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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und wollte meine Leiden mit euch teilen.

Zu mir:
Ich bin 28 und leide seit circa 1,5 Monaten an Panikstörung (ich weiß noch nicht lange). Begonnen hat bei mir alles mit der ersten PA. Seitdem ist alles anders!
Nach der ersten PA habe ich mich nicht mehr eingekriegt. Ich habe mehrfach am WE die 112 gewählt, weil ich dachte ich sterbe. Im KKH konnte natürlich nichts festgestellt werden. EKG unaffällig, Blutbild okay und das Herz schlug wieder normal. Habe erstmal Tavor vom Arzt bekommen um die Woche zu überstehen. Habe dann langgzeit und Belsastungs EKG gemacht, auch machte mein Arzt ein großes Blutbild. Alles ohne Befund. Mein Hausarzt verschrieb mir daraufhin Mirtazapin gegen die Ängste und empfahl mir eine Therapie. Da ich trotz des Mirtazapin nach 4 Wochen immer noch PA`s bekam habe ich es nach Rücksprache abgesetzt.

Aktuelle nehme ich nichts, außer Baldrian, gegen die Ängste. Ich hatte Glück ganz kurzfristig einen Therapieplatz zu bekommen und hatte nun auch schon meine 2. Sitzung. Nach der ersten Sitzung hatte ich ein gutes Gefühl und ich konnte auch die nächsten 3 Tage wieder mehr machen. Dann jetzt am Sonntag hatte ich eine heftige PA, von der ich mich nicht mehr erholt habe. Habe mir dann am Montag Tavor von meinem Hausarzt für den Notfall geben lassen. Habe gestern auch eine genommen um mal runterzukommen. Hat auch gut geklappt, konnte gestern gut schlafen. Heute hatte ich meine 2. Sitzung und war heute nach 3,5 Wochen (hatte Urlaub) wieder arbeiten.

Jetzt zu meinem Problem. Ich weiß das ich keine Krankheit habe und auch keinen Herzinfakt bekommen kann, mich nerven jedoch die Symptome.
- stechen in der Brust ( mal links, mal rechts)
- Krämpfe im Unterarm/Oberarm Unterschenkel
- Sehstörungen
- kurzeitig das Gefühl das Bewusstsein zu verlieren
- den ganzen Tag angespannt
- Verspannungen

Eigentlich zieht und zuckt es den ganzen Tag irgendwo, und genau das macht mir meistens Angst.
Kennt ihr auch diese Symptome? Wie geht ihr damit um? Hat euch die Therapie geholfen?

08.09.2015 18:27 • 09.09.2015 x 1 #1


15 Antworten ↓


Herzlich willkommen.

Das Gute zuerst. Du hast ein Riesenglück, so schnell einen Termin zu bekommen.. Und dadurch, dass du noch nicht lange in der Angst steckst, auch gute Chancen das relativ schnell in den Griff zu bekommen.

Deine Symptome sind Angstsymptome, stinknormal. Durch die innere Anspannung bist du verspannt und deine Wahrnehmung ist auch gesteigert.

Da durch das tavor ja alles gut war, weißt du, dass das die Psyche ist. Und dein Körper reagiert eben.

A


Panikstörung und die Symptome

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Hey Fufighter,

Icefalki schrieb es schon, Du hatttest mehr als Glück. Mitunter dauerte es früher Jahre bevor man wusste, was eigentlich los ist. Dazu in der heutigen stressigen Zeit ist das Warten von 7-8 Monaten auf einen Therapieplatz keine Seltenheit.

Ferner hat sich bei Dir die Angst noch nicht so manifestiert, das sie Dich lähmt im seelischen Sinne.

Wir kennen hier alle die Symtome und es gibt noch ne ganze Reihe mehr. Wichtig ist nicht weglaufen, sondern die Konfrontation, das Aushalten.

