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Hallo,ich habe vor einigen Jahren etwas erlebt,wo ich bis heute nicht weiß,was mit mir passiert ist.
Vielleicht hat hier jemand sowas ähnliches erlebt?!
Vorab gingen Entäuschungen und Demütigungen.Als auch ein Schock.
Dann ging es los,ich fing an schwer zu atmen,Heulanfälle,totale Unruhe.Das steigerte sich von Tag zu Tag.Schlafen ging gar nicht mehr.Der Kopf stand nicht mehr still.Ich konnte weder sitzen,liegen noch in Ruhe stehen.War ständig in Bewegung.
Hinzu kam das starke pressen und reiben meiner Fäuste auf beiden Oberschenkeln.Je schlimmer der Zustand wurde,je stärker habe ich gerieben.Bis es stellenweise weh tat.
Arbeiten war nicht drin.Alle Menschen wurden für mich unerträglich.Habe meine Arbeit vorzeitig verlassen und bin zum Arzt.
Da saß ich im Wartezimmer.Fäuste gerieben,aufgestanden,rumgelaufen,hingesetzt und das so lange bis ich in das Behandlungszimmer durfte.
Da ging es weiter.Setzten ging gar nicht.Es wurde für mich unerträglich,das warten.Bin durch das Zimmer gewandert.
Leider hat der Arzt mich nicht ernst genommen und belächelt.
Ich habe ihn dann nach hömopatische Antidepressiva gefragt.Die gab er mir dann auch.
Damit wurde es irgentwann besser und ich konnte wieder schlafen.
Aber der Schlafentzug war das schlimmste dabei.Ich konnte nicht schlafen! Eines Tages bin ich im Wald spazieren gegangen und saß dann dort zu heulen,weil ich endlich schlafen wollte.
Es sind daraus auch Tics entstanden.Ich habe draußen Dinge gezählt.Straßenpfosten,Bäume,Plastersteine,ect.
Zusätzlich fing ich in Stresssituationen an Daumen und Zeigefinger aneinader zu reiben.
Das Zählen verschwand mit der Zeit,das Reiben der Finger tritt ab und an wieder auf.

Was könnte das gewesen? Denn ich möchte sowas nie wieder erleben!

07.06.2022 19:15 • 21.06.2022 x 2 #1


19 Antworten ↓


@Spitzmaus das was du da schilderst, hört sich für mich nach einer Mischung aus allem an.. eine komplette Überforderung mit Ticks, Depressionen und Angstattacken. Das mit den Fäusten oder Fingern kenne ich nicht. Ich habe mir damals immer meine Arme blutig gekratzt.. das habe ich in dem Moment gar nicht gemerkt, erst später. Und auch das ist ja bei dir eine Art von Tick. Wie geht es dir aktuell denn? Wie wäre es mit einer Kur?

A


Panikattake oder Nervenzusammenbruch?

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@Afraid1992 ,so etwas ist bisher nicht wieder aufgetreten.Nicht in dieser Form und so massiv.Es hat mir regelrecht Angst gemacht.
Zur Zeit bin ich seid einem halben Jahr in Therapie.Auch,weil ich sowas nie wieder erleben will.
An eine Kur hatte ich mal gedacht.Aber ob ich die durchkriegen würde?!

@Spitzmaus ich würde es versuchen. Denke schon, dass das möglich ist. Und selbst wenn es abgelehnt wird, du hast ja nichts zu verlieren.

@Afraid1992 ,danke für den Tipp.Werds bei meiner Therapeutin mal ansprechen.

Zitat von Spitzmaus:
@Afraid1992 ,so etwas ist bisher nicht wieder aufgetreten.Nicht in dieser Form und so massiv.Es hat mir regelrecht Angst gemacht. Zur Zeit bin ich seid einem halben Jahr in Therapie.Auch,weil ich sowas nie wieder erleben will. An eine Kur hatte ich mal gedacht.Aber ob ich die durchkriegen würde?!

Selbst wenn die Kur abgelehnt werden sollte was bestimmt zu 95 % passieren wird. Hol Dir dein Recht, Widerspruch einlegen und ggf mit Anwalt vor das Sozialgericht gehen. Das hab ich auch gemacht und gewonnen, das war 2017

Jetzt im April wieder Kur beantragt, natürlich wieder abgelehnt. Doc hat jetzt Widerspruch eingelegt. Jetzt bin ich gespannt was passiert.
Ich würde auch dieses Mal wieder Anwalt einschalten.

