@soleil
Hallo soleil, ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht einfach ist, mit einem kranken Mann zusammen zu leben, wenn man selbst schon so einiges an Belastungen hat. Es ist immer schwer, sich vorstellen zu können, wie der andere sich fühlt, es sei denn, es gibt ähnliche Beschwerden, dann ist es selbstverständlich viel leichter. Ich glaub auch nicht, dass sich meine Eltern, mein Bekannte und mein bester Freund annähernd vorstellen können, wie ich mich fühle. Aber das ist nicht schlimm, weil sie akzeptieren und einfach da sind, wenn ich reden will oder nicht allein sein kann. Deshalb bin ich auch froh, dass ich hier schreiben darf und zudem bist du mir sehr sympathisch liebe soleil.
Die Verlustangst hat mich erst in den letzten Jahren eingeholt, weil mir klar geworden ist, dass ich dann auch allein bin. Obwohl ich eigentlich gern allein bin, aber es ist anders, wenn dann die Familie nicht mehr da ist.
Früher habe ich daran noch gar nicht gedacht, weil meine Omi und meine Eltern immer da waren. Meine Omi fehlt mir immer noch, aber ich versuche dann an lustige Dinge zu denken, die ich mit ihr erlebt habe.
Das tut mir sehr leid, es ist schwer, wenn einer oder zwei der Familienmitglieder Langzeit erkranken. Dann ist es auf jeden Fall eine Erlösung, denke ich. Vielleicht kann man dann auch besser damit umgehen, als wenn jemand ganz plötzlich stirbt. Ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass ich irgendwie eine Art Trauerbewältigung machen kann, wo weiß ich noch nicht, wenn der Zeitpunkt kommt.
Meine Medis sind heute endlich gekommen. Jetzt habe ich gerade etwas gegessen und muss eine halbe Stunde warten und dann beginne ich mit der Dosierung. Ich hoffe, dass zumindest eine kleine Erleichterung einsetzt. Leider dauert das erst wieder ein oder zwei Wochen.
Gestern morgen beim Hausarzt war ich wieder total neben der Spur. Es hat lange gedauert, bis ich wieder ruhiger wurde, irgendwann wurde ich so müde, dass ich mich ein wenig ausruhen konnte. Mein Hausarzt erzählte mir, dass er ein Bericht las über das CFS und hat dabei an mich gedacht. Leider kann man keine genaue Diagnose stellen. Aber ich glaube nicht, dass ich das habe, weil ich jetzt ja total unter Strom stehe und gar nicht richtig müde werde. Das war vor ein paar Woche noch ganz anders, und das jahrelang. Er schrieb mir damit eine Überweisung zum Neurologen, da muss ich dann am 11.12. hin.
Siehst du, das ist doch super, dass dein Zahnarzt so emphatisch ist und dir Mut macht, dich lobt, wie toll du das alles gemeistert hast. Den Termin bei der Frauenärztin schaffst du auch ganz bestimmt. Und wenn du dich nicht gut fühlst, sage dir, dass es ok ist, denn du darfst dich so fühlen. Das ist immer wichtig, dass man die Gefühle nicht weg drückt, denn dann werden sie irgendwann wieder stärker - so wie ich...
Ich bin wirklich mal gespannt auf den Yoga Kurs, ob mir das dann auch hilft, leider beginnt der erst im Februar. Aber so lang ist das auch nicht mehr.
Ich habe aus Weihnachten auch noch nie so wirklich viel gemacht. Damals als Kind war das noch schön und später mit Eltern und den beiden Omis auch, aber seit die Omas nicht mehr da sind, ist das einfach nur ein gemütliches Beisammen Sitzen. Da ich dann eh wieder bei Eltern bin, kann ich den Anblick des kleinen Bäumchens genießen.
Das ist schön, wenn du Weihnachten nicht allein bist. Ich stelle mir das schrecklich vor. Aber da kann man vielleicht auch für sich eine Strategie finden, dass es nicht so schrecklich und traurig empfunden wird.
Ich habe heute wieder alles geputzt, was geht und mich geduscht, Haare etc., dann war ich im Paketshop und habe da noch ein bisschen geschwätzt mit der Chefin, die auch schon lange kenne. Jetzt bin ich erst mal zu Hause und werde heute Abend wieder zu Eltern gehen. Aber ich müsste eigentlich nachher nochmal los, etwas zu essen einkaufen..
Die innere Unruhe ist andauernd anwesend, ist aber noch nicht in den Vordergrund getreten. Ich bin auch irgendwie ganz schön kaputt durch das Ganze, das schlaucht wirklich sehr. Die Ängste halten sich auch noch in Grenzen. Vorhin während des Duschens hatte ich einen Anflug, hatte es aber so wie so gut im Griff. Jetzt mache ich mir dauernd Gedanken, dass der Neurologe mich evtl. nochmal in die MRT schickt, was ich ohne Narkose nicht machen kann, da ich die letzte abbrechen musste, weil ich solche Panik bekommen habe. Ich kann dieses Geräusch nicht ab, dass so stark im Körper zu spüren und hören ist trotz Kopfhörer und dann darf man sich nicht bewegen, das geht gar nicht. Und dann der Gedanke, vielleicht ein Tumor im Kopf. Aber ich schätze, dann hätten die das schon beim letzten Mal gesehen, die Bilder waren zwar verwackelt, aber es konnte noch erkannt werden, dass keine Auffälligkeiten im Schädel zu sehen waren.
Wie geht es dir heut liebe soleil und was hast du so gemacht? Ich denk an dich und drück dich. Ganz lieben Gruß, Leeloo
29.11.2019 14:23 •
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