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Hallo zusammen,

ich muss einfach mal was loswerden. Seit gestern habe ich wieder Panikattacken. Kurz zu meiner Situation: seit Monaten stecke ich in einem Tief mit suizidalen Zwangsgedanken… hinter diesen Zwangsgedanken liegen Ängste vor dem Tod, verlustängste und Trauer die ich seit 8 Jahren nicht rausgelassen habe. Gestern habe ich diese Trauer mal zu gelassen und es war wie ein Feuerwerk das durch mich durch ging. Trauer und starke Ängste kamen hoch… natürlich hat das meine Zwangsgedanken in die Höhe geschossen. Heute bin ich mit einer Panikattacke aufgewacht, da ich geträumt habe wie ich als Leiche beim Bestatter liege. Kennt ihr das Gefühl es hört nie auf und das Gefühl das ihr verrückt werdet? Ihr könnt keinen klaren Gedanken fassen, alles ist durcheinander und ihr denkt ihr habt eine Psychose? Bzw. Angst davor das es eine Psychose sein könnte.

Ich habe jetzt quetiapin genommen… das haut mich zwar dann heute weg aber ich konnte mich nicht anders beruhigen.

Durch meine Verhaltenstherapie (die ich noch nicht so lange mache) habe ich Atemübungen kennengelernt die ich schon seit einer Stunde mache und habe mir ein Tuch mit Lavendel genommen.
Habt ihr noch weitere Tipps für mich mit solchen Situationen besser umgehen zu können?

Mir reicht es vielleicht schon wenn ihr diese Gefühle kennt, dann weiß ich das ich vielleicht doch nicht ganz verrückt bin

Liebe Grüße

09.11.2024 08:26 • 11.11.2024 x 1 #1


19 Antworten ↓


Klar, kennen wahrscheinlich die meisten hier.
Angst davor bekloppt zu werden, Suizidgedanken,...

Mein Therapeut hat mir damals was gesagt, was mich persönlich unglaublich beruhigt hat: So lange Sie Angst haben sich etwas anzutun, ist alles gut. Handlungsbedarf besteht erst, wenn Ihnen das keine Angst mehr machen sollte.

Das hat, zumindest die Suizidangst, ziemlich schnell in Luft auflösen lassen.

Die Angst entsteht, zumindest laut Erklärung des Therapeuten, auf Grund eines dauerhaft hohen Anspannungslevels. Der Körper kann diesen nicht mehr vernünftig runterregulieren und reagiert quasi über mit Angst und Panikattacken.

Du machst die Übungen, Atemübungen, eine Therapie, das ist wirklich schon Mal toll.

Was machst du denn sonst noch, um dein Stresslevel langfristig wieder runterzubringen? Sport, Meditation, Yoga, sowas? Das hilft gut, je nachdem was man so gerne macht, und senkt den Stress langfristig, wenn man's ebenfalls langfristig macht.

A


Panikattacken und das Gefühl verrückt zu werden

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@Alina2245
Gut dass du in Therapie bist, da du ja auch im August schon von suizidalen Gedanken geschrieben hast.
Was wichtig zu lernen ist:
Du bist nicht deine Gedanken!
Und du bist auch nicht deine Gefühle!
Und du musst auch nicht jedem Gefühl glauben.

Ganz banal gesagt ist Angst nix anderes als Hunger, wenn Mans auf Gefühle runter bricht.

Stell dir vor, du hast gerade gut gegessen. Und keine 5 Minuten später hast du wieder Hunger.
Rennst du dann sofort los dir was zu essen machen, weil du Angst hast zu verhungern?

Nein, weil Du weist, du hast gerade gegessen, alles ist ok.
Auch Gefühle können sich „irren“.
Deswegen heißt es ja auch Angst-STÖRUNG oder Panik-STÖRUNG.
Weil das steuernde Zentrum einfach überreagiert und dir Angst oder Panik meldet, obwohl alles ok ist.

Und hier kommst du ins Spiel und musst dann die Position des „rationalen Erwachsenen“ einnehmen.
Du musst deinem Angstzentrum wieder beibringen, dass alles ok ist. Immer und immer wieder, bis es das langsam wieder lernt.
Das kann leider kein Medikament. Medikamente können unterstützen, lösen aber das Problem nicht. Genauso wie Skills.
Skills sind nur dazu da, dass du die Position des rationalen Erwachsenen einnehmen kannst und deinem angstzentrum den richtigen Weg weisen kannst. Sie sollen dich nur aus der akutsituation holen.
Auch sie lösen das Problem nicht.

Das ist der einzig gute Rat, den ich dir geben kann:
Stell dir vor, deine Angst und Panik ist ein kleines Kind und du bist der Erwachsene, der sie beruhigen soll.

Alles gute ️

Kenn ich alles zu 100%

@Alina2245 ja als Tipp: YouTube somatische Übungen z.b somatische morgen Routine
Das tut mir gut und hilft mir teilweise
Oder auch auf seinen Daumen Pusten und die kalte Luft spüren.
Meditation bringt mir bei einem hohen stresslevel wenig - weil ich muss die Ruhe erstmal in der Bewegung finden


Ich kenn aber alles wirklich alles was Du beschreibst

Da was du beschreibst ,würde ich abends risperidon 0.5 oder sogar 1.0 mal nehmen hilft gut gegen das was du beschreibst.Frage dein Arzt oder Psychiater was er dazu meint

Was auch auf natürliche basis helfen kann ist die Aminosäure l -lysin

Wirkt gegen AngststörungenBei chronischer Angst ist oft der Serotonin-Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. So haben Forscher festgestellt, dass bei Lysin-Mangel die natürliche Freisetzung von Serotonin gestört ist. Serotonin ist ein Hormon, das für den Gemütszustand verantwortlich ist und Glücksgefühle auslösen kann.

