Zitat von lucylotte:Wie kann ich meinem körber begreiflich machen das nichts passiert?
Liebe Lucylotte,
du kannst die Gefühle und auch die stärke der Angst, sowie deine innere Unruhe mit Medikamenten beeinflussen. Welches da richtig ist, solltest du am Besten mit einem Psychiater abstimmen und du kannst mit einem Psychotherapeuten deine Probleme durch wälzen/aufarbeiten.
ABER: Dass es dir besser geht, kannst du nur selbst mit deiner Einstellung beeinflussen.
Das mag sich für dich nach Hokuspokus anhören, aber im Grunde ist diese ganze Angstgeschichte ja Hokuspokus. Dein Körper und dein Gehirn spielen dir einen Streich. Sie meinen es nicht böses, es fühlt sich aber so an. Dass es besser wird liegt NUR in deiner Hand. Diese Aussage wirkt erst mal erschreckend und überfordernd. Das ist mir schon klar. Immerhin weiß ich selbst, wie sehr einen die Angst auslaugt, wie kräftezehrend das Alles ist.
Aber du wirst sehen, dass du so einiges aushalten und über dich hinaus wachsen kannst.
Was kannst also DU tun?
- Glaub an dich!
So banal es klingt. Du MUSST überzeugt sein, dass du es schaffen kannst. Ohne Hilfe! Nur du! Erst mal fühlt es sich an, als würdest du dich selbst belügen, aber irgendwann wirst du es spüren. Red es dir ein. Jeden morgen! Jede Minute! Du schaffst das! Es lohnt sich! Das heißt also künftig kein Ich kann nicht..., Es geht nicht... mehr, sondern Ich schaffe das! Ich bin stark. Ich hab schon so viel ausgehalten!
- Sport.
Oh man, ein leidiges Thema. Bis heute schaffe ich es nicht, mich regelmäßig dazu aufzuraffen. Aber: Rein technisch gesehen ist das ideal, denn du baust Adrenalin ab und kommst von deinen Ängsten etwas runter.
- Informiere dich.
Kennst du dich mit den Ängsten aus? Es ist ja so: Die Ängste verursachen wir selbst. Unterbewusst. Wir können sie auch steuern. Wir wissen es nur nicht bzw. trauen es uns nicht zu. Aber Angst ist auch nur ein Gefühl. Ein besch*ssenes, aber auch ein beeinflussbares. Bring dir ein paar Entspannungstechniken bei. Atemübungen. Die Klopftechnik hat mir bspw. sehr geholfen! Auch das Wissen, dass die Angst sich nur so sehr verfestigt, weil das Gehirn die Angstvorgänge speichert ist essentiell. Warum? Weil das auch bedeutet, dass man dem Gehirn diese Vorgänge wieder VERlernen kann.
- Und jetzt?
Zwei Dinge noch zur Angst.
1. Sie will dir was sagen. Du brauchst gerade eine Pause. Verständlich. Das muss eben manchmal einfach sein. Gerade bei drei Kindern. Der Tod deiner Mutter. Ja. Das sind deine Themen. Aber jetzt musst du dich auf DICH konzentrieren. Anstatt also böse auf die Angst zu sein, nimm sie an. Sag Danke, dass du mich zwingst! mich etwas zurück zu nehmen, mich mehr auf mich zu konzentrieren, mich mehr zu achten und zu schätzen. Danke für den Hinweis. Ich hab ihn verstanden.
2. Auch oder gerade weil du sie an die Hand nimmst ist der wichtigste Schritt, die Angst als Gefühl zu ignorieren bzw. zu AKZEPTIEREN! Das heißt: Du musst weiter machen! Nicht aufgeben. Bestreite deinen Alltag so gut du kannst und noch drei Schritte darüber hinaus. Zwinge dich! Jeden Tag ein Stück mehr. Lenk dich ab. Mach was Schönes mit deinen Kindern. Triff dich mit Freundinnen (oder lad sie für den Anfang zu dir nach Hause ein). Such dir ein Hobby. Les ein Buch. Das ist mega anstrengend, aber je mehr du dich mit der Angst beschäftigst, desto mehr Raum gibst du ihr. Gewinn dein Leben und dein Lachen zurück. Das schaffst du!
PS: Es mag lächerlich klingen, die Angst so zu personifizieren, aber es hilft wirklich sehr.
PPS: Singen hilft! Ich erinnere mich genau, in den schlimmsten Momenten saß ich im Auto und hab laut im Radio mitgesungen. Es war bizarr. Ich hatte Schweißausbrüche und Todesangst und hab gesungen. Eines Tages viel mir auf, dass ich lauthals und lachend mit sang. Mir ging es endlich besser! Noch heute sitze ich im Auto und erinnere mich daran, wie sich meine Angst langsam, aber doch stetig verringert hat. Es war ein richtig hartes Stück Arbeit. Kräftezehrend. Ich hab 17 Kilo abgenommen. Aber ich kann mein Glück jetzt mehr genießen und schätzen als vorher. Und das schaffst du auch!