xoxoxoxo
meine Agoraphobie und Panikattacken stellen für mich mittlerweile im Alltag kein größeres Problem mehr da. Aktuell befinde ich mich in einer Ausnahmesitutation, die mich psychisch wieder sehr herausfordert: Ich spiele Theater. Auf dem Weg Richtung Genesung ist dies ein wichtiger Schritt für mich, den ich habe mich früher gerne in Wettbewerben gemessen oder Vorträge gehalten. Was mich dabei schon ein Leben lang begleitet ist das Lampenfieber. Früher war dies ebenfalls kein größeres Problem, da ich immer das Vertrauen in meinen Körper hatte, dass er im wichtigen Moment hochkonzentriert arbeiten wird.
Jetzt ist das anders.
Die Generalprobe ist gelaufen; die Premiere steht bevor. Sämtliche Proben liefen entspannt ab, aber die Generalprobe nicht. Diese fand bereits vor hausinternem Publikum statt und war für mich eine gefühlte kleine Premiere. Ich habe vor meinem Auftritt unter teilweise starker Übelkeit und dem dringenden Gefühl, auf die Toiletten zu müssen, gelitten. Auf der Bühne selbst war es dann ganz okay, weit entfernt von entspannt, aber man hat mir im Nachhinein erzählt, dass niemandem im Zuschauerraum meine Nervosität aufgefallen ist.
Leider betritt meiner Rolle erst nach 1,5 Stunden Spielzeit die Bühne, weswegen ich viel Zeit habe mich in meine Angst hinein zu steigern. Ich habe das Gefühl, dass hier nicht nur das Lampenfieber durchkommt, sondern die altbekannte Angst vor der Angst. Am meisten Angst habe ich davor, mich auf der Bühne übergeben zu müssen (da dieses Symptom mit am stärksten ausgeprägt ist). Das beruht vor allem darauf, dass ich mich tatsächlich schon einmal vor Nervosität übergeben musste. Allerdings stehen dem auch 100te Nervositäten gegenüber, in denen ich es nicht musste. In dem Moment sehe ich aber nur die eine Situation.
Viele Tipps die in solchen Situationen gegeben werden, kann ich leider nicht anwenden: Bequeme Kleidung (mein Kostüm ist alles andere als das ), mit Publikum und Bühne bekannt machen (auch da fällt Ersteres raus), auf der Bühne hin und her gehen um Stress abzubauen (auch das ist in meiner Rolle nicht vorgesehen), usw..
Wie geht ihr mit einer solchen Situation um? Ich habe schon darüber nachgedacht, Reisetabletten zu nehmen um die Übelkeit einzugrenzen oder auch ein Gläschen Sekt, aber das ist ja auch alles nicht so das Gelbe vom Ei.
Ich hätte einfach gerne wieder das alte Grundvertrauen von früher zurück, bei dem mein Körper im Vorfeld ausrasten durfte wie er wollte und ich mir trotzdem absolut sicher war, dass im richtigen Moment alles von alleine laufen wird
20.01.2017 12:40 • • 21.01.2017 #1