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Hallo liebe Community,

ich leide seit ca. 6 Jahren an einer Panikstörung mit Angst vor der Angst.
Ich habe eine ganze Zeit lang Escitalopram eingenommen welches mich super unterstützt hat.

Seit Dezember habe ich aufgrund von Kinderwunsch und schlechtem Spermiogram (wahrscheinlich durch das Medikament) auf
Lasea (pflanzliches Lavendelöl Preparat) umgestellt. Damit bin ich bis diese Woche auch gut gefahren.

Nun hat sich in meinem Leben einiges geändert. Ich habe letzte Woche eine neue Arbeit angefangen und fühle mich da noch nicht ganz wohl. Die erste Woche war auch sehr stressig. Nun habe ich wieder Angst und Panik und führe es auf den Stress und die neue Umgebung / neue Gewohnheiten zurück.

Hat jemand ähnliches erlebt?

Ich habe etwas Angst dass ich auf meinem Weg ein ganzes Stück zurückgeworfen werde.

Danke für eure Antworten.

07.02.2022 13:25 • 07.02.2022 #1


14 Antworten ↓


Zitat von basti_1992:
Hat jemand ähnliches erlebt


Ja, nonstop. Sogar wenn ich in Urlaub fahre, bekomme ich die Krise. Ich bekomme wegen jedem Mist ne Krise, aber keine Panick mehr. Und manchmal diese Deprianflüge, weil alles so beschissen sein kann.

Seit Jahrzehnten lebe ich damit und sagen wir mal so, wir alle ertragen nur ein bestimmtes Mass an Stress. Wird es zuviel , kommen ungute Gefühle.

Wichtig ist, dass man das weiss. Du weisst gerade, dass die neue Arbeit Schuld an den Problemen ist. Halte noch so lange durch, bis diese Arbeit auch wieder normal ist. Dann kommt wahrscheinlich die Schwangerschaft und du drehst wieder am Rad. Dann das Kind usw., usw..

Bedeutet, unser am Rad drehen kommt durch den Stress. Immer und immer wieder. Man gewöhnt sich irgendwann auch daran. Jetzt musst du nur schnell euer Kind zeugen, dann kannste wieder AD nehmen. Grins.

Spass beiseite, akzeptiere, dass einmal Paniker, immer diese Tendenz vorhanden sein wird. Ist aber der Stress weg, geht es uns auch wieder deutlichst besser.

A


Panikattacken und Unruhe nach Lebensveränderung

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Ich kenne das auch und was Icefaöki geschrieben hat, kann ich nur zustimmen. Ich habe jetzt seit 1 Woche meine Medikament ausgeschlichen. Ebenfalls wegen Kinderwunsch diesen Jahres. Alles hat gut geklappt, bis diesen Samstag meine Trauzeugin mir meiner Schwester und Mom wegen meinen HGA gestritten haben. Dass hat mich so krass in Stress und Druck versetzt (momentan auch PMS) , dass ich gerade voll Ängste habe uns gerade wieder mit Ängste und Attacken Kämpfe. Hab obwohl ich mich auf die Arbeit freue, auch wieder bissi Angst da ich Mittwoch wieder Arbeiten gehe, dass pendelt sich aber auch bestimmt wieder ein.... und der Stress wird sich reduzieren. Ich nehme zur Hilfe Tigerbalsam, kytta sedetivum und abunzu Rescue Tropfen als Spray. Ich versteh dich aber, hab auch etwas Angst, dass alles wieder von vorne beginnt.

GLG

Wir werden das schaffen. Es ist halt in so einer Phase schwer da wieder gedanklich rauszukommen.

Ja da hast du Recht, es hilft aber auch oft sich vor Augen zu halten was man schon alles geschafft hat. Du kannst stolz auf dich sein du nimmst ja schon länger kein AD mehr bzw. Hast es ja schon länger ohne geschafft. Unterstützt dich auch deine Freundin/ Frau dabei?
GLG

Ja meine Freundin unterstützt mich sehr. Sie hat ein offenes Ohr und liegt meist neben mir wenn ich in so einer Phase unruhig oder nicht schlafe. Ich weiß dass Sie auch gut ausgelastet ist wenn ich in so etwas stecke.

Wie ist es bei dir?

Das Ost doch sooo viel Wert. Ja mein Mann unterstützt mich such wo er kann und er tut mir auch sehr gut. Für mich ist zb das schlimmste wenn ich Nachts nicht schlafen kann, hab gestern zb gar nicht geschlafen und hatte letzte Woche Corona, daher bin ich jetzt noch 2 Tage daheim geblieben , zum auskurierren, (dass erste mal jetzt eher wegen Emotionen). Aber da es mich in den letzten 3 Wochen einmal mit Grippe und Magen erwischt hat, sollte ich jetzt länger eben nicht mehr länger daheim bleiben.... da ich dann Angst um meinen Job habe der mit viel bedeutet.