Hallo Ihr Zwei,

ich bin mir schon bewusst, dass ich riesen Glück hatte mit dem Therapieplatz. Wobei ich auch alle abtelefoniert habe und das über Wochen hinweg. Auch bin ich froh organsich Gesund zu sein! Hoffe auch, dass wir in der Therapie schnell die Ursache finden und erfolge erzielen.

Trotzdem habe ich manchmal zweifel, ob es wirklich nur die Psyche ist. Die Symptome sind ja irgendwie immer da. Dazu kommt natürlich die gesteigerte Selbstwarhnehmung. D.h. ich kontrolliere immer den Puls und ob ich nen Schlaganfall bekommen könnte.

Wir habt ihr euch von eurem Körper abgelenkt bzw. wie habt ihr die Angst in den Griff bekommen?

Der Geheimtipp lautet, akzeptiere deine Angst als psychische Erkrankung. Mit allen Aufs und Abs, die damit verbunden sind.

Mach dich schlau, was Angst in unserem Körper anrichten kann, also die körperlichen Symptome.

Und überlege dir, was für ein Leben du führst, die der Angst Tür und Tor öffnen konntest.

Dann erlerne Entspannungstechniken und wie Vergissmeinnicht schreibt, lauf nicht vor der Angst davon. Konfrontiere dich.

Aber das wirst du auch in der Therapie lernen.

Nun, ich glaub sehr wohl das es auch bei Dir die Psyche ist, auch wenn Du dies nicht wahrhaben willst.

Was war der Auslöser vor 1 1/2 Monaten? Die Ursache liegt woanders und so schnell lässt die Angst sich leider nicht verjagen, zumal sie in Dir selber wohnt.

Ich akzeptiere sie schon. Allerdings sind halt immer diese leisen zweifel, gerade wenn die Symptome auftreten.

An meiner ersten PA war ich wahrscheinlich selber schuld. Ich habe eine radikal Diät gemacht und in 3 Monaten 2o Kilo abgenommen. War für mich jetzt nicht viel von 125 auf 105 Kg. Zusätzlich hatte ich natürlich auch noch Stress. D.h. Privat und beruflich.

Hallo Fufighter,

streiche mal bitte das Wort Schuld aus Deinem Wortschatz. Damit machst Du Dich nur selber nieder und das solltest Du Dir nicht antun. Du bist ein Mensch und Du darfst Fehler machen und daraus lernen, genau wie jeder andere Mensch auch.

Ich denke, dass es nicht wichtig ist, warum Du vor einigen Wochen besagte Attacke bekamst, denn sie hat nur das Fass zum überlaufen gebracht, was eh schon bis zum Rande gefüllt war. Deine Angststörung wurde Dir durch die Attacke noch mal richtig bewusst gemacht. Ich weiß, sowas fühlt sich richtig bedrohlich an und braucht einige Zeit, bis man diese harte Erfahrung einigermaßen verdaut hat. Aber: Die Attacke hat Dir auch gezeigt, dass Dein Körper / Deine Seele gut zusammen arbeiten und Dir ein eindeutiges Alarmsignal gesendet haben, Dein Leben zu überdenken.

Alles Gute, Martina

Ja ich denke auch das, dass Faß voll war.

Nach allem was ich erlebt habe und dazu noch Konflikte in der Beziehung und auf arbeit. Ich hoffe einfach mal, dass ich die Konflikte für die zukunft lösen kann. Auch denke ich das es vlt. mal gut tut über die Vergangenheit zu reden.

@Martina: Wie geht es dir heute? Habe gelesen, dass du Quasi frisch therapiert bist.

Frisch therapiert - das ist gut gesagt, haha!

Mir geht es recht gut und ich bin unheimlich dankbar dafür, habe auch viel Kraft und Geduld investiert. Und hatte einige Rückschläge.

