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Hallo zusammen,

bin ein Mittzwanziger der seit etwa einem Monat unter Panikattacken
leidet. Aufgetreten ist es bewusst erstmals vor 1 Monat beim U-Bahn
fahren mit Atemnot, Schweissausbrüchen und Angst Ohnmächtig zu werden.
Hatte vorher viel um die Ohren mit Vollzeitjob und berufsbegleitendem
Studium und führe es zum Teil auch darauf zurück.

Seitdem verläuft es sehr wechselhaft. Die Attacken und die Angst vor der Angst treten vor allem auf, wenn ich allein bin oder öffentliche Verkehrsmittel benutze. Es wechselt oft. Manchmal sind es wie Angstschauer, dann wieder tritt ein zittern mit Schweissausbrüchen auf. Ich zeige immer wieder Vermeidungsreaktionen aber konnte bislang immer dagegen ankämpfen und bin dann halt im zweiten Anlauf aus dem Haus oder allein in die U-Bahn.

War mehrmals beim Arzt mit Laboruntersuchung usw. Da nix gefunden wurde, hat er mich zur Ärztin Neurologie und Psychiatrie überwiesen, wo ich letzte Woche war. Die hat keine körperlichen Probleme gefunden aber eine Angststörung mit Panikattacken diagnostiziert. Ich einen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Paroxetin) verschrieben bekommen und die Empfehlung eine Therapie zu machen, was ich auch vorhabe.

Leider habem sich in der letzten halben Woche die Symptome verschlechtert. Nehme das Paroxetin erst seit 2 Tagen (1x täglich, hab mit 5mg angefangen, will es ab heute auf die verordneten 10mg erhöhen) War die Woche allein in der Abteilung und musste 1x einen Kollegen aus einer anderen Abteilung anrufen weil die Panik mich überkam und ich nach Luft rang. Als er bei mir war, war es sofort weg. Heute Morgen bin ich aufgewacht und meine WG-Mitbewohnerin ist aus dem Haus gegangen und gleich war die ANgst mit schweissnassen Händen und Füssen wieder da.


So - das war die Vorgeschichte - nun zu den Fragen:

Habe echt Sorge, daß ich wieder in Panik gerate, das es so schlimm wird das ich den Notarzt rufen muss und auch Angst, daß ich es nur klinisch in den Griff bekomme. Wann merkt man denn was vom Paroxetin? Und wie beruhigt ihr euch?

Danke und lg

14.06.2008 08:40 • 15.06.2008 #1


7 Antworten ↓


Hallo Canopus


Der erste tipp den ich dir geben kann ist, versuch es so schnell es geht mit einen therapeuten und ohne medikamente! die verbessern nur die symptome heilen aber nicht!
Ich persönlich leide seit jahren unter angst und sag dir aus erfahrung je schneller du dich damit ausseinandersetzt desto eher hast es in griff, in deinen fall sogar bis zu vollkommene heilung.
Stehe dir gern zum austausch zu verfügung wenn es möchtest.
Wünsch dir viel mut den das wirdst du brauchen um voran zu kommen!
Gruss michi

A


Panikattacken und Angst - gebt mir Tipps

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Hallo Conopus,

Paroxetin hat bei mir nach ca. 4 Wochen gewirkt. Bei 5 mg kannst du
ja auch nichts spüren, frag deinen Arzt, ob es besser ist, mit 10 mg
einzuschleichen u. nach 1 Woche auf 20 mg zu gehen.

Begleitend würde ich dir (natürlich neben einer gescheiten Psychotherapie= sofort Therapeuten suchen!!) ein Entspannungs-
training empfehlen.
Bei Angstpatienten hilft Progr.Muskelentsp.nach Jacobson sehr gut

In der Angstsituation empfehle ich dir aus eigener 16-jähr.Angsterfahrung: Wende an: Bauchatmung, ruhig und gleichmäßig
atmen; über die Atmung wird vieles gesteuert.
Dann: bewußt wahrnehmen - war sehe ich - was höre ich - was rieche
ich ...

Und schreibe im Forum, das hilft auch.

Herzlichen Gruß
Michael

Danke schon einmal für eure Antworten.