@basti_1992
wenn du deine Gedanken beobachtest, die wiederum Emotionen erzeugen, kannst du an deinen Gedanken arbeiten. Wenn du dich nicht wohl fühlst oder Stress hast, schaust du nach Lösungen?
Es gibt 3 Möglichkeiten:
1. Du akzeptierst die Lage mit allen Konsequenzen
2. Du veränderst die Lage
3. Du verlässt die Lage
eine Therapie kann dabei unterstützend helfen.
Die Angstgedanken nutzen leider gar nichts. Denn noch ist die Befürchtung ja nicht eingetroffen. Das bedeutet, du machst dir unnötig Gedanken darüber, was passieren könnte...aber wer weiß schon, ob das wirklich eintrifft? Vielleicht solltest du den Fokus auf das Hier und Jetzt legen und dabei beobachten und schauen, wie du eingefahrene Sichtweisen verändern kannst, so dass sie dir dienen und du nicht deinen Gedanken unterwürfig bist. Denn wir sind nicht unsere Gedanken.

Sry für die Tippfehler, ich meinte in den letzten 3 Monaten hat es mich 3 mal erwischt.

@-IchBins- das ist sehr schön geschrieben. Ich bin bereits in Therapie mit Hypnose. Ich möchte jetzt auch das Meditieren lernen.

Zitat von basti_1992:
@-IchBins- das ist sehr schön geschrieben. Ich bin bereits in Therapie mit Hypnose. Ich möchte jetzt auch das Meditieren lernen.

Das ist doch schon ein guter Anfang.
Ich meditiere seit etwa 2 Jahren mit geführten Meditationen und seit Beginn diesen Jahres frei. Das hat mir enorm geholfen, meinen Geist ruhig zu bekommen und wieder zuversichtlich und friedvoll zu werden, auch, wenn mal wieder der Monkey Mind seine Minuten hat.

Was ich auch sehr gut beschrieben finde ist das Buch als Tipp von Yongey Mingyur Rinpoche, der selbst an Panik litt und auch Angst vor der Angst in seiner Kindheit. Er erzählt davon, wie er mit verschiedenen Meditationspraktiken seine Panik als Freund sah, als die Panik verschwand, sagte er im Scherz, dass er gerade nach vielen Monaten oder Jahren endlich Freundschaft mit seiner Panik schloss und sie nun sich von ihm verabschiedete.. falls es dich interessiert kannst du mal schauen auf dem youTube Kanal: https://www.youtube.com/c/TergarMeditationCommunity

Zitat von basti_1992:
Hallo liebe Community, ich leide seit ca. 6 Jahren an einer Panikstörung mit Angst vor der Angst. Ich habe eine ganze Zeit lang Escitalopram ...


Wie schnell oder langsam hast du denn ausgeschlichen und in welchen Dosisschritten?
Ein zu schnelles Ausschleichen kann zu einem Absetz- oder sogar Reboundsyndrom führen. Ersteres heißt, dass man unangenehme Symptome wie z.B. Unruhe, Brainzaps, Kribbeln, Ängste, etc hat, letzteres führt zu einem Wiederauftreten des Ausgangsproblems in verstärkter Form.

Zitat von Pauline333:
Wie schnell oder langsam hast du denn ausgeschlichen und in welchen Dosisschritten? Ein zu schnelles Ausschleichen kann zu einem Absetz- oder sogar ...

Ich hab über 2 Wochen 10mg escitalopram unter Aufsicht meiner Therapeutin ausgeschlichen. Parallel dazu habe ich bereits das pflanzliche mit eingeschlichen.

Ein Monat nach dem Absetzen war ich immernoch beschwerdefrei

Zitat von basti_1992:
Ich hab über 2 Wochen 10mg escitalopram unter Aufsicht meiner Therapeutin ausgeschlichen. Parallel dazu habe ich bereits das pflanzliche mit ...


Das ist extrem schnell.
10mg Escitalopram entsprechen 20mg Citalopram und da ist ein Standard-Ausschleichprozedere, das schon nicht jedem gut tut: 10-5-0, wobei jede Stufe mind. 4 Wochen gehalten werden sollte.

Für ganz sicheres, sanftes Ausschleichen wird oft die 10%-Methode empfohlen. Also ca. alle 4 Wochen 10% Dosis reduzieren.

Es kann also durchaus sein, dass es dir auch aufgrund des qasi plötzlichen Absetzens nicht gut geht.

Lasea ersetzt kein SSRI und Therapeuten sollten keine Psychopharmakagaben anpassen. Das gehört in die Hände eines Psychiaters.

Ich habe Cipralex seinerzeit 9 Jahre genommen.

Keine Probleme beim einschleichen, innerhalb von 2 Wochen nach 9 Jahren ausgeschlichen, auch keine Probleme.

1,5 Jahre später kam die Depression wieder.

Habs auch mal mit Lasea probiert, hat bei mir leider keinen Effekt gehabt.

Jetzt bin ich wieder auf Cipralex eingestellt, diesmal habe ich das einschleichen gemerkt. Ich würde es nicht noch mal absetzen, die Depression, wie sie neu wieder kam, brauch ich kein 2. Mal.

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Dr. Christina Wiesemann
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