Man darf sich nicht immer alles gefallen lassen. Nur weil es uns psychisch nicht gut geht heisst das nicht das wir blöd sind

Ich drücke dir die Daumen und viel Kraft

@kyra96,Danke für deine ermutigenden Worte.

Zitat von Spitzmaus:
@kyra96,Danke für deine ermutigenden Worte.

Nur nicht unterbuttern lassen... wir haben irgendwie alle einen an der Murmel aber auch wir haben Anspruch auf eine Reha.
MIch hat das damals so geärgert das in meinem entfernten Bekanntenkreis ein A.liker in kürzester Zeit 5x zur Entziehung durfte ( will mit dieser Aussage bestimmt keinen angreifen) unsereiner der auch krank ist, nur halt anders, keine Unterstützung bekam.
Deswegen hab ich damals gekämpft und würde es jederzeit wieder machen.
Ob Suchtkranke, psychische oder physische Störungen sollten wenn alle Maßnahmen ausgeschöpft sind, Unterstützung bekommen.

Zitat von Spitzmaus:
Vorab gingen Entäuschungen und Demütigungen.Als auch ein Schock.

Damit hast du Frage eigentlich selbst beantwortet. Das war einfach die Reaktion auf den vorausgegangenen Stress, den du hattest. Es ist in der Summe zu viel geworden, und dann hattest du so was wie einen Nervenzusammenbruch. Das dein Arzt das nicht gesehen hat und dich nicht ernstgenommen hat ist natürlich nicht toll. Er hätte dir z.B. erklären können, was da gerade passiert und dich damit auch ein etwas beruhigen können. In so einem akuten Ausnahmezustand wären auch vorübergehend Benzodiazepine sinnvoll gewesen, um von dem hohen Stresslevel herunterzukommen und schlafen zu können, dann hättest du nicht so lange leiden müssen.

Zitat von kyra96:
Selbst wenn die Kur abgelehnt werden sollte was bestimmt zu 95 % passieren wird. Hol Dir dein Recht, Widerspruch einlegen und ggf mit Anwalt vor das Sozialgericht gehen. Das hab ich auch gemacht und gewonnen, das war 2017 Jetzt im April wieder Kur beantragt, natürlich wieder abgelehnt. Doc hat jetzt Widerspruch ...

Wer zahtl dann den Anwalt?

Zitat von Butterfly-8539:
Wer zahtl dann den Anwalt?

Wenn Du gewinnst der Träger der dir die Kur nicht geben wollte. Bei mir war es die Rentenkasse in Berlin.
Hätte ich verloren hätte es meine Rechtsschutzversicherung übernommen. Ich hätte nur die SB von 150 Euro zahlen müssen

@kyra96 ,ich hab nicht mal ne Rechtschutz.Das wäre dann übel

Zitat von Spitzmaus:
@kyra96 ,ich hab nicht mal ne Rechtschutz.Das wäre dann übel

Das stimmt... das würde dann ggf teuer werden

Zitat von Spitzmaus:
An eine Kur hatte ich mal gedacht.Aber ob ich die durchkriegen würde?!

Hi Spitzmaus,

es wurde ja schon gesagt, beantragen schadet nicht und schlimmstenfalls bekommst Du keine Reha, welche aber keine Kur ist, genehmigt. Der Unterschied zwischen Kur und Reha ist entscheidend. Eine Kur kannst Du immer machen, allerdings musst Du die auch selbst bezahlen.

Eine Reha dient der Erhaltung oder Wiederherstellung Deiner Leistungsfähigkeit im Berufsleben. Und da liegt die Crux. Wenn Du nicht "ausreichend" Krankgeschrieben warst und eindeutige Befunde vorlegen kannst, kann eigentlich nur dein behandelnder Arzt deinen Antrag befürworten und das reicht meistens nicht alleine aus. Deshalb wird meistens auch der Antrag erstmal abgelehnt. Aber man kann ja widersprechen.

Bei gesetzlich Versicherten kommt für einen Reha Antrag eigentlich nur die Rentenversicherung als Träger in Frage. Krankenkassen sind da eher nicht der Ansprechpartner, aber man kann deren Leistungskatalog ja mal entsprechend durchforsten.

