panik kommt dann reagiert mein Gehirn mit Flucht wie kann ich schnell nach Hause kommen?

Wie kann ich die Gedanken besser kontrollieren?

@Lisa317
Hallo Lisa,

erstmal allen Respekt dafür, dass Du gegen Deine Angst angehst. Ich kann mir ungefähr vorstellen was Du durchmachst, da es mir die letzten Monate ähnlich ging. Allerdings war das nicht meine erste Phase mit Panikattacken, also wusste ich was zu tun ist. Konfrontieren und üben. Aber glaub mir, auch für mich ist es sehr anstrengend.

In der konkreten Panikattacke hilft mir, mir immer wieder klarzumachen, dass nichts passieren wird. Ich habe jetzt seit Oktober (wieder) PA und bin bis jetzt nicht dran gestorben, also wird das aller Wahrscheinlichkeit auch nicht passieren.
Ich möchte in einer Attacke dann auch immer ganz schnell nach Hause. Warum? Ich denke weil ich mich dort subjektiv am sichersten fühle. Ist ja Quatsch, am sichersten wäre ich in einem Krankenhaus. Also ist es nur ein subjektives Gefühl und nicht objektiv nachweisbar. Zu Hause könntest Du auch sterben und es würde vielleicht noch nicht mal jemand rechtzeitig merken. Wenn Du auf der Straße umkippst wird sich auf jeden Fall jemand im Dich kümmern.

Zitat von Lisa317:

Wie kann ich die Gedanken besser kontrollieren?

Du musst nicht deine Gedanken, sondern deinen Körper kontrollieren. Dich einfach zwingen, dort zu bleiben, wo du gerade bist und es aushalten. So erst kannst du die Erfahrung machen, dass nichts weiter passiert, wenn du nicht wegrennst und dass die Attacke von selbst nachlässt.

Hallo Lisa,

Zitat von Lisa317:

wenn die Panik kommt dann reagiert mein Gehirn mit Flucht wie kann ich schnell nach Hause kommen?

das hört sich nach einer bekannten, normal üblichen Fluchtreaktion an.

Zitat von Lisa317:

Könnt ihr mir Tipps geben vielleicht wie man in der Panik Situation an was anderes denken soll?

Ich kenne nichts, was in einer Paniksituation garantiert hilft.
Helfen kann manchmal Bewegung, wenn man rechtzeitig merkt,
oh je, jetzt gerade will sich eine Panik aufschaukeln.

Zitat von Lisa317:

Wie kann ich die Gedanken besser kontrollieren?

Seine bewussten Gedanken kann jeder Mensch kontrollieren, wenn sie/er das möchte.
Ich befürchte, Du sprichst jedoch davon, dass Du Deine Gefühle besser kontrollieren können
möchtest. Das geht gar nicht so einfach. Teilweise kann es uns jedoch gelingen, unsere
Gefühle so etwas ähnliches, wie sie mal zu dämpfen und zu kontrollieren.

Kannst Du jederzeit unterscheiden, ob Du gerade etwas denkst oder ob Du eher etwas fühlst?

Viele Grüße
Bernhard

Wenn ich ein Gedanke habe kommt es, und dann kommt das Unsicherheitsgefühl die Angst und dann bekomm ich Herzklopfen…

Also ich merke wenn die Angst kommt.