Ja, mit der Therapie werde ich nicht mehr lange warten, zumal mich ja auch interessiert, was der Auslöser war. Und ich hoffe natürlich, daß ich es durch die relativ zeitnahe Reaktion komplett wieder loswerde.

Das Paroxetin habe ich für den nächsten Monat einmal auf 10mg verschrieben bekommen mit der Ankündigung, daß ich es bis über den nächsten Winter nehmen muss . Das mit den 5mg hab ich nur für die ersten 2 Tage gemacht wegen Prüfungen. Die Ärztin meinte, nach einer Woche sollte man was merken. 4 Wochen klingt schon heftig lang.

Und danke an Michael/Saarland - das mit der Progressiven Muskelentspannung war ein toller Tipp. Hab im Netz eine Audiodatei gefunden (http://www.schmerzakademie.de/pat_serv.php#PMNJ) und es gleich mal ausprobiert und seitdem fühle ich mich wohler. War glaube ich das erste Mal, daß ich die Angst durch Beruhigung wieder aus dem Kopf kriege und nicht durch Flucht zu anderen Menschen.

Aber der Weg ist noch weit.

viele Grüße

Hy Canopus,

schön, dass dir die PME geholfen hat. Wende die Entspannung
regelmäßig an, suche dir einen ruhigen Platz für dich, du wirst
sehen, du findest wieder ein wenig mehr zu dir selbst.

Habe Vertrauen in dich selbst, du wirst es schaffen.

Wenn du mal wieder einen Tipp brauchst, schreib mir eine
persönliche Nachricht.

Lieben Gruß aus dem Saarland
Michael
- 51 j. (hoffentlich ehemaliger) Paniker und Kursleiter für PME

Hallo zusammen,

bin 21 Jahre alt und leide seit ca. 3 Jahren an Angstzuständen.
Die Angst tritt auf wenn ich alleine Zug fahren muss, auch sehr kurze Strecken, oder wenn ich in der schule bin und in einem geschlossenen raum sitze. Fahrstuhl fahren oder ein Flugzeug gehen daher gar nicht.
Die Angst wird schlimmer und somit unerträglicher...Tag für Tag...

Seit kurzem habe ich Hilfe gesucht und eine psychologische Behandlung in Anspruch genommen.

Medikamente nehme ich nicht...

möchte daher mich in diesem Forum mit anderen Menschen austauschen denen es genauso geht wie mir.

auch für tipps bin ich sehr dankbar

Hallo gine,

willkommen bei den Angsthasen.
Du hast vollkommen richtig reagiert und dir Hilfe geholt.

Du kannst natürlich auch schon mit dem üben anfangen: Dennn die Angst
kann man nur verstehen und besiegen, wenn man in die angstmachende
Situation hineingeht.
Wähle dir doch eine Angstsituation aus, die nicht die schlimmste ist, z.B.
wie wäre es bei dir mit -Fahrstuhlfahren -: ein wunderbares Übungsfeld.
Du kannst dir ja den Fahrstuhl zuerst mal ansehen, dann mal reingehen, dann mal ein Stockwerk fahren usw.
Langsam üben, nicht zu viel auf einmal wollen.

Dann kann ich dir auch das Buch von Dr.Doris Wolf - siehe linke Spalte unter den Sonnenblumen: Ängste verstehen und überwinden empfehlen.

Und noch eines: Ich habe die Panikattacken immer auch als Warnsignal
gesehen: pass auf, die machst wieder zu viel, gehst wieder mal über dich hinweg.

Viel Erfolg bei deiner Therapie und ... beim Üben!

Lieben Gruß
Michael

danke...

die theapie schlägt zwar an geht aber vor allem langsam voran

nein fahrstuhl fahren kann ich nicht kann mich nicht irgendwo aufhalten wo ich nicht selbstbestimmen kann wann ich gehen kann oder nicht.

ich hasse es mein leben hat sich seither sehr verändert und ich vermeide situationen in denen ich angstzustände bekommen könnte also auch fahrstuhl fahren...
kann mich nicht dazu überwinden mich meiner angst zu stellen.

lg gine





Dr. Hans Morschitzky
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