Ich bin nun nach einem Jahr Krankheit wieder ein offizieller Mitarbeiter meines Arbeitgebers. Alle für mich wichtigen Abteilungen und auch alle meine direkten Kollegen und Führungskräfte kennen meine Erkrankung und meinen Weg. Ich bat um eine 4-Tage-Woche, die man mir auch zugestanden hat. Ich brauche einfach noch ganz viel Zeit für mich, außerdem muss ich noch viel schlafen bzw. ausruhen und nachdenken. Ich gehe regelmäßig zur Ergotherapie, mache Yoga und treffe manchmal meine Freundinnen.

Ich habe mein Leben sozusagen entschleunigt und nochmal neu sortiert. Dazu gehört auch, sich von Menschen zu trennen, die nur Energie absaugen aber nichts zurück geben und auch, rechtzeitig Signale des Körpers wahrzunehmen und z.B. frühzeitig seine Meinung zu äußern, bevor es sich in einem fest setzt.

Meine Ängste sind manchmal noch da. Ich nehme sie zur Kenntnis und konzentriere mich dann wieder auf das, was ich gerade tue. Meist gehen sie dann wieder weg. Manchmal setze ich mich irgendwo hin und warte ab, falls mir schwubberig wird. Das fühlt sich nicht gut an aber es ist nicht lebensbedrohlich und das sage ich mir immer wieder.

So .... und nun gebe ich DIR wieder das Wort!

LG, Martina

Danke!

Schön zu lesen, dass es jemand überstanden hat bzw. Im Griff hat. Nimmst du aktuell Medikamente?

Also aktuell gehe ich voll arbeiten. Hatte heute meinen ersten Tag nach dem langen Urlaub. War sehr unsicher und mir ging es nicht gut. Habe den Tag überstanden und hatte nicht das Gefühl das ich zum Tavor greifen muss.

Ich denke auch das man einiges ändern muss, um wieder im Gleichgewicht zu sein. Bist du ansonsten ohne Symptome?

Ich nehme Fluoxetin, 20 mg und bin auch froh, das getan zu haben, denn ohne die Einnahme wäre es sehr schwierig geworden, die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Habe mir vorgenommen, es nach Absprache mit dem Neurologen im nächsten Frühjahr auszuschleichen.

Ich habe manchmal noch Herzrasen und unregelmäßige Atmung oder eben diese Schwubberigkeit (eine Art Taumel, Schwindel). Verspannungen habe ich auch, diese sind aber durchs Yoga um einiges besser geworden.

LG, Martina

Man ist nicht ohne Symptome. Man kann es einordnen. Man ist sich seiner bewusst.

Wenn man Stress hat, dann ist das nicht einfach Stress. Man lernt, dass man vielleicht verletzbarer ist, man lernt, Signale anders zu interpretieren, man lernt, dass weniger meist mehr ist, man lernt was wichtig ist. Wirklich wichtig.

Man lernt sich selbst kennen und mögen. Das Nein sagen, seine Grenzen und diese anzunehmen. Und Geduld, Verantwortung und Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen.

Eine Reise zu dir selbst.

Das hast Du ganz toll ausgedrückt Icefalki. Danke dafür!

LG, Martina

Hallo,

Mir ist schon klar das die Symptome weiterhin da sind. Viele meiner Symptome waren ja auch schon vorher da. ich hoffe nur bald das ich es wieder besser einordnen kann.

Heute habe ich mal wieder nen schlechten Tag. Hab heute frei weil ich am WE arbeiten muss. Hab meinen Sohn in die Kita gebracht und dabei ging es mir nicht ganz so gut. Wieder mal dachte ich kippe gleich um. Zurück im Auto und ein wenig gefahren war alles gut. Zurück zu Hause kurz aufgeräumt und dann hingesetzt. Dann wurde mir wieder schwindelig. Jetzt bin ich gerade ein wenig müde. versuche die Angst zu zulassen aber irgendwie mogeln sich immer die Katastrophengedanken ein.wie konntet ihr euch auf die Angst einlassen?

Liebe Martina,

schöne und hilfreiche Beiträge; danke.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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