Falls Du also bei der RV einen Antrag stellen solltest und dieser wird abgelehnt, solltest Du erstmal widersprechen. Dann ist die RV am Zug und wird Befunde und Stellungnahmen anfordern, welche dir deine Ärzte geben werden und die du dann an die RV schickst.
Reicht dies der RV nicht, wirst du zu Gutachtern geschickt. Und wird dann immer noch keine Reha genehmigt, kannst du sie vor dem Sozialgericht einklagen. Erst dann entstehen Dir unter Umständen kosten. Aber bis es soweit kommt, ist es ohnehin ein längerer Weg.

Kurzum wenn es bekundbar ist, das Du krank genug für eine Reha bist, wirst Du sie bekommen. Ob eine Reha aber auch einen Erfolg bringt, ist eine andere Sache.
Denn eine wirklich gute Therapie wird während einer Reha kaum stattfinden, dazu ist die Zeit meist zu knapp und dass Angebot an Einzeltherapie zu gering. Da wäre ein Aufenthalt in einer psychosomatische Akutklinik eher angebracht und auch ganz einfach zu bekommen. Denn dafür reicht eine Einweisung deines Arztes aus.

Wofür Du dich auch Entscheiden solltest, ich drück Dir die Daumen, dass es das richtige für dich ist.

LG

Super erklärt

@Disturbed ,Danke für diese ausreichende Schilderung.
Arbeitsfähig bin ich ja.Und so offt war ich nicht,damit beim Arzt.Weil,man denkt ja,man s chafft es von alleine.
Und diese Klinik.Davon gibt es hier mehr als genug.Aber da will ich nicht hin.Da hätte ich mit meinem Nervenzusammenbruch rein gemußt.Aber auch da,wollte ich das nicht.

@Spitzmaus Das mit den Nervenzusammenbrüchen kenne auch ich, und Weinen muss auch ich hin und wieder, besonders als Ich unter Stress stand und nicht in der besten mentalen Verfassung, fing z.B. einmal auf der Arbeit das Weinen an, Ich habe es gespürt wie die Tränen kamen und habe kurzzeitig meine Arbeit verlassen, dann flossen die Tränen. Ich denke es ist besser zu Weinen und den Emotionen freien Lauf zu lassen, als Sie zu verstecken. Mir hat mal jemand Erklärt, wahrscheinlich gab es einen Trigger der dies in mir auslöste. Du brauchst dich deiner Angst wegen nicht schämen, und das du dich hier Leuten anvertraust, die dies verstehen ist schon mal Super. LG Maximilian
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@Spitzmaus nix zu danken. Ich wollte nur mal kund tun, was ich da aus eigener Erfahrung drüber weiß, weil es da oft falsche Vorstellungen gibt und einige Menschen schlichtweg auch aus Angst, bestimmte Dinge die eventuell hilfreich sein könnten, nicht in Anspruch nehmen oder einfach so hinnehmen.

Wie Du, oder jeder andere, letztlich eine Entscheidung für oder wider trifft, will ich garnicht beeinflussen oder bewerten. Im Prinzip kann man sowieso alles in Google finden, wenn man vernünftig sucht und die richtigen Quellen erkennen kann.

Manchmal denke ich, ich kann das wenige, dass ich definitiv weiß, mal weitergeben und nur hoffen, das es nützlich ist.

LG

ps. Akut Kliniken, sind ohnehin selten in akuten Fällen zu bekommen. Man hat da auch oft Wartezeiten. Ich reibe mich da auch ein wenig an der Bezeichnung Akut. Und ob Du nun einen Klink Aufenthalt brauchst, kannst ohnehin nur Du entscheiden, selbst dann, wenn dein Therapeut oder dein Arzt es für sinnvoll erachten sollte.

Hey, hab auch ein tic entwickelt, muss immer (hmhm) machen, also Vokal.. Hat mit einer deppresiven Phase angefangen, liegt es daran? Was hilft gegen sowas, lese oft dass es auch nach Monaten verschwinden kann? LG

Zitat von Spitzmaus:
Hallo,ich habe vor einigen Jahren etwas erlebt,wo ich bis heute nicht weiß,was mit mir passiert ist. Vielleicht hat hier jemand sowas ähnliches erlebt?! Vorab gingen Entäuschungen und Demütigungen.Als auch ein Schock. Dann ging es los,ich fing an schwer zu atmen,Heulanfälle,totale Unruhe.Das steigerte sich von ...

Kenn ich von mir. Hört sich aber fast noch heftiger an. Bei mir ist es aktuell so. Hab aber immer versucht mir nichts anmerken zu lassen.

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Dr. Christina Wiesemann
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