Zitat von soleil:Schön, dass du hier im Forum bist und dich mit uns austauscht.Trotz aller Abnabelung von meinen Eltern, hatte ich als sie noch lebten, grosse Verlustängste. Sie waren alt und gesundheitlich angeschlagen. Daher war meine Sorge berechtigt. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich zu einer früheren Arbeitskollegin gesagt habe Das schlimmste für mich ist, wenn meine Eltern nicht mehr da wären. So empfand ich es auch tatsächlich. Dann verschlimmerte sich bei beiden der Gesundheitszustand dramatisch und sie bauten schwer ab. Ich war immer mittendrin und habe so jedes Stadium ihrer Krankheiten miterlebt. Es hört sich vielleicht komisch an, aber irgendwann war ich (und auch mein Bruder) an einem Punkt, wo wir es akzeptiert haben, dass sie sterben. Ihr Leiden war einfach zu gross und letztendlich war der Tod eine Erlösung. Das habe ich verinnerlicht.
Das tut mir so leid, es ist immer schwer, sich von lieben Menschen verabschieden zu müssen. Aber der Gedanke, dass es eine Erlösung ist und wie du schon beschrieben hast, es dir immer wieder verinnerlicht hast, ist der richtige Weg.
Vielleicht kommt irgendwann wirklich dann der Punkt, an dem es akzeptiert wird. Es bleibt einem ja auch eigentlich gar nichts anderes übrig.
Zitat von soleil:Es kam letztendlich ganz anders, als ich mir in Gedanken ausgemalt hatte, wie es wohl ohne sie sein würde. Ich habe ihren Tod akzeptiert. Natürlich fehlen sie mir, keine Frage. Ich denke sehr oft an sie. Aber es ist kein Schmerz, der mich auffrisst. Es ist eher eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass sie meine Eltern waren.Das mit dem Gedanken-STOPP ist sehr gut. Du bist sicher in deiner Wohnung, nichts kann dir passieren. Und wenn du Angst bekommst so ganz alleine, leg dich mit einer Wärmflasche ins Bett und höre gute Musik. Du machst das schon!
Das hast du so schön beschrieben. Genau, die Dankbarkeit, dass sie meine Eltern sind/deine waren, habe ich auch oft schon gedacht und auch schon meinen Eltern gesagt. Wenn man manchmal Geschichten von Bekannten hört, empfinde ich das wirklich schlimm, wenn sich, sogar Weihnachten anfeindet, nur weil der eine lieber etwas anderes essen will als der andere - diese Kleinigkeiten, um die gestritten wird und das Schlimmste, wenn man nicht miteinander redet oder vielleicht sogar nicht in der Lage ist, miteinander zu reden...
Danke dir für den lieben Zuspruch, das tut wirklich gut, verstanden zu werden.
02.11.2019 22:34 • x 1 #41