@Alina2245 Ich habe auch oft mehrere Stunden, gerne gerade am Morgen, wo ich das Gefühl habe ich werde verrückt aufgrund von Angst. Ich spüre die Panik nämlich mittlerweile auch mehr im Kopf in Form von einem ganz komischen Gefühl, sehr schlecht zu beschreiben, statt körperlich wie früher. Wir werden nicht verrückt - auch wenn man es in dem Momenten denkt. Du bist definitiv nicht alleine damit

Hallo @RayBan hast du Erfahrung damit? Lysin

@Eva- ja nehme es selber und vieles mehr an nahrungsergänzung, ich nehme allerdings noch anafranil ,da ich einen psychischen absturz hatte.Aber in geringer dosis 25mg höchstdosis wäre 225mg. Wie gesagt ich nehme lysin von unimedica direkt 2 kapsel 1000mg auf leeren magen .Schaden tut es überhaupt nicht.Es ist ein Immun booster

Zitat von rednaxela:
Klar, kennen wahrscheinlich die meisten hier. Angst davor bekloppt zu werden, Suizidgedanken,... Mein Therapeut hat mir damals was gesagt, was mich ...

Hi erstmal danke dir für deine Antwort! Habe heute viel geschlafen aufgrund des Medikaments aber auch körperlich so eine Panikattacke ist ja super anstrengend.

Manchmal glaube ich das die suizidalen Gedanken auch echt sind natürlich nicht mit einem Handlungsbedarf etc. Aber das ist dann mehr die Hoffnungslosigkeit das ich jemals wieder ein normales Leben führen kann…

Ich mache eigentlich wenig weil ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin und wenn etwas nicht sofort klappt ich auch direkt sage okay das bringt nichts. Genau wie meine Übungen… Ich soll bei den Gedanken sagen: „Es ist nur ein Gedanke und nicht die Realität das klappt aber noch nicht wirklich.

Ach es ist schwierig ich fühle mich seit gestern so überfordert und frage mich sind das jetzt Ängste und Zwänge oder doch der Beginn einer Psychose bzw. Schizophrenie. Sind das echte Gedanken oder keine echten Gedanken? Naja das was ich mit 100% Sicherheit sagen kann ich hasse diese Krankheit

@WayOut hey, meine Therapeutin hat auch gesagt das ich das alles immer und immer wieder machen soll nur es funktioniert irgendwie nicht es ist so als ob mein Kopf sein eigenes Ding macht.

@Angsthase321 somatisches Training habe ich auch mal ausprobiert… war gut. Du sagst du kennst alles was ich beschreibe, hast du es immer noch wenn ich fragen darf?

@RayBan hey ich nehme ja Medikamente (Quetiapin) für abends und für morgens habe ich escitalopram.

@Lululisa vielen Dank für deine aufmunternden Worte.

@Alina2245 ja ich kenne alles, was du geschrieben hast, ganz genau gleich wie du.

@Angsthase321 das tut mir sehr leid das du das auch durchleben musst. Hast du denn schon Fortschritte gemacht?
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@Alina2245 dann hast du die für dich funktionierende Herangehensweise noch nicht gefunden. Bei mir klappt zb die „erwachsenenposition“ einnehmen und die Angst wie ein Kind behandeln.
Anderen hilft sich vorzustellen die Angst zu einem Kaffee einzuladen und mit ihr zu sprechen.“, was sie zu sagen hat.
Wieder anderen hilft es, die Angst mit quietschestimme nach zu äffen und das dramatisierende ins lächerliche zu ziehen…

Das wichtigste ist:
Du darfst nicht nachgeben. Wie bei einer Sucht. Gibst du einmal den angstgedanken nach, googelst oder so wirft es dich sofort wieder extrem weit zurück. Wie bei Süchten auch.
Jedes Mal, bei jeder kleinen Angst, konsequent mit einer für dich passenden Methode dran bleiben.
Und ja, es ist normal dass man manchmal nachgibt und auch zurück geworfen wird. Passiert auch mir bis heute nach Jahren immer noch immer mal wieder.
Es ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon.
Aber wichtig ist:
Dran bleiben. Immer. Und immer. Und immer wieder.
Ich weiß wie frustrierend das ist!
Aber das ist der EINZIGE Weg da raus.
Und es wird besser, wenn man wirklich konsequent dran bleibt.
Da hin setzen und sagen „hilft mir alles nicht“ hilft niemandem, am wenigsten dir selbst.
Medikamente können da keinen retten. Nur unterstützen.

Zitat von Alina2245:
es ist so als ob mein Kopf sein eigenes Ding macht.


Sehr gute Erkenntnis! Weise deinen Kopf regelmäßig darauf hin, wenn er wieder sein eigenes Ding treibt. Behandle ihn wie ein kleines Kind: Weise ihn darauf hin, dass er etwas Rücksicht auf dich nehmen soll, aber akzeptiere ihn so, wie er im Moment ist. Gegenüber meinen Kindern bin ich geduldig, konsequent, nachsichtig, bei Bedarf auch mal streng , ich behandle sie aber immer liebevoll.
Wünsche dir viel Kraft und viele schöne Gedanken!

Hallo Alina2245,

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Beste Grüße
Carsten

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